Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Anthropologieoffizier Zweifel, ob es überhaupt einen Ort oder ein Eindämmungssystem gab, an und in dem dieses Artefakt und das Wesen darin »sicher« waren. Der letzte Versuch, eines der Artefakte an eine externe Energiequelle anzuschließen, um die Sensorscans zu beeinflussen, hatte den Zorn eines Shedai heraufbeschworen, der vermutlich aufgrund eines Signals oder einer anderen Energieemission von den geheimnisvollen Kristallen angezogen worden war. Diesen Angriff hatte man zwar aufhalten können, aber erst, nachdem das Wesen gewaltigen Schaden auf der Station angerichtet hatte. Seit diesem beinahe verhängnisvollen Tag wurden die Artefakte isoliert aufbewahrt, zuerst im Frachtraum eines Sternenflottenschiffes, während die Station nach dem Shedai-Angriff repariert wurde, und später in einer Spezialkammer innerhalb der Gruft, die extra für die fremdartigen Objekte angefertigt worden war. Doch die Schutzmechanismen konnten die Sorgen von Admiral Nogura hinsichtlich der Stationssicherheit nicht zerstreuen, sodass er schließlich gehandelt hatte. Selbst diese Isolationskammer – identisch mit der in der Gruft, die von Xiong und dem Leiter des Ingenieurkorps der
Lovell
, Lieutenant Commander Mahmud al-Khaled entworfen worden war – bot keine Garantien.
»Sobald wir die Eindämmungsfelder aktivieren«, sagte Xiong, »ist die Kammer komplett abgeriegelt.« Selbst die Anschlüsse, die die Einheit mit den Energiesystemen der
Lovell
verbanden, würden deaktiviert, und die Kammer musste sich dann auf ihren eigenen kompakten Impulsgenerator verlassen, den al-Khaled und sein Team aus einem der Shuttles des Schiffes ausgebaut hatten. »Zumindest in der Theorie kann die Kammer ein Jahr lang störungsfrei aktiv bleiben.«
»Ich hätte Wetten annehmen sollen«, meinte Anderson.
Xiong ignorierte die Bemerkung und studierte die Statusanzeigen vor sich. Alle Energiewerte waren normal. Jetzt musste nur noch die zusätzliche Schicht aus Eindämmungsfeldern aktiviert werden, die al-Khaled und sein Team als Puffer für die Reihe an Sensor-und Kommunikationsscans entwickelt hatten, denen das Artefakt bald ausgesetzt sein würde. Wenn sie Glück hatten, würden sie das rätselhafte Objekt und vielleicht sogar das ebenso geheimnisvolle Wesen darin untersuchen können, ohne Gefahr zu laufen, erneut angegriffen zu werden.
Und wenn wir kein Glück haben
, schoss es Xiong durch den Kopf,
könnte das ein sehr schlechter Tag für alle werden
.
Das Geräusch der sich öffnenden Luke des Frachtraums weckte sein Interesse, und als sich Xiong umsah, betrat al-Khaled den Raum. Dem Commander auf den Fersen war Doktor Carol Marcus, die zivile Leiterin des Forschungsteams von Operation Vanguard auf Sternenbasis 47.
»Guten Morgen zusammen«, sagte Marcus, als sie und al-Khaled näher kamen. Sie lächelte Xiong an und fügte hinzu: »Lieutenant, ist alles bereit?«
»Wir sind gleich fertig, Doktor«, erwiderte Xiong nickend. Er hielt kurz inne, und seine Lippen umspielte der Hauch eines Lächelns. »Ich wünschte, Nezrene könnte jetzt hier sein.« Nezrene, die tholianische Unterstützerin von Operation Vanguard, war desertiert und hatte Asyl an Bord der Station gesucht. Dank ihres Wissens und ihrer Hilfe waren Xiong und das Gruft-Forschungsteam in der Lage gewesen, die Artefakte voller Shedai-Technologie besser zu verstehen, die sie auf einer Handvoll Planeten in der Taurus-Region gefunden und an sich gebracht hatten. Überdies hatte Nezrene Xiong und seinen Leuten geholfen, die Shedai selbst besser zu begreifen, und ihnen eine dringend benötigte, wenngleich ebenso erschreckende Einsicht in die Welt der uralten Spezies und die Macht, über die sie verfügten, gewährt. Die Tholianerin war während des Angriffs des Shedai auf Sternenbasis 47 getötet worden, als sich das mächtige Wesen einen Weg durch die Station gebahnt hatte und auf der Suche nach den Mirdonyae-Artefakten in die Gruft eingedrungen war.
Marcus legte Xiong eine Hand auf die Schulter. »Ich auch, aber in gewisser Weise ist sie doch immer hier.«
Durch ihre Worte getröstet, lächelte Xiong, um seine Aufmerksamkeit dann al-Khaled zuzuwenden. »Sind wir in Position?«
»Ja«, bestätigte der Leiter des Ingenieurkorps der
Lovell
. »Wir sind an der Grenze der Waffenreichweite Vanguards angelangt. Wenn irgendetwas schiefläuft, sind sie bereit.«
»Warum bin ich dann jetzt nicht beruhigt?«, meinte O’Halloran.
»Entspannen Sie sich, Lieutenant«, erwiderte Marcus. »Wir
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