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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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gesehen, was diese Viecher Tayvor angetan haben? Habt Ihr gesehen, wie er …«
    »Senator, ich war derjenige, der ihn fand.«
    Der ihn fand. Und noch viele Nächte danach schrie ich seinetwegen im Schlaf. Denn Ihr hattet recht, Senator: Die Macht zeigt uns die Vergangenheit genauso wie die Zukunft.
    Organa starrte ihn an. »Das habe ich nicht gewusst«, sagte er schließlich kleinlaut. »Ich kannte nicht die Namen der Jedi, die nach Antar IV kamen.«
    »Nun ja«, meinte Obi-Wan trocken, »damals waren die Jedi auch noch nicht die Stars der HoloNet-Nachrichten.«
    »Dann wart Ihr das also.« Organa schüttelte den Kopf. »Das nenne ich Zufall. Die Galaxie ist klein, nicht wahr?«
    »Manchmal kann man dieses Gefühl haben.« Doch es gab keine Zufälle in der Macht. Es steckte eine Absicht dahinter. Die Frage war nur, welchen Sinn das machte.
    »Jetzt denkt Ihr wahrscheinlich, ich wäre unzivilisiert«, meinte Organa, der Obi-Wans Schweigen als Missbilligung auslegte. »Schließlich würde ja kein wirklich friedfertiger Alderaaner nach dem Blut dieser Mordbestien schreien.«
    Da war so viel Schmerz in ihm, so viel Kummer um den Verlust. Sechzehn Jahre waren vergangen und die Qual nicht weniger geworden. War das auch Anakins Schicksal? Litt er ebenso unter Shmis Tod?
    Und ist es auch mein Schicksal? Qui-Gon war Vater und Bruder für mich – Familie würde die Welt außerhalb des Tempels so etwas bezeichnen. Ist es die Beziehung, die solche Wunden nicht heilen lässt, oder die Art, wie sie gestorben sind? Entführt. Ermordet. Aus dem Leben gerissen, ehe ihre Zeit gekommen war.
    Vielleicht. Und das war ein beunruhigender Gedanke. Als Jedi hätte ihm das nicht so viel ausmachen sollen. Schuld daran war wieder dieses eine Wort: Bindung. Sein immerwährender Stolperstein. Lasst los , forderte Yoda stets, doch das war so viel leichter gesagt als getan. Vielleicht wenn er noch ein paar hundert Jahre lebte …
    »Nein, Senator, das denke ich nicht«, antwortete er Organa freundlich. »Ich glaube, Ihr seid ein Sohn, der seine Mutter und ihren Bruder geliebt hat. Ich glaube, Ihr seid ein Mann, der Habgier und Grausamkeit verabscheut. Ein Mann, in dem der Sinn nach Gerechtigkeit brennt.« Er zögerte und fügte hinzu: »Qui-Gon und ich wollten auch, dass sie einen höheren Preis zahlten.«
    Organa runzelte die Stirn. »Qui-Gon, der von den Sith umgebracht wurde?«
    »Ja.«
    »Ich frage nur aus reinem Interesse, Meister Kenobi: Was wurde aus dem Sith, der Euren Meister getötet hat?«
    Obi-Wan holte tief Luft und stieß sie dann langsam wieder aus. »Ich glaube, Ihr wisst sehr gut, was aus ihm geworden ist, Senator.«
    Organa tat so, als würde er nachdenken, tat so, als wäre er erstaunt. »Ach ja, stimmt ja. Padmé hat es mir erzählt. Ihr habt ihn umgebracht.« Ein dünnes, messerscharfes Lächeln umspielte seine Lippen. »Aber Ihr seid ja keiner, der Rache übt …«
    Obi-Wan sagte nichts dazu. Dazu gab es nichts zu sagen.
    »Denn es ist so, Meister Kenobi«, erklärte Organa, und noch immer lag dieses schmale, gefährliche Lächeln auf seinen Lippen, »Ihr seid nicht der Einzige, der bei einer Partie Sabacc etwas lernt.«
    Obi-Wan holte wieder tief Luft und ließ sie seine Lunge völlig ausfüllen. Kein stechender Schmerz mehr in seinen wieder zusammengewachsenen gebrochenen Rippen. Er stieß den angehaltenen Atem aus und ließ dabei auch von allen Gefühlen ab, die ihn erfüllt hatten. »Offensichtlich nicht, Senator.«
    Und dann piepte Organas Komlink, und es war an der Zeit, neue Anweisungen entgegenzunehmen.
    »Munto Codru«, las Organa vom Bildschirm des Navigationscomputers ab. »Das ist … weit entfernt von den Kernwelten.«
    Das war es wirklich. Munto Codru lag in den fernen Regionen des Outer Rim. Beunruhigt musterte Obi-Wan seinen lästigen Begleiter. »Senator, ich glaube, wir sollten unsere Situation noch einmal überdenken.«
    »Warum?«, fragte Organa. »Wir haben genügend Vorräte, am Schiff ist alles in Ordnung. Was soll da noch einmal überdacht werden?«
    »Eure Beteiligung bei diesem Einsatz«, antwortete Obi-Wan unverblümt. »Wir wissen überhaupt nicht, wie weit uns Eure Kontaktperson noch schicken wird. Am Ende landen wir tief in den Unbekannten Regionen.«
    »So weit?«, meinte Organa skeptisch. »Bestimmt nicht. Warum sollten die Sith so weit draußen sein?«
    Obi-Wan zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber wenn es um die Sith geht, ist alles möglich. Worauf ich hinauswill, Senator,

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