Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
Gedächtnis zu bleiben. Es war der anonymste Treffpunkt der ganzen Hauptstadt, und viel diskreter als sein Büro in der Großen Halle oder auf seinem Anwesen, das immer von Spionen überwacht wurde, die seine Konkurrenten auf ihn angesetzt hatten.
Er erreichte das Ende des Ganges und blieb vor einem zugezogenen Vorhang zu seiner Rechten stehen. Nachdem er sich durch einen Blick über die Schulter davon überzeugt hatte, dass ihm niemand gefolgt war, klopfte er leicht gegen den Türrahmen und flüsterte: »Der Jäger steht bereit.«
Von innen zog eine Hand den Vorhang auf. Vor Duras stand Valina, eine junge Romulanerin von ungewöhnlicher Größe und Schönheit in einem durchsichtigen Negligé, das nur wenig seiner Fantasie überließ. Sie schenkte ihm ein verführerisches Lächeln. »Die Beute wartet.« Mit der freien Hand zog sie Duras an sich und küsste ihn leidenschaftlich. Trotz ihrer schlanken Figur war er immer wieder von ihrer Stärke beeindruckt, und obwohl ihre Spezies den stoischen Vulkaniern ähnlich war, brannten ihre Herzen doch mit einer Leidenschaft, die den Klingonen würdig war. Sie zog sich aus dem Kuss zurück und biss verspielt in Duras’ Lippe, gerade fest genug, damit es blutete.
Duras schob sie beiseite. »Zuerst das Geschäftliche.« Er drehte sich um und zog den Vorhang hinter sich zu. Während er weiter in den kleinen Raum trat, stand sie mit dem Rücken zur Wand, wickelte eine Locke ihres langen, schwarzen Haars um einen Finger und folgte seinen Bewegungen mit ihrem üblichen Schlafzimmerblick. Er fragte sich, ob ihr schamlos sexuelles Verhalten ihm gegenüber nur gespielt war. Bei ihrer ersten Begegnung hatte sie kühl und distanziert gewirkt, wie man es von einem Attaché des romulanischen Botschafters im Klingonischen Imperium erwarten würde. Oder war die eisige Fassade die Maske gewesen, die sie trug, um ihr wollüstiges Innenleben zu verbergen? Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, bestand darin, Valinas kompliziertes Lügennetz zu entwirren, eine Aufgabe, die Duras’ Meinung nach die meisten Männer Jahre kosten würde. Und Zeit war ein Luxus, über den er nicht verfügte. »Du weißt, was ich brauche.«
Ihr lüsterner Blick wurde zu einem eisigen Starren. »Und du weißt, was ich
will
, Duras.«
»Ich habe es.« Er griff in eine Innentasche seiner Jacke und zog eine Datentafel hervor. Darauf war ein Durcheinander an Informationen gespeichert, die von der klingonischen Verteidigungsstreitmacht gesammelt worden war. Es ging um die Wesen, die man als Shedai kannte, und die Technologie, die ihre ausgestorbene Zivilisation im gesamten Gonmog-Sektor hinterlassen hatte. Valina griff nach der Datentafel und runzelte die Stirn, als Duras sie neckend wegzog. »Es handelt sich um streng geheime Informationen, Valina. Ich brauche zum Ausgleich etwas ebenso Wertvolles.«
Sie kniff die Augen zusammen und hob das Kinn. Innerhalb eines Atemzuges wurde sie wieder zu dem kaltblütigen Raubtier, das er vor Monaten getroffen hatte, als der Hohe Rat den romulanischen Botschafter und sein Gefolge auf Qo’noS begrüßt hatte. »Was willst du?«
»Ich muss den Aufstieg meines Hauses im Imperium sicherstellen.«
In ihren dunklen Augen blitzte Feindseligkeit und verriet ihre schwindende Geduld. »Etwas Genauer, wenn es recht ist.«
Er ging an ihr vorbei zum Bett und ließ die Finger über das harte, glatte Holz gleiten. Es wirkte angesichts seiner Umgebung erstaunlich sauber. »Wenn Kanzler Sturka einen Unfall haben sollte, könnte das meiner Familie den Weg in den Hohen Rat ebnen.«
Valina verschränkte die Arme. »Meinst du einen Unfall oder einen Anschlag?«
»Lass uns nicht über Details streiten.«
Für diese Erwiderung erntete er einen kühlen Blick. »Der Tal Shiar wird nicht die Schmutzarbeit für dich erledigen. Wenn du Sturka tot sehen willst, hab gefälligst den Mumm, es selbst zu tun.«
Duras bemerkte den unterschwelligen Stolz in Valinas Stimme, als sie »Tal Shiar« sagte, und er stellte sofort zwei Verbindungen her. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um den Namen des romulanischen Geheimdienstes oder zumindest einen Teil davon, und zweitens nahm er an, dass Valina eine verdeckte Agentin dieser Organisation war.
Beides nützliche Informationen
.
Er bemüht sich, jegliche Aggression aus seiner Stimme herauszuhalten. »Und was kannst du für mich tun?«
»Ich kann dir das geben, wofür du in Wahrheit gekommen bist.« Sie lächelte arrogant. »Hast du dich
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