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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Abteilungsleiter der Station im morgendlichen Meeting. Lediglich der Leiter der Krankenstation fehlte. Er war bekannt dafür, dass er solche Treffen mied. Commander Jon Cooper, der Verwaltungsoffizier der Station, leitete die Besprechung mit der für ihn bekannten Gelassenheit. Lieutenant Judy Dunbar, leitende Kommunikationsoffizierin, hörte mit geschlossenen Augen zu und spielte an einer Locke ihres hellbraunen Haares, während sie jede Minute des Meetings ihrem eidetischen Gedächtnis hinzufügte. Niemand schenkte Reyes Beachtung, als er leise die Stufen zur Nabe emporstieg.
    „Ray“, sagte Cooper zum Flotten-Verbindungsoffizier, Lieutenant Commander Raymond Cannella. „Ich habe gehört, dass es zu einer sechsstündigen Verspätung bei der Docking-Freigabe für die
Cichén Itzá
kommt?“
    „Es ist deren eigener Fehler“, erwiderte Cannella, ein kräftiger Mann mit einem starken, näselnden New Jersey-Akzent. „Sie verließen Cait zwei Tage früher als geplant, haben aber nie ihren Flugplan aktualisiert. Sie können von Glück reden, dass wir überhaupt einen Platz für sie gefunden haben.“
    Cooper nickte bedächtig. „Na schön.“
    Reyes erreichte den Treppenabsatz. Dieses Geräusch veranlasste alle Anwesenden, ihre Aufmerksamkeit auf ihn zu richten, denn obwohl er sich stets bemühte, fiel es ihm schwer, seinen lauten, schweren Schritt zu dämpfen. Der Commodore war ein großer Mann mit breiten Schultern. Seine Ex-Frau hatte häufig amüsiert behauptet, seine „Aura“ würde ihm immer einen Schritt voraus sein – auch bei verschlossenen Türen.
Geschieht mir ganz Recht, wenn ich unbedingt einen Telepathen heiraten muss
, schoss es ihm durch den Kopf. Mit einem knappen, wenn auch nicht unfreundlichen Nicken grüßte er die Anwesenden. „Guten Morgen, zusammen.“ Ein Durcheinander von „Guten Morgen, Sir“ war die Antwort. „Mr. Cooper“, fuhr er fort, „stört es Sie, wenn ich mich für eine Nanosekunde einmische?“
    „Überhaupt nicht, Sir.“
    „Vielen Dank.“ Reyes sah Vanguards Chefingenieur, Lieutenant Isaiah Farber, an. „Mr. Faber, was steht momentan ganz oben auf ihrer Prioritätenliste?“
    Der muskulöse Mann, bester Gewichtheber in der Sternenflotte, dachte einen Moment nach. „Hauptsächlich Systeme in den Raum-docks, Sir. Wir arbeiten immer noch an den Feineinstellungen …“
    „Ich frage deshalb, weil ich glaube, dass es in einer eher klaustrophobischen Umgebung wie der unsrigen auch die kleinen Dinge sind, die unsere Lebensqualität erhöhen oder sinken lassen. Stimmen Sie mir da zu?“
    Ein verschmitztes Grinsen bahnte sich seinen Weg von einem Offizier zum nächsten um die Nabe herum. Es begann und endete bei Lieutenant Faber. Er sah Reyes an und fragte: „Ist ihr Speiseschacht schon wieder defekt, Sir?“
    „Erstaunlich, Farber. Sie entwickeln parapsychologische Fähigkeiten. Arbeit erweitert anscheinend doch das Bewusstsein.“
    „Ich werde Ihren Speiseschacht um 1300 repariert haben.“
    „Großartig“, erwiderte Reyes und klopfte Farber kurz auf die Schulter. „Der liebe Gott steckt in Details, Mr. Faber.“
    „Jawohl, Sir.“
    Reyes richtete den Blick seiner dunkelgrauen Augen auf Cooper. „Wann wird die
Bombay
andocken?“
    „In 29 Stunden.“
    „Benachrichtigen Sie mich, sobald sie im Raumdock ist.“
    „Aye, Sir.“
    „Machen Sie weiter – und grüßen Sie Jen und Ihren Sohn.“
    „Das werde ich machen. Danke, Sir.“
    Reyes nickte dem Rest der Gruppe kurz zu, drehte sich um und ging die Treppe wieder herunter. Er sah sich auf der Ops um, die mit Computern, Kommunikationseinheiten und anderem Kram ausgestattet war, der Myriaden von technischen Wundern fertig brachte. Mit der bemerkenswerten Ausnahme, eine Tasse Kaffee zu produzieren.
    Im Vergleich mit vielen anderen Härtefällen ist das wahrscheinlich eher nebensächlich
, gab er sich selbst gegenüber zu.
Aber wenn vierzig Dienstjahre, der Rang als Flag-Offizier und als Sektor-Kommandant nicht einmal eine Tasse Kaffee wert sind, was zum Teufel ist dann ihr Sinn?
    Er ging in sein spartanisch ausgestattetes Büro und setzte sich an seinen Schreibtisch. Die morgendlichen Berichte und vorbereiteten Aufträge warteten auf ihn, vom Yeoman der Alpha-Schicht, Toby Greenfield, fein säuberlich aufgestapelt. Obwohl er nach ihrer ersten Begegnung davon ausgegangen war, dass ihm ihr fortwährendes sonniges Gemüt gewaltig auf die Nerven gehen würde, hatte sich das Gegenteil als wahr herausgestellt.

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