Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
sehen sollten.«
Khatami und Stano tauschten einen beunruhigten Blick aus. Sie wussten beide, dass Klisiewicz nicht zu Übertreibungen neigte, was bedeutete, dass das, was er gefunden hatte, ernst war. Khatami sprang aus ihrem Sessel und marschierte zur Sensorkonsole, wo Klisiewicz über die Haube gebeugt blieb. Sie spähte über seine linke Schulter, während Stano sich über seine rechte beugte. »Was ist es?«, fragte der Captain.
»Ein starkes Signal auf den Langstreckensensoren.« Er trat einen Schritt zurück, damit Khatami und Stano es nacheinander mit eigenen Augen sehen konnten. »Große Flottenbewegungen im tholianischen Raum und alles in Richtung der Grenzzone, die Vanguard am nächsten ist.«
Khatami studierte noch immer die lückenhaften Daten, die die Sensoren gesammelt hatten und die vom Schiffscomputer analysiert wurden, als Stano fragte: »Könnte es sich um eine Übung handeln?«
Klisiewicz schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie davon gehört, dass die Tholianer so etwas machen, nicht in diesem Maßstab. Wenn ich das hier richtig deute, begeben sie sich in Kampfposition.«
»Sie deuten es richtig«, sagte Khatami. »Das sind schwere Kriegsschiffe, die sich an der Grenze sammeln.« Sie lehnte sich zurück, damit Stano in die Sensorhaube blicken konnte. »Das sind keine Aufklärungsschiffe, die Grenzwelten bedrängen sollen. Wenn ich eine Wette abschließen müsste, würde ich sagen, dass es sich um eine bedeutende Expeditionsstreitmacht handelt.«
Stano starrte verwirrt in das azurblaue Licht der Sensorhaube. »Keines davon überquert die Grenze, obwohl nichts vor ihnen liegt. Worauf warten sie?«
Der Wissenschaftsoffizier zuckte mit den Schultern. »Vielleicht auf letzte Befehle?«
»Ich würde auf weitere Schiffe tippen.« Khatami von Anfang an nicht gerade blendende Laune verschlechterte sich zusehends. »So oder so müssen wir sofort Vanguard warnen. Wie es aussieht, bereiten sich die Tholianer auf einen Krieg in der Taurus-Region vor.«
Stano und Klisiewicz sahen sich nervös an, dann brachte der Erste Offizier den Mut auf, die im Raum stehende Frage zu stellen. »Krieg gegen wen?«
»Das müssen wir herausfinden.« Khatami verließ den Kommandobereich und setzte sich wieder in ihren Sessel. »Neelakanta, setzen Sie Kurs auf die tholianische Grenze. Estrada, informieren Sie Vanguard über die Änderung in unserem Flugplan, warnen Sie sie vor der tholianischen Flotte und fragen Sie, ob sie eine Ahnung haben, was die Tholianer da ausbrüten. Klisiewicz. Behalten Sie diese Schiffe im Auge und sagen Sie mir Bescheid, wenn sich noch mehr dazugesellen.«
Die Brückenmannschaft verfiel in hektische Betriebsamkeit. Während Khatami einem letzten Trümmerstück nachsah, das über den Hauptschirm rotierte, spürte sie, dass sie Zeuge einer bevorstehenden Katastrophe wurde.
Stano stellte sich wieder an Khatamis rechte Seite. »Wie lauten
meine
Befehle, Captain?«
Khatami stählte ihr Herz für die kommenden Tage. »Beginnen Sie mit Gefechtsübungen.«
Kapitel 9
»Sie erstaunen mich, Jetanien.«
Der chelonische Diplomat ließ seine Schüssel mit
N’va’a
sinken und warf seiner jungen romulanischen Gastgeberin über den Tisch einen fragenden Blick zu. Sie lehnte sich lässig auf ihrem Stuhl zurück und hielt ein langstieliges Cocktailglas in der Hand, das mit dem blauen Ale ihrer Heimat gefüllt war. »In welcher Hinsicht, S’anra?«
S’anra erwiderte seinen Blick. »Ich habe Sie immer für ein Wesen mit kultiviertem Geschmack und gebildetem Empfinden gehalten. Daher kann ich mir unmöglich vorstellen, wie Sie ein solch übel riechendes Gesöff zu sich nehmen können.«
»Auf meiner Welt gilt
N’va’a
als Delikatesse.«
Ihr kokettes Lächeln drohte sich zu einem Grinsen auszuweiten. »Auf meiner Welt würden wir es Jauche nennen.«
Jetanien hob seine Schale fermentierten Fruchtsafts zu einem munteren Salut. »Sie haben keine Ahnung, was Ihnen entgeht.«
Die ehemalige Assistentin von Senator D’tran von Romulus bedachte Jetanien mit einem amüsierten Blick, dann nahm sie einen Schluck ihres eigenen Getränks. Während die beiden diesen Moment der Stille genossen, betrachtete Jetanien die geschmackvolle Einrichtung von S’anras Villa. Sie saßen inmitten eines Innenhofs neben einem kleinen Swimmingpool, der von hohen Bäumen umgeben war. Diese spendeten herrlichen Schatten vor den starken Strahlen der Spätnachmittagssonne. Alle Räume der Villa waren mit geschmackvollen
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