Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
Torres. »Hier drin kann ich nämlich den Phaser nicht betätigen.«
Mit »hier drin« meinte sie einen schmalen Zugangstunnel, einer Jefferiesröhre nicht unähnlich. Seven hielt sich an den Sprossen einer Leiter fest, ebenso wie B'Elanna. Die ehemalige Borg betrachtete die Innenseite der Luke und nach wenigen Sekunden fand sie, was sie suchte: etwas, das ebenso einfach wie perfekt war.
Einen Riegel. Alles deutete darauf hin, dass die Rhawn diesen Zugang – beziehungsweise Ausstieg – schon seit Jahren nicht mehr benutzt hatten.
»Halten Sie das.« Seven deutete auf den Griff der Luke und B'Elanna schloss die Hand darum. Dann schob Seven den Riegel vor.
Eine altmodische Verriegelung. Seven sah Torres an, die ihr Lächeln erwiderte.
Der Zugangstunnel erbebte, als ein weiterer Phaserstrahl den Rumpf traf.
Seven rutschte mehrere Sprossen weit nach unten und ihr Raumanzug verhinderte, dass sie zu Schaden kam. B'Elanna folgte ihr hinab.
Es roch muffig in dem dunklen Schacht. Seit Jahren schien sich hier niemand mehr aufgehalten zu haben.
»Wieso haben Sie nach der Justierung meines Phasers gefragt?«, wandte sich Torres an ihre Begleiterin.
»Wenn Sie sich mit Ihrem auf eine hohe Emissionsstufe justierten Phaser durch das Metall schneiden konnten …«, erwiderte Seven. »Wieso brennen sich die Phaserstrahlen der Voyager dann nicht durch den Rumpf?«
»Gute Frage.« Torres schwieg einige Sekunden lang. Seven hörte nur das Klacken ihrer Stiefel auf den Sprossen, als sie durch den Schacht kletterten. »Ich schätze, Sie vermuten etwas.«
»Es dürfte mehr sein als nur eine Vermutung«, sagte Seven.
»Wollen Sie die Information mit mir teilen oder muss ich sie mit der Brechstange aus Ihnen herausholen?«, fragte B'Elanna.
Seven erreichte das untere Ende des Schachtes und dort gab es eine manuell betriebene Luftschleuse. Ein Rad auf der einen Seite gestattete es ihnen, das luftdichte Außenschott zu öffnen. In der Schleuse gab es ein zweites Rad, mit dem man das Schott wieder schließen konnte. Torres fand die Kontrollen der Ventile und kurz darauf füllte sich die Schleusenkammer mit Luft. Sie brauchten also nicht zu befürchten, dass die Atmosphäre des Schiffes durch den Zugangstunnel entwich.
Die interne Luke befand sich im Boden, war kleiner und auch wesentlich komplexer als das Außenschott – sie wies ein elektronisches Schloss auf, dessen Kontrollen sich offenbar auf der anderen Seite befanden. B'Elanna nahm eine Verkleidungsplatte ab, fand Schaltkreise und machte sich an die Arbeit.
»Ich glaube nicht, dass die Voyager auf das fremde Schiff schießt«, sagte Seven.
»Darauf haben Sie bereits hingewiesen. Sie glauben, der Angriff gilt Ihnen.«
»Ja.«
»Was hat das mit dem energetischen Niveau der Phaserenergie zu tun?«
»Diese Attacke scheint ebenso gut durchdacht zu sein wie die anderen«, sagte Seven.
»Wie meinen Sie das?«, erwiderte Torres und folgte dem Verlauf einiger Leitungen.
»Warum das fremde Schiff beschädigen, wenn ich mich im All befinde? Besser ist es, gerade genug Phaserenergie zu verwenden, um mich von der Außenhülle fortzureißen.
Der Strahl braucht nicht einmal stark genug zu sein, um mich zu töten. Wenn ich durchs All drifte, bin ich praktisch am Ende. Sie könnten mich nicht rechtzeitig erreichen, ebenso wenig wie jemand von der Voyager .«
»Das ist doch lächerlich«, erwiderte Torres, während sie die Arbeit fortsetzte. »Wenn Sie durchs All schweben, braucht man an Bord der Voyager nur einen Transporterstrahl auszurichten, um Sie an Bord zu beamen.«
»Falls es eine Möglichkeit dazu gibt«, sagte Seven. »Wir wissen nicht, durch welche Ereignisse an Bord es zu dem Angriff kam. Unter normalen Umständen hätte Captain Janeway sicher nicht zugelassen, dass die Phaser auf uns feuern. Woraus ich schließe, dass mit der Voyager etwas nicht stimmt.«
Torres unterbrach ihre Tätigkeit und sah Seven an. »Das glauben Sie wirklich, nicht wahr?«
»Ja«, bestätigte Seven. »Natürlich. Es ist eine vernünftige Annahme. Selbst wenn die Rhawn plötzlich zu einer Gefahr geworden wären – Captain Janeway hätte uns vor dem Beginn eines Angriffs an Bord gebeamt.«
»Und wenn sie nicht warten konnte?«
»Dann hätte sie uns gewarnt und Gelegenheit gegeben, uns in Sicherheit zu bringen. Und sie hätte besser gezielt.«
Torres nickte und wandte sich wieder der Arbeit zu. »Na schön, Sie haben mich überzeugt. Was nun?«
Sie hielt zwei Drähte aneinander und es
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