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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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konfrontiert worden war, sie bei ihren letzten Begegnungen durchaus überrascht hatten. Das schrieb sie allerdings eher ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrem Erfindungsreichtum zu als irgendeiner Macht, die sie besaßen. Sie hätte diese Wesen sogar amüsant gefunden, wenn sie nicht so lästig gewesen und, ja, auch zu einer Bedrohung geworden wären.
    Was den rätselhaften Kristall betraf, der sie festhielt, so hatte die Wanderin ihre Umgebung auf die Probe gestellt und untersucht und doch keine Fehler oder Anzeichen von Verwundbarkeit gefunden, die sie hätte ausnutzen können. Nicht, dass das von Bedeutung war, denn mit dem Bisschen an Kraft und Fähigkeiten, das ihr geblieben war, hätte sie ohnehin keinen Fluchtversuch unternehmen können. Jeder ihrer früheren Versuche war gescheitert und hatte sie nur noch schwächer und frustrierter zurückgelassen. Sie war ihren Häschern ausgeliefert, wer immer sie auch sein mochten, und musste so lange an diesem Ort bleiben, wie es diese bestimmten.
    Warten
.
    Erneut schien sie etwas aus den Tiefen des Abgrunds, der sie gefangen hielt, zu rufen, und wieder einmal lauschte sie. Anders als beim letzten Ruf kam ihr dieser irgendwie vertraut vor. Er war wie sie Shedai, aber älter – sehr viel älter – als die Wanderin.
    Wo bist du? Wer bist du?
    Das andere Bewusstsein, das die Wanderin für den Bruchteil eines Augenblicks entdeckt hatte, war fort, aber in diesem infinitesimalen Intervall hatte sie seine Macht gespürt. Als sie die
Telinaruul
und ihr fragiles Habitat angegriffen hatte, war sie davon ausgegangen, dass einer der uralten Kristalle in ihrem Besitz einen der Benannten beherbergte – einen der
Serrataal
. Sie hatte keine Zeit gehabt, das zu überprüfen, bevor sie gefangen genommen worden war. Als sich der andere Geist, den sie gespürt hatte, ein zweites Mal manifestierte, streckte sie das restliche Bewusstsein, das sie noch besaß, weit aus. Jetzt gab es eine Verbindung. Sie war schwach, aber da, und wieder spürte sie das hohe Alter und die größere Macht des anderen Geistes. Sie empfing auch noch etwas anderes. Wut? Erschöpfung? Dann dämmerte es ihr. Dieser andere unbekannte Shedai schien genauso unter dem Eingesperrtsein zu leiden wie die Wanderin selbst. Sie konzentrierte sich und streckte sich über den Abgrund aus, der sie von dieser neuen Präsenz trennte, suchte nach einer stärkeren Verbindung. War das andere Wesen zu schwach zum Antworten oder nur nicht bereit dazu? War es Freund oder Feind?
    Dann brach die Verbindung ab, und der andere Geist verschwand in dem Mahlstrom aus Energien, sodass die Wanderin wieder allein in ihrem Gefängnis zurückblieb.
    Nein!
    Jetzt konnte sie nur noch warten. Sie musste geduldig sein, während sie ihre begrenzte Kraft schonte und auf die Gelegenheit zum Handeln lauerte. Aber sie war sicher, dass sich ihre Häscher früher oder später zeigen würden.
    Wer oder was auch immer sie waren, die Wanderin würde sie vernichten.

Kapitel 12
    Thomas Blair musste sich zusammenreißen, um die Türen des Turbolifts nicht mit Gewalt aufzureißen, sondern still stehen zu bleiben, bis sie weit genug geöffnet waren und er die Brücke der
Defiant
betreten konnte. Das Erste, was ihm ins Auge stach, war das grelle rote Licht des Roten Alarms, in das der gesamte Raum getaucht war. Wie es Blair bevorzugte, war der hörbare Alarm auf der Brücke sowie in allen Turboliften stumm geschaltet worden.
    »Statusbericht«, rief er und nickte Commander Mbugua zu, als der Erste Offizier den Sessel des Captains räumte. Anstatt sich dort zu setzen, ging Blair auf dem oberen Brückenteil entlang zur Wissenschaftsstation.
    »Wir nähern uns den Koordinaten des Sensorkontakts«, erwiderte Mbugua, der sich vor die Steuer-und Navigationskonsole in der Mitte der Brücke stellte. Mit dem Rücken an die Doppelkonsole gelehnt, verschränkte der muskulöse Offizier die Arme und deutete mit dem Kinn auf den Hauptschirm. »Was immer hier geschehen ist, jetzt ist es vorbei.«
    »Gibt es was Neues zu den Sensorkontakten?«, wollte Blair wissen, der hinter Lieutenant Commander Nyn an der Wissenschaftskonsole stehen blieb.
    Ohne sich umzudrehen, antwortete der Wissenschaftsoffizier: »Dort ist nichts mehr aktiv, Sir, aber ich empfange noch immer Restenergieanzeigen von Partikelwaffen, vermutlich klingonische Disruptoren sowie etwas, das tholianisch sein könnte.«
    »Könnte?« Blair runzelte die Stirn.
    »Es ist nicht genau festzustellen, Sir«, erwiderte Nyn.

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