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Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Titel: Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Captain. Die von der Konkavität ausgehende und für uns spürbare Gravitation beträgt nur ein Siebtel der theoretischen Soll-Stärke. Dadurch können wir die Intensität der Gravitationsfelder im Innern der Anomalie ziemlich genau abschätzen, was mich zu folgendem Hinweis veranlaßt: Unsere Schilde dürften stabil genug sein, um uns auch im Innern der Konkavität zu schützen.«
    Die Aufregung im Kontrollraum wuchs, und Janeway versuchte, sich nicht davon anstecken zu lassen.
    Sie besann sich auf den Kern der jüngsten Informationen.
    »Ein Siebtel der theoretischen Soll-Stärke«, wiederholte sie. »Also weitaus weniger, als man aufgrund der Größe der Anomalie erwartet. Mit der Sonne verhält es sich ähnlich: Sie erscheint viel älter, als sie es eigentlich sein sollte. Gibt es eine Verbindung zwischen diesen beiden Phänomenen?«
    »Es wird seltsamer und immer seltsamer«, murmelte Paris. »Sagte Alice, als sie in den Kaninchenbau fiel.
    «
    Die scherzhafte Bemerkung entfaltete bei Janeway eine unerwartete Wirkung. Die Kommandantin spürte, wie sich in ihrem Innern etwas versteifte. »Hier stimmt was nicht, Mr. Tuvok. In diesem Sonnensystem geschehen Dinge, die keinen Sinn ergeben.«
    Neelix öffnete den Mund, um Janeway erneut aufzufordern, das stellare Territorium des akerianischen Reiches zu verlassen. Doch ein scharfer Blick von Chakotay entmutigte ihn so sehr, daß er den Mund wieder schloß.
    »In der Tat, Captain«, bestätigte Tuvok. Der Vulkanier hätte es natürlich nicht zugegeben; Janeway wußte, daß er so unlogische Angelegenheiten als sehr ärgerlich empfand. »Die Entfernung zwischen Sonne und Konkavität beträgt fast fünf Billionen Kilometer, rund ein halbes Lichtjahr also. Mit der festgestellten Gravitation sollte die Anomalie überhaupt nicht imstande sein, dem Zentralgestirn auch nur ein wenig Wasserstoff zu entreißen, und schon gleich gar nicht in einem solchen Ausmaß.«
    »Fassen wir noch einmal alles zusammen.« Janeway spürte, wie auch in ihr Ärger zu brodeln begann. »
    Wir haben einen roten Riesen, der nur durch beschleunigtes Altern zu einem roten Riesen wurde und sich eigentlich in einer früheren Phase seines stellaren Lebens befinden müßte. Wir haben eine Konkavität, deren Schwerkraft bemerkenswert gering ist, wenn man sie in bezug zur Größe der Anomalie setzt. Und wir haben Wasserstoff, der in unerklärlich großen Mengen über eine unerklärlich große Entfernung angezogen wird. Stimmt das soweit, Tuvok?«
    »Es ist im großen und ganzen richtig, Captain.«
    Janeway bereute es, auf eine zweite Tasse Kaffee verzichtet zu haben.
    »Captain!« entfuhr es Kim. »Wir empfangen Kom-Signale vom sonnenfernsten Planeten.«
    Janeway erhob sich und stemmte die Hände an die Hüften. »Vielleicht bekommen wir gleich Antworten auf einige unserer Fragen. Auf den Schirm, Mr. Kim.«
    Im zentralen Projektionsfeld erschien ein Wesen, das zu den faszinierendsten Geschöpfen gehörte, die Janeway jemals gesehen hatte - und sie kannte mehr als hundert verschiedene Spezies. Der erste Eindruck entsprach dem eines Drachen aus terranischen Legenden, doch wenn man genauer hinsah, so fielen Unterschiede auf.
    Die Größe des Wesens konnte Janeway nicht abschätzen. Sie bekam es nicht ganz zu sehen, da es auf einem Stuhl saß, der sowohl aus Stein als auch aus Kunststoff bestand. Die Haltung deutete auf eine zweibeinige Struktur hin, und von der Taille aufwärts gab es humanoide Elemente: einen Rumpf, zwei Arme und einen Kopf.
    Aber was für Arme: Dicke Muskelstränge wölbten sich in ihnen, und sie endeten in klauenartigen Fingern. Und was für ein Kopf.
    Er erinnerte an den einer Schlange, war jedoch ein ganzes Stück größer und lief nach vorn hin spitz zu.
    Sorge leuchtete in sanft blickenden Augen. Janeway hielt vergeblich nach erkennbaren Zähnen Ausschau. Ein langer, offenbar sehr flexibler Hals folgte dem Kopf und stellte die Verbindung zu verblüffend menschlich wirkenden Schultern her. Etwa in Höhe der Kehle glänzte ein silbriger, kristallartiger Anhänger. Weißes Haar umschmiegte den Schädel und reichte bis über die Schultern hinweg. Weicher, gesprenkelter Pelz bedeckte die Haut, hinderte das Wesen jedoch nicht daran, weite, umhangartige Kleidung zu tragen.
    Die Stimme klang nach der einer Frau, und der Translator übersetzte sofort.
    »Wir haben Ihre Nachricht empfangen, Captain Janeway. Nach Ihren Auskünften und unseren Informationen sind Sie den Akerianern unbekannt.

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