Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Titel: Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
leisten.«
    Auch Blätterteig-Gebäck stand auf Janeways Wunschliste ganz oben, doch sie begnügte sich mit einer Tasse schwarzem Kaffee. Sie schnupperte daran und genoß den herrlichen Duft. Ab und zu mußte man sich ein wenig Luxus leisten können - das förderte die Moral.
    Janeway trank einen Schluck und setzte sich an den Schreibtisch. Dort öffnete sie das elektronische Logbuch, gab einen kurzen Bericht und fügte Bilder der bisher georteten Wrackteile hinzu. Eine spätere Analyse mochte sich als nützlich erweisen.
    Sie hatte die erste Tasse geleert und überlegte, ob sie sich eine zweite genehmigen sollte, als der Türmelder summte.
    »Herein«, sagte sie.
    Das Schott öffnete sich mit einem leisen Zischen, und Tuvok trat einen Schritt vor. Er hatte die Hände auf den Rücken gelegt, und sein ausdrucksloses Gesicht verriet nichts. Nur ein kurzes Zögern wies Janeway auf mögliche Probleme hin.
    »Wir sind jetzt in der Nähe der… Konkavität, Captain.«
    Konkavität? dachte Janeway. Warum eine so allgemeine Bezeichnung? Warum nicht >Wurmloch< oder
    >schwarzes Loch    Für eine zweite Tasse Kaffee war jetzt keine Zeit mehr; Adrenalin stellte die benötigte Energie zur Verfügung. Die Kommandantin klopfte auf ihren Insignienkommunikator.
    »Janeway an Neelix. Ich brauche Sie im Kontrollraum, und zwar sofort.«
    Als sie die Brücke betrat, fiel ihr sofort auf, daß alle Offiziere schwiegen und zum Hauptschirm starrten, auch Chakotay und Tuvok, die schon viele wundersame und faszinierende Dinge gesehen hatten. Nur eine Sekunde später blieb sie abrupt stehen - die ehrfurchtgebietende Darstellung im großen Projektionsfeld ließ sie geradezu erstarren.
    Die Anomalie - beziehungsweise die Konkavität, um Tuvoks neutrale und wissenschaftlich korrekte Bezeichnung zu verwenden - war gewaltig. Auf den ersten Blick betrachtet, schien es sich tatsächlich um ein schwarzes Loch zu handeln, aber ein so großes sah Janeway jetzt zum erstenmal. Es beanspruchte fast die Hälfte des Hauptschirms: ein riesiger Schlund aus sternenloser Nacht, umgeben von der purpurn, rot, blau und gelb glühenden Materie der wogenden Akkretionsscheibe. Gelegentlich schossen geysirartige Gas- und Plasmastrahlen aus dem Phänomen hervor.
    Eine zu Anthropomorphisierungen neigende Phantasie hätte das Etwas vielleicht mit einem Ungeheuer verglichen, das sich von einem wabernden Energiestrom ernährte, der es mit dem Zentralgestirn des Sonnensystems verband. Was die Sonne betraf: Sie schien das letzte Stadium des stellaren Lebenszyklus erreicht zu haben, wirkte angeschwollen und aufgebläht. Ein orangefarbener und rötlicher Glanz ging von ihr aus, wodurch sie fast wie ein roter Riese anmutete. Ihre acht planetaren Trabanten erschienen im Vergleich zu der sterbenden Sonne winzig und völlig schutzlos.
    Janeway hielt den Anblick für außerordentlich beeindruckend, aber nach wenigen Sekunden konzentrierte sie sich auf die praktischen Aspekte der Situation.
    »Entfernung von der Akkretionsscheibe?« fragte sie, ohne den Blick vom Hauptschirm abzuwenden.
    »Derzeit sind wir null Komma acht Lichtjahre von der Konkavität entfernt«, sagte Tuvok, der die Anzeigen der wissenschaftlichen Station im Auge behielt.
    »Dann hoffe ich, daß ich hier eine Vergrößerung betrachte.«
    »Aye, Captain. Vergrößerungsstufe vier.«
    »Wie stark ist das Gravitationsfeld, dem wir hier ausgesetzt sind?«
    »Erstaunlich gering, wenn man die Größe der Anomalie berücksichtigt«, erläuterte Tuvok. Er ahnte die nächste Frage der Kommandantin und fügte hinzu: »Wir könnten noch näher heran, ohne etwas zu riskieren.«
    Dünne Falten bildeten sich in der Stirn des Vulkaniers, und Janeway wußte, daß ihn etwas beunruhigte.
    Sie wartete, doch er bot ihr keine weiteren Informationen an. Tuvok spekulierte nie, wenn er es vermeiden konnte. Seine Situationsbewertungen basierten immer auf Fakten. Wenn er jetzt schwieg, so bedeutete das: Für eindeutige Schlußfolgerungen standen ihm noch nicht genug Informationen zur Verfügung.
    Janeway hielt es für besser, ihn nicht zu drangen. Er gab bestimmt Auskunft, wenn er den richtigen Zeitpunkt gekommen sah. Sie nahm im Kommandosessel Platz und sah erneut zum Hauptschirm. »Na schön. Näher heran, Mr. Paris. Bleiben Sie bei Warp zwei, bis wir das Sonnensystem erreichen.
    Reduzieren Sie unsere Geschwindigkeit dann auf halbe Impulskraft. Fähnrich Kim, überwachen Sie die von der Anomalie verursachten Gravitationsfelder. Ich möchte

Weitere Kostenlose Bücher