Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
Kapitel
Ein sich gabelnder Machtblitz zischte unter Jainas spiralförmig durch die Luft schnellendem Leib hindurch, so dicht, dass die Hitze durch die dünne Molytex-Panzerung unter ihrem Gewand drang. Sie wirbelte erneut herum, und ihre Handgelenke drehten sich beinahe wie von selbst, als sie ihr Lichtschwert herumschwang, um den nächsten Blasterschuss abzufangen, und dann spürte sie, wie sich unter ihr der Boden hob. Sie riss die Füße herum und landete hart. Das Durastahl-Bodengitter vibrierte unter ihren Stiefeln, als ein Dutzend Gestalten in dunklen Roben zu ihr herumwirbelte. Ihre aufgerissenen Augen verrieten die Verwirrung und die Besorgnis, die sie beim Anblick einer Jedi-Ritterin überkam, die mit voller Absicht mitten ins Herz einer Sith-Meute sprang.
Jaina hatte keine Ahnung, wie es möglich war, dass die Mission so schnell schiefgehen konnte. Die Sith waren überall, krochen unter dem Bodengitter hervor, ließen sich von den Rohren unter der Decke fallen, schossen zwischen den Filteranlagen und Pumpengehäusen hervor. Die Jedi waren offensichtlich in einen Hinterhalt geraten, und ihr Schlachtplan hatte sich in Wohlgefallen aufgelöst – in Chaos.
Kein Problem. In einer Situation wie dieser ließ das Chaos Jaina aufblühen. Dann wurde sie zum Chaos.
Jaina sprang über ein heranfegendes Bein hinweg und brachte ihren Angreifer dann mit einem raschen Tritt gegen die Schläfe zu Fall. Sie blockte einen Hieb nach ihrem Hals ab und verwandelte ihren Sprung, noch immer in der Luft, in einen Radschlag. Sie wechselte die Waffe in den Einhandgriff und schwang den freien Arm in einem Bogen, während sie die Macht einsetzte, um zwei weitere Sith von den Beinen zu holen. Als sie zwischen ihnen landete, stampfte sie wuchtig auf die Kehle des ersten und rammte ihr Lichtschwert durch die Brust des anderen, ehe sie eine Erschütterungsgranate vom Kampfgeschirr zog und mit einem Daumendruck scharf machte. Sie ließ die Granate vor ihre Füße fallen und begann zu zählen. Drei.
Der Kampflärm verstummte abrupt. Alle Blicke fielen auf die Granate, bemerkten den fehlenden Sicherungsstift und dass das Warnlämpchen rot blinkte. Die Sith starrten sie mit weit aufgerissenen Augen an, dann wirbelten sie herum und versuchten sich mit einem Satz außerhalb des Explosionsradius zu retten.
Jainas Countdown gelangte bei zwei an. Sie erwischte die Granate mit der Stiefelspitze und kickte sie in Richtung des Bereichs, wo das Bodengitter fehlte und gerade ein neuer Strom von Sith-Kriegern in Sicht geklettert kam. Jaina zählte eins und warf sich zu Boden.
Die Detonation traf sie mit der Wucht eines Schwebebusses, ließ sie über das Deck rollen, wirbelte über ihr Fleisch und Durastahl durch die Luft. Jaina hatte keine Ahnung, warum die Sith ihre Falle so früh hatten zuschnappen lassen. Der größte Teil des Jedi-Angriffstrupps hatte den Ort des Hinterhalts noch nicht einmal erreicht, und obgleich sich bereits Dutzende von Sith im Gewölbe befanden, wirkten sie beinahe ebenso konfus und schlecht positioniert wie ihre Beute. Vielleicht hatte Luke die drohende Gefahr gespürt und sie dazu gezwungen, verfrüht zum Angriff überzugehen – oder vielleicht war er von vornherein ihr eigentliches Ziel gewesen, weil sie Luke Skywalker so sehr fürchteten.
Und das war ein Fehler. Luke Skywalker war nicht das Schwert der Jedi. Das war Jaina , und jetzt hatten sich die Sith zusammen mit ihr im Tempel eingeschlossen.
Jaina hörte auf, sich herumzurollen, und hob den Kopf, um zu entscheiden, wen sie sich als Nächstes vornehmen sollte. In der Kammer, die mit umgekipptem Gerät und gekappten Rohrleitungen übersät war, herrschte ein derartiges Gewirr von umherzischenden Blasterschüssen und den surrenden Farbbögen durch die Luft sausender Lichtschwerter, dass Jaina nichts klar erkennen konnte. Auf dem Boden lagen Leiber verstreut, von denen einige reglos dalagen, während andere sich vor Agonie wanden, und sie erkannte zu viele der Gesichter als die von Jedi-Gefährten. Ihrem Droiden, Rowdy, war es gelungen, ohne Hilfe aus der Wartungskapsel zu klettern und die Stufen der Rohrplattform hinunterzusteigen. Jetzt bahnte er sich seinen Weg zur Computerschnittstelle im vorderen Bereich der Kammer, von wo aus er sich dem ursprünglichen Plan zufolge in den Zentralcomputer des Tempels einklinken sollte, um das System dazu zu veranlassen, die Schilde zu senken und die Schutztore zu öffnen.
Neben dem ärgsten Schlachtgetümmel lag Vestara
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