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Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Titel: Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Weges faszinierte ihn T’Prynns Auftritt. Sanft und mit der Einfachheit eines Atemzuges schien die Musik aus ihr herauszuströmen, und doch klang es so, als wäre sie an zwei Orten gleichzeitig, qualvoll und wunderschön, ergreifend und gleichzeitig herzzerreißend. Auch wenn er nicht in Worte fassen konnte, wie er darauf kam, war er davon überzeugt, dass das Lied das Ergebnis einer tiefsitzenden Einsamkeit war. Es war eine Ode an die Liebe und ihre Sterblichkeit, eine musikalische Destillation der Sehnsucht, des Schmerzes und des vernichtenden Verlusts.
    Ihr Lied kam zu einem Ende, das sich ebenso natürlich und elegisch wie unausweichlich anfühlte. Als es endete, war der Club von ehrfürchtigem Schweigen erfüllt.
    Einige Sekunden später begann der begeisterte Applaus, aber es gab keinen Jubel. Das Publikum reagierte mit Ehrfurcht und Respekt, auch wenn es mehr als nur ein wenig verstört wirkte. T’Prynn verließ die Bühne, während der Beifall langsam abebbte. Fishers Tisch lag auf ihrem Weg, und er bat sie, sich zu ihm zu setzen. Sie bahnte sich anmutig einen Weg zu ihm und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber. Er schenkte ihr ein warmherziges Lächeln. »Was für ein Auftritt.« Als sie nicht reagierte, begriff er, dass seine Bemerkung recht vage gewesen war. »Das war ein wunderschönes Lied. Wie heißt es?«
    »Es war eine Improvisation. Ich habe ihr keinen Titel gegeben.«
    Nun war er wirklich beeindruckt. »Sie haben
das
improvisiert? Wie erstaunlich!«
    Sie nahm das Lob mit einem Halbnicken an. »Es erfüllt mich mit Zufriedenheit, dass Sie es ästhetisch angenehm fanden.« Sie drehte sich zu einem Kellner um. »Einen grünen Tee, bitte.«
    Der Kellner nickte und sah Fisher an. »Doktor?«
    »Einen Bourbon. Roy weiß schon, wie ich ihn trinke. Danke.« Als die Bedienung gegangen war, um die Getränke zu holen, wandte Fisher seine Aufmerksamkeit der schönen Vulkanierin an seinem Tisch zu. »Es ist lange her, seit Sie hier zum letzten Mal etwas gespielt haben. Was hat Sie zurückgebracht?«
    Seine Frage ließ T’Prynn nachdenklich werden. »Nachdem ich von meiner … Erkrankung geheilt wurde … habe ich mich verändert. Erst als ich mich als die akzeptiert habe, die ich geworden bin, konnte ich zu meiner Musik zurückfinden.«
    »Ich glaube, ich verstehe. Veränderungen können traumatisch sein, selbst wenn es welche zum Guten sind.«
    T’Prynn nickte. »In der Tat.«
    Der Kellner kehrte mit ihren Getränken zurück und stellte sie auf dem Tisch ab. Fisher lächelte den jungen Mann an. »Setzen Sie es auf meine Rechnung.« Nachdem die Bedienung wieder gegangen war, nahmen Fisher und T’Prynn ihre Gläser in die Hand. Fisher hob seines für einen Trinkspruch. »Auf Freunde und geliebte Personen, die fort sind. Mögen sich unsere Wege wieder kreuzen. In diesem Leben oder im nächsten.« T’Prynn beobachtete ihn neugierig, hob aber nicht ihr Glas.
    »Glauben Sie an die Idee eines Lebens nach dem Tod, Doktor?«
    Er konnte nicht sagen, ob ihre Frage unschuldig oder anklagend gemeint war. So oder so sah er keinen Grund, sich etwas anmerken zu lassen. »Eigentlich nicht. Der Trinkspruch war mehr als Ausdruck von Hoffnung oder Gedenken gemeint. Nehmen Sie ihn nicht wörtlich.« Seine Antwort schien T’Prynns Nachdenklichkeit noch zu verstärken. »Warum? Hegen Sie einen Glauben an eine post-physische Existenz?«
    »Das ist eine komplizierte Frage«, erwiderte T’Prynn. »Auf Vulkan haben wir die Fähigkeit, die Essenz einer Person, ihre Erinnerungen und Persönlichkeit – wir nennen es
Katra
– in besonderen Schreinen aufzubewahren, damit zukünftige Generationen telepathisch mit ihnen kommunizieren und von ihrem Wissen profitieren können. Unsere Philosophen sind sich jedoch über die Frage uneinig, ob es sich bei dem, was in dem Schrein aufbewahrt wird, um das handelt, was die Menschen eine Seele nennen, oder nur um ein psychisches Abbild des elektrochemischen Profils eines Geistes kurz vor dem Tod. So oder so kenne ich viele, die einen gewissen Frieden aus dem Wissen ziehen, dass ihnen nahestehende Personen von den seleyanischen Ältesten einer solchen Konservierung für würdig befunden wurden.«
    Ihre Antwort stimmte ihn nachdenklich. »Ich weiß nicht viel über vulkanischen Mystizismus. Es klingt, als hätte er eine Reihe bemerkenswerter Traditionen.« Sie antwortete nicht, also sprach er weiter. »Ich nehme an, dass es angenehmer ist, in dem Glauben zu leben, dass jemand, der uns wichtig

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