Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
Frühstück servierte und drehte sich auf der Suche nach einem Kellner um. Bevor er ihn jedoch rufen konnte, hallte aus getarnten Lautsprechern eine öffentliche Bekanntmachung durch das riesige, runde Habitat. „
Achtung, an das gesamte Personal
“, sagte eine weibliche Stimme geschäftsmäßig. „
Das Raumschiff
Bombay
nähert sich dem Raumdock und steuert Bucht zwei an. Die Alpha-Schicht und die Lade-Crews melden sich bitte an Bucht zwei für vorrangige Arbeiten
.“
Die Botschaft wurde gerade wiederholt, als sich Pennington plötzlich voller Energie von seinem Sitz erhob und seine Notizen zusammenpackte. „Herr Botschafter, würden Sie mich bitte entschuldigen? Ich habe einen dringenden Termin, den ich wahrnehmen muss.“
Pennington war bereits einige Meter entfernt und eilte mitten durch das Frisbee-Spiel der Sternenflotten-Offiziere, bevor er bemerkte, dass er gegangen war, ohne die Antwort des Botschafters abzuwarten. Als er über die Wiese sprintete, verzieh er sich diese Unhöflichkeit.
Prioritäten
, dachte er, als er den Kern der Station erreichte und einen Turbolift betrat.
Du musst Prioritäten setzen
.
„Ich weiß nicht, was Sie an diesem Spiel finden“, sagte Jabilo M’Benga.
„Schauen Sie einfach zu“, sagte sein grauhaariger und dunkelhäutiger Boss, der leitende medizinische Offizier, Dr. Ezekiel Fisher. Die beiden Männer waren allein in der obersten Reihe der Tribüne neben dem Sportplatz und blickten in das simulierte Sonnenlicht, das von dem künstlichen Himmel auf sie hinab schien. Obwohl der gewaltige Raum offiziell die „terrestrische Anlage“ hieß, nannten ihn die meisten Einwohner der Station einfach nur „der Park“.
M’Benga – ein junger, gut aussehender Arzt mit sanfter Stimme – hatte alles, was Fisher von einem Nachfolger erwartete. Seine diagnostischen Fähigkeiten waren unübertroffen und sein Benehmen Patienten gegenüber war verbindlich, ohne dabei übertrieben familiär zu wirken. Doch obwohl der junge Mann bereits seit einigen Monaten – kurz nachdem Vanguard in Betrieb genommen worden war – zu Fishers Team gehörte, blieben einige von M’Bengas Launen und Ticks ein Rätsel für den älteren Offizier. Der junge Doktor erinnerte Fisher manchmal an einen Vulkanier; M’Benga hatte auf einer vulkanischen Krankenstation gedient, bevor er nach Vanguard versetzt wurde, und Fischer fragte sich von Zeit zu Zeit, ob der einzigartige Stoizismus der Vulkanier auf den jungen Doktor abgefärbt hatte.
In der Ferne war die Skyline von Stars Landing zu sehen; teilweise von Unregelmäßigkeiten leicht verzerrt. Sie stammten von den Sensoren, die auf dem breiten zentralen Kern der Station angebracht waren, der eigentlich mitten durch die Anlage ging. Die zahlreichen Dioden projizierten um hundertachtzig Grad gedrehte Bilder von der Aussicht auf der anderen Seite des Kerns, damit aus allen Blickwinkeln die Illusion einer ungebrochenen pastoralen Aussicht erhalten blieb.
Entlang der sanften Steigungen, die die Grenzen des kreisförmigen Parks markierten, waren die Durchgänge verborgen, durch die man die Hochgeschwindigkeitsbahn der Station erreichen konnte. Die automatisierten Hängebahnen steuerten eine kleine Flotte von Fahrzeugen auf jeweils einer Ebene für jede der zwei Richtungen. Das System war so konfiguriert, dass die Bahnhöfe – die jeweils ungefähr 200 Meter voneinander entfernt lagen – alle zwei Minuten von einer Bahn besucht wurden.
Ein Gruppe Sportler warf sich in einem wirren Knäuel auf das Gras. M’Benga beobachtete diesen Vorgang mit zurückhaltender Neugier: „Wie nannten Sie dieses Spiel noch gleich?“
„Rugby.“
„Und was war noch einmal das Ziel des Spiels?“
„Stellen Sie nicht so viele Fragen“, erwiderte Fisher in einem Tonfall, der ein wenig darauf schließen ließ, dass seine Familie aus Tennessee stammte. Er deutete auf die offene Box, die zwischen ihnen stand. „Nehmen Sie sich ein paar Chips.“
Mit Anmut und Präzision nahm M’Benga einen einzelnen Chip aus dem Behälter, führte ihn zum Mund und aß ihn, ohne einen einzigen Krümel fallen zu lassen.
Er erinnert mich an Noah
, dachte Fisher und rief sich ein Bild seines erstgeborenen Sohnes ins Gedächtnis. M’Benga war ein bisschen jünger als Noah und in seiner dunklen Haut war eine etwas hellere Note vertreten, aber Noahs und sein Benehmen waren sich verblüffend ähnlich – so präzise, so bedacht.
Bin ich darum so vernarrt in ihn?
„Denken Sie manchmal an
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