Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

ist, dass es da draußen nicht sicher ist.«
    Organa tat so, als wäre er schockiert. »Nicht sicher? Meister Kenobi, ich hatte ja keine Ahnung! Warum habt Ihr mich nicht gewarnt? Schnell, lasst uns wieder nach Hause fliegen!«
    »Macht Euch nicht lustig über mich, Senator.« Obi-Wan widerstand dem Drang, mit den Zähnen zu knirschen. »Ich würde meine Pflicht versäumen, wenn ich nicht darauf hinwiese, dass unsere Reise bisher zwar ohne Zwischenfälle verlaufen ist, dies sich jedoch schnell ändern könnte. Ihr habt noch Zeit, Eure Meinung zu ändern.«
    Organa wich seinem Blick nicht aus. »Wollt Ihr umkehren?«
    »Nein. Aber es geht hier nicht um mich. Ich bin ein Jedi und derartige Einsätze gewohnt. Doch Ihr seid ein verheirateter Mann und Senator der Republik.«
    »Ich will nicht umkehren«, erklärte Organa kategorisch. »Ich will nicht aufgeben. Ich will die Sith aufhalten und denjenigen, die mir seit so vielen Jahren helfen, ein Gesicht geben. Und um ganz ehrlich zu sein, Meister Kenobi – Eure Art geht mir allmählich ziemlich auf die Nerven. Würdet Ihr Padmé fragen, ob sie umkehren wollte?«
    Nein. Aber Padmé hatte auch schon vor langer Zeit bewiesen, was in ihr steckte. »Padmé ist nicht hier, Senator. Ich mache mir nur Gedanken um Eure Sicherheit.«
    »Ich will es ein allerletztes Mal sagen, Meister Kenobi: Überlasst es mir, mir darüber Gedanken zu machen.«
    Das Problem, wenn man in einem sehr kleinen Raumschiff mitten im Nirgendwo steckte, war, dass man nicht einfach … abhauen konnte. Er ist genauso schlimm wie Anakin. Aber Anakin konnte ich zumindest sagen, er solle still sein und tun, was ich befehle, und dann musste er mir gehorchen .
    »Na gut, Senator«, sagte er. »Es ist Eure Entscheidung. Ich kann nur hoffen, dass Ihr sie nicht irgendwann bereut.«
    Und mit dieser scharfen Bemerkung wandte er Organa den Rücken zu und versuchte, sich mit Yoda in Verbindung zu setzen. Doch die Entfernung und die verschiedensten interstellaren, galaktischen Phänomene zerstückelten das von ihm gesendete Signal. Dafür gelang es ihm, Adi Gallia zu erreichen, die gegen eine Gruppe Separatisten auf dem vergleichsweise nahen Planeten Agomar des Outer Rim kämpfte. Sie versprach, seine Nachricht so bald wie möglich an den Tempel weiterzuleiten, und bat ihn bei dem, was er gerade tat, vorsichtig zu sein. Sie fragte ihn nicht, was er so weit entfernt von Coruscant machte – das lag nicht an mangelndem Interesse, sondern daran, dass die Tage, als sie noch ungezwungen miteinander hatten reden können, hinter ihnen lagen.
    Obwohl er das wusste, lag es ihm doch auf der Zunge, sie nach Anakin zu fragen, ob sie irgendetwas von ihm gehört hätte, ob er wohlbehalten von seiner Droiden-Suche zurückgekehrt war. Aber das konnte er nicht. Er wollte Anakins Fehler nicht gegenüber einem Mitglied des Hohen Rates verraten. Zumindest nicht, solange es nicht absolut notwendig war.
    »Möge die Macht mit Euch sein, Adi«, sagte er und beendete die Verbindung. Dann drehte er sich zu Organa um, der gerade noch einmal die Berechnungen des Navigationscomputers prüfte. »Wenn Ihr so weit seid, Senator …«
    »Ich bin so weit«, murmelte Organa, der eindeutig immer noch verärgert war. »Auf nach Munto Codru.«
    Er zündete die Triebwerke und lenkte das Schiff von Atzerri weg in den Weltraum. Als der Navigationscomputer grünes Licht gab, beschleunigte er auf Überlichtgeschwindigkeit.
    Durchs Fenster hindurch sah man die Sterne herumwirbeln und Streifen ziehen. Der reale Raum verschwand, und sie trieben durch eine parallele Wirklichkeit.
    Obi-Wan erhob sich. »Wenn Ihr mich entschuldigt, Senator, ich muss meditieren.«
    »Natürlich«, sagte Organa und griff nach seinem Datenpad. »Tut das. Lasst Euch von mir nicht aufhalten.«
    Die Worte waren locker, aber der Ton schroff. Wie der eines hochmütigen Repräsentanten der Galaxis, der einen Untergebenen, den angeheuerten Helfer entließ.
    Ich bin ein Jedi. Wir nehmen so etwas nicht persönlich.
    Ein Jedi riss auch keine Vorhänge zu, und das lebenslange Training war das Einzige, was verhinderte, dass er diesem Drang nachgab.
    Drei weitere Tage im Hyperraum zusammengepfercht in dem kleinen Schiff vergingen. Organa vergrub sich in der Arbeit, die er mitgenommen hatte, ein wahrer Berg aus innenpolitischen und intergalaktischen Angelegenheiten. Obi-Wan, der ihm dabei zuschaute, stellte fest, dass er ihn widerwillig zu bewundern begann. Genau wie Padmé – und im Gegensatz zu so