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Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Titel: Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Welche Begründung soll ich Captain Alodae für ihre Anwesenheit nennen?«
    Nogura strich sich über das Kinn. »Sagen Sie ihm, dass es sich um gewöhnliche Passagiere handelt, die nach ihrem Dienst nach Hause dürfen. Und schlagen Sie die Fahrtkosten auf die Entschädigung auf.«
    »Sehr gut. Soll ich sie in Erste-Klasse-Kabinen buchen?« Sie bemerkte die ungläubigen Blicke von Nogura und Nassir, dann hob sie eine Augenbraue und fügte ironisch hinzu: »Natürlich nicht. Solch eine Großzügigkeit der Sternenflotte würde Verdacht erwecken. Dann also Holzklasse.«

Kapitel 5
    Die Realität war für Cervantes Quinn ein verschwommenes Durcheinander, während er über die gepflasterten Wege von Stars Landing torkelte, einer Anhäufung von Wohn- und Geschäftshäusern innerhalb der riesigen terrestrischen Anlage in der oberen Hälfte von Vanguards Untertassensektion. Jeder Schritt, den er ging, war eine an die künstliche Schwerkraft der Station gerichtete Herausforderung, ihn hinabzuziehen und auf seinem Gesicht landen zu lassen. Sowohl seine Sicht als auch seine Erinnerung waren vom Bourbon eingelullt, ganz wie er es beabsichtigt hatte. Ein paar gesegnete Sekunden lang konnte er weder sehen, wo er war, noch sich daran erinnern, wohin er ging.
    Solche Momente waren das Einzige geworden, wofür er noch lebte, der Heilige Gral seiner Existenz. In den Monaten nach der Mission, bei der er seine geliebte Bridy verloren hatte, war er zu einem Chirurgen mit einem Schnapsglas geworden, und Whiskey war sein Skalpell. Er benutzte ihn, um seinen Schmerz zu amputieren.
    Torkelnd und halb blind genoss er das Beinahempfinden des freien Falls, das Gefühl, dass er jeden Augenblick in ein Loch unendlicher Dunkelheit fallen konnte. Er sehnte sich nach diesem Vergessen, nach einem Totalverlust seiner Erinnerungen. Dann fiel ihm wieder ein, wohin er ging: zurück zu seiner Wohnung, einer deprimierenden Bruchbude mit nur wenigen Möbeln und einer stetig wachsenden Zahl von Teppichflecken. Dort würde er in einen traumlosen und unruhigen Schlaf fallen und beten, dass diese Nacht endlich die sein würde, in der er an seiner eigenen Kotze erstickte.
    Ich sollte mir nicht zu große Hoffnungen machen
, rief er sich ins Gedächtnis.
Sonst bin ich nur enttäuscht, wenn ich morgen doch aufwache und mich scheiße fühle
.
    Er hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen – oder sonst wohin. Die meisten anständigen Kneipen in Stars Landing hatten ihn mit einem Lokalverbot belegt. Entweder hatte er eine Schlägerei angezettelt, die Rechnung nicht bezahlt oder auf die Bar uriniert. Irgendetwas war immer.
    Ohne Hoffnung und ohne Ziel versteckte er sich tagsüber meistens vor dem simulierten Tageslicht der Station und verbrachte die Nächte damit, Kneipen zu finden, die noch bereit waren, ihm einen gottverdammten Drink zu servieren. Er ließ sich mürrisch und ohne Lebensinhalt durch die Trümmer seines Lebens treiben, drehte sich in immer enger werdenden Kreisen und wartete darauf, dass ihn der große Abfluss der Zeit in seinen unendlichen Abgrund zog und seinem Elend ein Ende machte.
    Quinns Fußspitze blieb an einem Pflasterstein hängen. Sein Ellbogen traf die Straße, nur einen Augenblick später gefolgt von seinem Gesicht, und er dachte schon, dass ihm sein Wunsch vielleicht endlich erfüllt werden würde. Dann verblasste der scharfe Schmerz des Aufpralls zu einem dumpfen Pochen in seinem Kinn. Mit einer Hand wischte er sich das hellrote Blut weg, das über seinen Adamsapfel lief, und lachte über die hoffnungslose Dummheit seines Lebens.
    Er war immer noch dabei, den Willen zum Aufstehen zusammenzukratzen, als ein paar Schuhe in seinem stark eingeschränkten Sichtfeld erschienen. Wiederholtes Blinzeln und ein tiefer Atemzug verbesserten seine Sicht von dreifach zu doppelt, und er hob den Kopf, um zu sehen, wer vor ihm stand. Er war leicht überrascht, als er feststellte, dass es sich um Tim Pennington handelte. »Hey, Zeitungsjunge«, lallte er.
    Der blonde schottische Journalist sah unverschämt fit und gesund aus. Sein Lächeln wirkte herablassend. »Quinn. Wie ich sehe, hast du die Überholspur in die Gosse genommen.«
    »Ja, aber von hier aus kann ich die Sterne sehen.«
    Pennington sah auf. »Das sind Hologramme. Kannst du sie durch diese Whiskeygläser, die du Augen nennst, überhaupt erkennen?«
    »Nein, aber ich weiß, dass sie da sind. Und sie blicken auf mich herab.«
Und lachen
.
    Der jüngere Mann kniete sich neben ihn und versuchte

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