Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
die Hände unter Quinns Arme zu schieben, aber der grauhaarige alte Pilot und Glücksritter schüttelte ihn ab.
»Lass mich dir helfen«, sagte Pennington. »Wir müssen dich nach Hause schaffen.« Er versuchte es erneut, und dieses Mal war Quinn zu erschöpft, um sich zu wehren. Also ließ er seinen Körper schlaff werden und verwandelte sich in Penningtons Händen in toten Ballast. »Komm schon, du alter Mistkerl, steh auf.«
Spucke strömte aus Quinns Mundwinkel und lief sein Hemd hinunter, während er in pathetischem Tonfall »Lass mich hier« murmelte.
Doch Pennington ließ nicht locker. »Auf keinen Fall.«
Der Mann zeigte eine Hartnäckigkeit, die Quinn niemals in ihm vermutet hätte. Pennington hakte sich unter Quinns Arm und zwang ihn auf die Beine. Obwohl der ältere Mann vorhatte, passiven Widerstand zu leisten, konnte er doch nicht anders, als mit Tim Schritt zu halten, der ihn vorwärts zog und ihn eine Straße voller verschwommener Lichter und düsterer Schatten entlangführte. »Du machst das toll, Kumpel«, sagte er. »Nur noch ein kleines Stück.«
Quinn konnte nicht sagen, ob es nur Sekunden oder Minuten waren, aber irgendwann verebbte seine Wut, und er versank in Rührseligkeit. »Danke.«
Penningtons Stimme klang durch die Anstrengung, Quinn mitzuschleifen, angespannt. »Keine Ursache.«
Quinn war sich nicht sicher, ob seine Botschaft angekommen war. Also rülpste er herzhaft und fügte hinzu: »Nein, wirklich, ich meine es ernst, danke. Ich bin froh, dass du mich gefunden hast und nicht diese … Sicherheitsgorillas.«
Pennington führte Quinn um eine Ecke. »Sie suchen nicht nach dir.«
»Natürlich tun sie das. Hab im Shannon’s echt Scheiße gebaut.«
»Das hab ich wieder hinbekommen, Kumpel. Hab für die Gläser bezahlt, die du zerbrochen hast. Die Anzeige wurde zurückgenommen.« Während sie eine Treppe hinaufstiegen, kippte Quinns Kopf nach vorn und er starrte wie hypnotisiert auf ihre Schuhe. Penningtons Schritte waren fest und sicher, Quinns hingegen wirkten wie die Parodie alkoholtrunkener Ungeschicklichkeit.
Als er eine Freiluftpromenade entlangtorkelte, entdeckte Quinn Einzelheiten des Gebäudes, in dem er wohnte. Selbst in seinem vollkommen betrunkenen Zustand, wusste er, dass er ohne Penningtons Hilfe die vorgefertigten Wohneinheiten der Station nicht hätte auseinanderhalten können, geschweige denn sein Apartment gefunden hätte. Dann fiel ihm die Unterhaltung von vor einer Minute wieder ein.
Der Zeitungsjunge ist wahrscheinlich der einzige Grund, warum ich nicht in der Brig gelandet bin
. »Was ist mit meinen offenen Deckeln in den anderen Kneipen?«
»Alle beglichen«, antwortete Pennington.
Sie blieben vor einer Tür stehen, von der Quinn annahm, dass es seine eigene war. Mühsam drehte er den Kopf in Penningtons Richtung, doch dessen Gesicht war zu nah, um es zu fokussieren. »Bedeutet das also, dass ich wieder in Tom Walkers Bar kann?
»Nein. Es bedeutet nur, dass er keine Anzeige erstattet.« Die Tür öffnete sich und Pennington zerrte Quinn hinein. Er führte ihn zu einem Sofa, dessen Polsterung durch den betrunkenen Quinn bereits eine erschreckende Anzahl von Demütigungen erlitten hatte. Pennington ließ Quinn auf das Sofa fallen.
»Trautes Heim, Glück allein«, murmelte Quinn in die Kissen.
Pennington manövrierte ihn auf die Seite und schob Kissen hinter ihn, damit er sich nicht auf den Rücken drehte. Dann holte er einen kleinen Abfalleimer aus der Küchenecke und stellte ihn neben das Sofa. Schließlich fuhr er mit einer Hand durch sein schweißnasses Haar. »Brauchst du sonst noch was?«
Quinn dachte daran, sich bei Pennington irgendwie dafür zu bedanken, dass er seinen Schutzengel spielte, allem Scheiß zum Trotz, den Quinn zu ihm gesagt hatte. Dafür, dass er ein so guter Freund war, trotz des ganzen Elends, das Quinn in sein Leben gebracht hatte. Das meiste davon unbeabsichtigt, aber dennoch katastrophal. Von allen Personen, die er jemals gekannt hatte, war Pennington einer der wenigen, die er immer noch kannte, die ihn nicht abgeschrieben hatten. Das verdiente irgendeine Art Anerkennung. Zumindest verdiente es ein Wort des Dankes. Irgendetwas.
»Tim …«, begann er.
Sein Magen krampfte sich zusammen, und er kotzte eine Ladung halb verdautes Essen und sauer riechende Galle direkt auf Penningtons Schuhe.
Fast war er dankbar dafür, dass er bewusstlos wurde, bevor er sich dafür entschuldigen musste.
Doktor Carol Marcus hatte es eilig und
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