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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Zivilisationen herzustellen, ist der Schlüssel in unseren Bemühungen, das Universum zu verstehen – und damit uns selbst.“
    Er spießte einen neuen Keesa-Käfer auf und tauchte ihn in rötliche, vulkanische Seegrassoße. „Unsere Mission“, fuhr er fort, „erfordert es von uns, das Unbekannte zu erforschen und nur wenige Regionen innerhalb unserer Reichweite sind so unbekannt – und unbeansprucht – wie die Taurus-Region.“
    Mit einem Geräusch, das Pennington als ein Grunzen höchster Selbstzufriedenheit verstand, führte Jetanien eine weitere vor Essig triefende Gabel seines Frühstücks zu seinem schnabelartigen Mund.
    Argwohn regte sich in Penningtons Stimme. „Herr Botschafter, beiallem Respekt, ich erhielt die beinahe exakt gleiche Antwort vor zwei Tagen auf einer Pressekonferenz der Sternenflotte.“
    „Wirklich?“ Jetanien nahm einen Schluck aus seinem schwanenhalsartigen Becher und fügte hinzu: „Was Sie nicht sagen.“ Wieder zog er an seinem N’v’aa, einem säuerlich schmeckenden Frucht-cocktail, den Pennington in seiner ersten Nacht auf Vanguard probiert hatte. Seine Kehle hatte diesen Fehler bitter bezahlt und er hatte sich geschworen, ihn nicht zu wiederholen. Augenscheinlich fanden chelonische Geschmacksknospen das Getränk immerhin ganz schmackhaft.
    Pennington drängte die unschöne Erinnerung zur Seite und fuhr mit seinem improvisierten Interview fort. „Ist es möglich, dass der Vorstoß der Föderation in die Taurus-Region Teil einer breiter angelegten, sternenpolitischen Strategie ist?“
    „Könnten Sie das bitte etwas spezifizieren, Mr. Pennington?“
    „Ein oberflächlicher Blick auf die regionalen Sternenkarten zeigt, dass diese Region auf der einen Seite eine lange Grenze zum klingonischen Imperium aufweist, sowie auf der anderen Seite eine zum Reich der Tholianer.“
    „Absolut korrekt“, sagte Jetanien.
    „Also woraus besteht die Motivation der Föderation, dass sie so aggressiv in diesen Bereich vorstößt?“ Unter den Tisch ballte Pennington die Fäuste, während er sich abmühte, seine Gedanken flüssig miteinander zu kombinieren … „Die Tholianer haben die Grenzen ihres Territoriums konsequent in die der Taurus-Region genau entgegen gesetzten Richtung erweitert, aber die Klingonen weiten ihre Grenzen in so vielen Richtungen wie möglich aus. Sollten Sie die tholianische Grenze überschreiten, wäre die Föderation im Kreuzfeuer eines Klingonen-Tholianer-Konflikts gefangen. Ist diese Station Teil eines interstellaren Schutzwalls – eine Taktik, um einen klingonischen-tholianischen Krieg abzuwenden und die Klingonen daran zu hindern, ihre Grenzen weiter in unsere Richtung zu verschieben?“
    Jetanien beendete sein Kauen und schlang den Bissen mit einem krächzenden Geräusch herunter. „Eine sehr gute Frage“, sagte er, nahm seinen Teller auf und hielt ihn in Penningtons Richtung. „Möchten Sie einen Keesa-Käfer? Sind heute ziemlich knusprig.“
    „Nein, vielen Dank.“
    Der Botschafter stellte seinen Teller wieder hin. „Ganz wie Sie möchten.“
    Egal von wem, letzten Endes waren es immer sehr höfliche, einstudierte Antworten gewesen, die Pennington hörte, sobald er Fragen über Vanguard stellte. In den Pressekonferenzen letztes Jahr auf der Erde hatte der Präsident Fragen über dieses Projekt mit so vielen Euphemismen und leeren Platitüden beantwortet, dass das Presse-Corps überrascht war, dass überhaupt noch etwas Rhetorik für seine Wiederwahl-Kampagne übrig blieb. Ungeachtet dessen blieben die Fragen weiterhin unbeantwortet: Warum war die Konstruktion von Vanguard so vorangetrieben worden? Wieso waren der Basis drei Schiffe der Sternenflotte permanent zugeordnet? Was machte die Taurus-Region für die Wirtschaft und die Kolonisation wertvoller als zum Beispiel den Kalandra-Sektor, der deutlich näher am Föderationsraum gelegen war?
    Pennington hatte die scheinbar endlos lange Reise zu Vanguard auf sich genommen, weil er hoffte, hier auf einige dieser Fragen Antworten zu finden. Stattdessen bekam er dieselben leeren Worthülsen wie seine Kollegen auf der Erde – und was das Ganze noch schlimmer machte: Er musste dabei das Nachtleben in Paris entbehren und auf den manchmal nützlichen Tratsch im Presse-Corps verzichten.
    Jetanien verschlang die verbliebenen Käfer. Während er dem chelonischen Diplomaten beim Essen zusah, merkte Pennington, wie ihn plötzlich ein Heißhunger auf Croissants befiel. Er fragte sich, ob das Café noch immer

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