Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
zwei Dutzend Mal kontrolliert.«
»Ja«, sagte B'Elanna. Sie trat die Treppenstufen hinunter und blieb neben Tom Paris stehen. »Aber wir schicken uns an, die Zukunft einer anderen Kultur zu beeinflussen, und deshalb müssen wir absolut sicher sein. Wir sollten dies vermeiden, wenn es irgendwie möglich ist.«
»Unsere Berechnungen sind korrekt.« Seven zeigte sich erneut verärgert.
»Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?«, fragte Janeway. Sie wollte die Spannung zwischen den beiden Frauen verringern.
Seven sah B'Elanna an und wölbte eine Braue. Ihre stumme Botschaft lautete: Sie wollten die Berechnungen unbedingt noch einmal überprüf en, daher überlasse ich Ihnen die Antwort.
»Die beiden Sonnen werden in knapp neunzehn Stunden kollidieren«, sagte Torres. »Die energetische Druckwelle der Explosion wird das fremde Schiff erreichen.«
»Aber es kann doch auf der Welle reiten, nicht wahr?«
Neelix klang hoffnungsvoll. Er hatte nicht an den Besprechungen teilgenommen und daher keine Ahnung vom Ernst der Lage.
»Es gibt keine Welle, auf der man reiten könnte«, sagte Seven. »Die enorme Explosion wird das Schiff verdampfen lassen.«
»Was ist mit Deflektoren?«, fragte Neelix. »Die Fremden schützen sich doch bestimmt, oder?«
»Ihre Technik ist zu primitiv«, erwiderte Seven. »Wir glauben nicht, dass sie über Schilde verfügen.«
»Wenn sie welche hätten, wäre das Habitatmodul sicher nicht von dem Asteroiden beschädigt worden«, warf Kim ein.
»Oh.« Neelix nickte weise. »Es sei denn, er überraschte die Fremden.«
»Woraus man den Schluss ziehen könnte, dass ihre Technik noch primitiver ist, als wir bisher annahmen«, sagte Seven. »Als sie sich ins All wagten, hätten sie eigentlich imstande sein sollen, das Geschehen außerhalb ihres Schiffes zu beobachten.«
»Mit Annahmen und Vermutungen können wir nur wenig anfangen«, sagte Janeway, um das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken. »Wir brauchen Fakten. Und Fakt ist: Das Schiff mit achthundert Millionen intelligenten Wesen kann sich nicht vor der Explosion schützen. Und ich bin nicht bereit, ruhig zuzusehen, wie eine ganze Zivilisation ausgelöscht wird. Irgendwelche Vorschläge?«
»Die meisten Dinge, die mir eingefallen sind, kommen bei einem so großen Schiff nicht in Frage«, sagte Kim, der Janeways zunehmende Frustration zu spüren schien.
»Es gibt nicht zufällig einen bewohnbaren Planeten in der Nähe, zu dem wir die Fremden bringen könnten?«, fragte Neelix.
»Keine bewohnbare Welt ist nahe genug, um auch nur einen Bruchteil der Population des Kolonieschiffes zu retten«, sagte Kim.
»Wie wär's, wenn wir die Voyager mit dem Gerüst des Schiffes verbinden und seine Geschwindigkeit durch unsere Impulskraft erhöhen?«, fragte Torres.
»Wir sollen es anschieben, wie einen im Schlamm feststeckenden Wagen?«, erwiderte Paris.
Der Vergleich ergab nur Sinn für jemanden, der über gewisse historische Kenntnisse verfügte, wie zum Beispiel Janeway. Sie lächelte schief.
»Wir müssten das Kolonieschiff nur etwas mehr beschleunigen«, sagte Torres. »Gerade genug, um es aus der Gefahrenzone zu bringen.«
»Endlich mal ein konstruktiver Vorschlag«, kommentierte Tom Paris in einem neckischen Tonfall. B'Elanna lächelte.
»Der Vorschlag hat keinen Sinn«, sagte Seven.
Das Lächeln verschwand von Torres' Lippen. Alle Brückenoffiziere sahen Seven an. Janeway lehnte sich im Kommandosessel zurück und wartete auf Sevens Erklärung.
»Die Verwirklichung Ihrer Idee würde das fremde Schiff einer Belastung aussetzen, der es nicht standhalten kann«, sagte die ehemalige Borg. »Der Versuch einer Beschleunigung mit Impulskraft würde es auseinander brechen lassen.«
»Ich gebe zu, dass ein gewisses Risiko besteht«, räumte B'Elanna ein. »Aber so wie ich das sehe, haben die Fremden keine andere Chance.«
»Wie groß ist das Risiko?«, fragte Janeway.
Torres zuckte mit den Schultern. »Um Ihnen eine präzise Antwort geben zu können, müsste ich das Schiff genauer untersuchen. Es gibt dort einige Legierungen, die mir nicht vertraut sind. Das Gerüst, das all die Zylinder zusammenhält, ist vielleicht stabiler, als wir glauben.«
»Es könnte auch fragiler sein«, gab Paris zu bedenken.
B'Elanna warf ihm einen vernichtenden Blick zu – offenbar hatte sie mehr Unterstützung von Paris erwartet. Er zuckte mit den Schultern, hob die Hände und vollführte eine kapitulierende Geste.
»Meine Bedenken beziehen sich nicht
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