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Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Titel: Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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zwang sich zu einem höflichen, wenn auch freudlosen Lächeln. »Wie Sie wünschen, Doktor.« Er nickte Xiong zu. »Lieutenant.« Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Büro.
    Sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, sah Xiong mit flehendem Blick zu Marcus auf. »Sind Sie verrückt? Was haben Sie sich nur dabei gedacht, ihn so zu provozieren?«
    Voller Abscheu vor der Sternenflotte im Allgemeinen und Xiong im Besonderen, warf sie ihm einen wütenden Blick zu, während sie an ihm vorbeimarschierte, um zurück an ihre Arbeit zu gehen. »Ist das nicht offensichtlich? Ich versuche gefeuert zu werden.«
    Das Nachtleben von Stars Landing kam langsam zur Ruhe, als Pennington nach Hause ging und dabei alle paar Schritte anhielt, um einen neu entdeckten Fleck von Quinns Kotze auf seinen Schuhen loszuwerden.
    Es war spät, 0215 laut dem Chronometer der Station, nach dem er seine Armbanduhr gestellt hatte. Die meisten Läden in Stars Landing hatten vor Stunden dichtgemacht, und nun schickten die Restaurants und Kneipen ihre Gäste nach der letzten Runde nach Hause. Während er die normale Bevölkerung von Vanguard betrachtete – Mannschaft, zivile Bewohner, Kolonisten, die auf ihre Weiterfahrt in ein neues Leben warteten – stellte er sich vor, dass Quinn einst zu ihnen gehört haben musste. Es machte ihn traurig, seinen Freund und ehemaligen Abenteuerkomplizen in einer solchen Abwärtsspirale zu sehen. Quinns Trauer saß so tief, dass sie Erinnerungen an Oriana D’Amato weckte, Penningtons eigene verlorene Liebe, die vor ein paar Jahren bei einem tholianischen Angriff auf die
U.S.S. Bombay
gestorben war.
    Er hatte gedacht, dass ihm seine eigenen Erfahrungen eine Art Einsicht in Quinns Zustand liefern würden, einen Hinweis, wie man den Mann durch das Labyrinth seiner Trauer und zurück in die Welt der Lebenden führen konnte. Stattdessen hatte er auf die harte Tour erkennen müssen, dass der Weg durch das Tal der Schatten für jede Person so einzigartig war wie ihre eigene Seele und dass jeder diese Reise für sich allein gehen musste.
    Ich kann nicht mehr tun, als da zu sein und ihn davon abzuhalten, im Gefängnis oder im Jenseits zu landen
, entschied er.
Der Rest liegt bei ihm
.
    Versunken in seine eigenen Gedanken hätte er fast das schwache Echo von Musik überhört, das von irgendwo in der Nähe zu ihm drang. Er blieb stehen, sah sich um und erkannte, dass er vor dem Eingang zu Manóns Kabarett stand, einem vornehmen Etablissement, das zu einem von Stars Landings beliebtesten Nachtclubs sowie zur inoffiziellen Offiziersmesse von Vanguard geworden war. Das Lokal war dunkel und sein Haupteingang verschlossen, als er es versuchte. Dann presste er das Ohr gegen ein Fenster und lauschte.
    Durch das Glas hörte er ein paar zögerliche Noten, gespielt auf dem Klavier des Ladens. Plink. Plank. Sie hatten keine Melodie, keinen Rhythmus. Sie weckten in Pennington die Vorstellung von jemandem, der nicht wusste, wie man spielt, sondern einfach ein paar Tasten drückte. Trotz der willkürlichen Natur der Klänge war er sicher, eine Art Emotion dahinter zu spüren – eine stille Verzweiflung, eine Sehnsucht. Er nahm das Ohr vom Glas und versuchte einen Blick ins Innere zu erhaschen, aber die Jalousien waren heruntergezogen und verwehrten ihm einen Blick auf den Spieler.
    Pennington, dessen Neugier geweckt war, umrundete das Gebäude und schlich in eine schmale Gasse, die dahinter lag. Mit vorsichtigen, leisen Schritten näherte er sich dem Hintereingang des Restaurants und stellte erfreut fest, dass dieser ein Stück offen stand. Er zog die Tür gerade weit genug auf, um hineinzuschlüpfen, dann schloss er sie wieder so weit, wie er sie vorgefunden hatte.
    Sobald er drinnen war, konnte er die atonalen Töne viel klarer hören. Er schlich durch die Küche und blieb an der Tür stehen, die zum Gästeraum führte. Als er durch das kleine Fenster darin spähte, sah er T’Prynn am Klavier sitzen. Ihre Finger schwebten zögerlich über den Tasten, als hätte sie das Instrument nie zuvor berührt. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, daher konnte er ihr Gesicht nicht sehen, aber die Art, wie sie den Kopf hängen ließ und die rechte Hand zusammenballte, verriet Pennington alles über die Frustration, die die Vulkanierin empfinden musste. Die meisten Mitglieder ihrer Spezies waren für ihn undurchschaubar, aber er war mehrere Monate inkognito mit T’Prynn umhergereist, nachdem er ihr bei der Flucht aus dem

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