Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
langsam geschahen? Einmal mehr war es zu einer drastischen Veränderung der Situation gekommen
– er glaubte sein Volk jetzt zum Tod verurteilt.
14 Stunden und 4 Minuten
Phaserenergie gleißte in unmittelbarer Nähe. Seven of Nine spürte, wie sie über den Rand des Rumpfsegmentes gezogen wurde, das die Triebwerke der Traveler enthielt. Ihre Stiefel lösten sich vom Metall und sie befürchtete schon, in der Schwerelosigkeit hilflos fortzutreiben.
Aber eine Hand griff nach ihrem Arm und zog sie in Sicherheit. In relative Sicherheit.
Sie glaubte, einen Schrei aus dem Kom-Lautsprecher im Helm gehört zu haben, war aber nicht sicher. Alles passierte viel zu schnell.
Ihre Stiefel berührten das Metall neben einem kleinen schornsteinartigen Gebilde. Sie wusste nicht, wozu das Objekt diente, begnügte sich mit der Erkenntnis, dass es ihr Deckung vor den Phaserstrahlen gewährte.
Sie sah auf die Hand hinab und ließ den Blick über den Arm streifen, bis hin zu einem Helm, hinter dessen Visier sich das Gesicht von B'Elanna Torres zeigte.
»Es wird mir langsam zur Gewohnheit, Ihnen das Leben zu retten«, sagte die Chefingenieurin.
»Ich werde versuchen, dankbarer zu sein«, erwiderte Seven.
»Und vorsichtiger.«
Wieder traf Phaserenergie auf den Rumpf, bewirkte Erschütterungen und hinterließ schwarz Brandspuren. Sicher dauerte es nicht mehr lange, bis die Strahlen die Außenhülle durchschlugen, und dann spielte es keine Rolle mehr, was Seven und Torres unternahmen. Die destruktive Energie würde die primitiven Kernspaltungsreaktoren erfassen und eine Explosion bewirken, der vermutlich beide Schiffe zum Opfer fielen.
»Die Voyager schießt auf uns!«, stieß Torres hervor.
»Vermutlich hat sie es auf mich abgesehen«, erwiderte Seven ruhig.
Sie hielt vergeblich nach Kim und Vorik Ausschau. Erneut erinnerte sie sich an den Schrei und fragte sich, was geschehen sein mochte.
Wieder kam es zu Erschütterungen.
»Es hört nicht auf.« B'Elanna klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Torres an Voyager. Was …«
Seven zog ihre Hand fort und unterbrach dadurch die Verbindung. »Wenn Sie einen Kontakt herstellen, kann man die Kom-Signale anpeilen und den Zielerfassungsfokus ausrichten …«
Zu spät. Der nächste Phaserstrahl kochte bedrohlich nahe über den Rumpf. Seven sah sich um, auf der Suche nach einem sicheren Ort. Einige Meter entfernt bemerkte sie einen Metallring.
»Kommen Sie«, sagte sie und zerrte an B'Elannas Arm.
Torres sah den Ring ebenfalls und identifizierte ihn sofort: eine Luke. »Was ist mit Harry und Vorik?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Seven. »Ich habe sie nicht gesehen.«
Und das beunruhigte sie. Die beiden Männer hätten in der Nähe sein sollen – das war zumindest der Fall gewesen, als die Voyager das Feuer eröffnete.
Einmal mehr leuchtete Phaserenergie, diesmal etwas weiter entfernt. Was oder wer auch immer hinter dem Angriff steckte – es oder er schien nicht genau zu wissen, wo sich Seven befand.
Sie ging in die Hocke und achtete darauf, dass ihre Stiefel mit dem Metall des Rumpfes in Kontakt blieben. Mit beiden Händen griff sie nach dem Metallring und zog.
Torres bückte sich neben ihr und hielt nach einem Riegel oder etwas Ähnlichem Ausschau. Doch der Ring bewegte sich nicht.
Die Luke blieb geschlossen.
Wieder loderte ein Phaserstrahl über die Außenhülle und Seven sah in die entsprechende Richtung. Zum Glück trafen die einzelnen Strahlblitze verschiedene Stellen des Rumpfes; andernfalls wäre bereits ein Loch in der Außenwand der Triebwerksektion entstanden.
Torres fluchte und holte ihren Phaser hervor. »Treten Sie zurück«, sagte sie.
»Wir sollten versuchen, die Luke ohne Gewaltanwendung zu öffnen«, erwiderte Seven.
»Das wäre mir ebenfalls lieber«, sagte B'Elanna. »Aber wir haben nicht genug Zeit. Es sei denn, Sie beabsichtigen, hier draußen zu sterben.«
Seven antwortete nicht und wich zwei Schritte zurück.
Torres feuerte auf die Luke und brannte ein Loch ins Metall. Seven runzelte die Stirn.
»Auf welche Emissionsstufe ist Ihr Phaser justiert?«, fragte sie.
»Auf eine hohe.« B'Elanna griff nach dem Ring und zog.
Diesmal öffnete sich die Luke.
Die Chefingenieurin schob sich durch die Öffnung.
Seven folgte ihr. Torres zog die Luke wieder zu, wusste aber, dass sie sich nicht mehr hermetisch schließen ließ.
»Und jetzt?«, fragte Seven.
»Ich hoffe, bei den Rhawn gibt es so etwas wie Sicherheits- oder Reservesysteme«, entgegnete
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