Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
sind vielleicht nicht das Ingenieurkorps, aber wir haben auch einige Asse im Ärmel.«
»Genau«, mischte sich Xiong ein. »Die Eindämmungsfelder sind möglicherweise nicht in der Lage, alle Signale oder Energiestrukturen, die das Artefakt abgibt, zu blockieren, aber sie können diese zumindest schwächen und zerstreuen, um somit das zu verhindern, was beim letzten Versuch geschehen ist.« Mit einem Blick zu Marcus fügte er hinzu: »Ich glaube nämlich nicht, dass wir uns
noch eines
dieser Dinger aufhalsen wollen.«
»Ich kann definitiv darauf verzichten«, sagte die Ärztin. »Was ist mit den Sensoren und der Kommunikation?«
Al-Khaled beantwortete diese Frage. »In dieser Hinsicht tappen wir noch immer ein wenig im Dunkeln. Da wir offensichtlich keinen Erfolg damit hatten, die Shedai innerhalb der Artefakte zu kontaktieren, haben wir beschlossen, wieder von vorn anzufangen. Wir werden mit Niedrigintensitätsscans beginnen und uns bis zu den Stufen hocharbeiten, die den vorherigen … Zwischenfall ausgelöst haben. Bei jedem Schritt bewerten wir die Erkenntnisse neu und sehen uns an, wie sie sich auf diesen neuen Aufbau auswirken, um dann die entsprechenden Anpassungen vorzunehmen, bevor wir fortfahren.«
»Und selbst bei alldem gibt es keine Garantie, dass wir irgendetwas Neues erfahren oder tatsächlich Kontakt zu dem Shedai herstellen können«, erklärte Xiong.
»Wir könnten es außerdem erneut verärgern«, fügte Marcus hinzu.
»Das ist gut möglich, Doktor«, pflichtete ihr Xiong bei. Genau dieses Szenario war der Hauptgrund dafür, dass er, al-Khaled und ihre Teams bei den Vorbereitungen für diese neue Testreihe unglaubliche Anstrengungen unternommen hatten. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hatte Admiral Nogura die Forschungsbemühungen nur widerwillig fortgesetzt, sich jedoch erweichen lassen, als der Gedanke aufkam, die
Lovell
anstelle der Station für das Experiment zu nutzen. Dass dieser Vorschlag vom Captain des Schiffes Daniel Okagawa gekommen war, war für Nogura ausschlaggebend gewesen, um den Test zu genehmigen. Okagawa hatte der Mannschaft zuvor die Lage erklärt, woraufhin diese – bis auf den letzten Mann – dem Plan zugestimmt hatte.
»Tja«, meinte Marcus nach einem Augenblick, »wenn ich eines bei der Sternenflotte gelernt habe, dann, dass das Risiko immer dazugehört. Also fangen wir an.«
Während al-Khaled die letzten Vorbereitungen an der Kammer überwachte, ging Xiong zu der Konsole, die der Überwachung des Artefakts diente. Auf dem Hauptmonitor der Arbeitsstation wurde das Bild des kristallinen Artefakts angezeigt, das weiterhin violettweiß glühte. Trotz der physikalischen Distanz und der sehr realen Barrieren, die ihn von dem Objekt trennten, glaubte Xiong dennoch, wie damals, als er das Artefakt in den Händen gehalten hatte, das merkwürdige Kribbeln im ganzen Körper zu spüren. Er versuchte, dieses seltsame Gefühl zu ignorieren und sich stattdessen auf die reinen, präzisen Daten zu konzentrieren, die ihm das Netzwerk der internen Sensoren des Containers lieferte.
»Baryonengitter, Chronitonenanzeigen und Tachyonenscanner sind aktiviert und einsatzbereit«, sagte er. »Wie sieht es aus?«
»Alle Eindämmungsfeldanzeigen sind grün, Ming«, erwiderte al-Khaled, der an einer angrenzenden Konsole Position bezogen hatte. »Ich deaktiviere jetzt die Hauptenergie und schalte um auf interne Systeme.«
Ein weiterer Bildschirm von Xiongs Konsole zeigte den Transfer zur unabhängigen Energiequelle der Eindämmungskammer an. Alle anderen Statusanzeigen blieben stabil, und er nickte zustimmend. »Transfer abgeschlossen. Sieht gut aus.« Er drehte sich auf dem Stuhl nach links und sah seine Kollegen an. »Jetzt bleibt nur noch eins zu tun.«
Al-Khaled nickte. »Starte Scans.«
»Alle Systeme sind aktiviert«, meldete Anderson und deutete auf einen der Bildschirme seiner Konsole. »Die internen Sensoren arbeiten auf Maximum, und die Telemetrie dreht jetzt schon beinahe durch. Sehen Sie sich das an.«
Xiong blickte erneut auf seine Arbeitsstation und überprüfte die zahlreichen Statusanzeigen und -grafiken, während die internen Sensoren der Kammern ansprangen. Drei seiner Bildschirme begannen so schnell Datenströme anzuzeigen, dass seine Augen nicht mehr mitkamen, doch der Lieutenant wusste, dass alles vom Hauptcomputer der
Lovell
aufgezeichnet und gespeichert wurde. Später würde noch genug Zeit sein, um die Informationen, die sie gerade sammelten,
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