Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
nachgrübelte, das Imperium zusammenzuhalten, zuckten ein Dutzend Turbolasersalven über den Brückenschirm, die die Sternenranger ins Visier genommen hatten, die gerade in das Trümmerfeld von Boreleo eintrat. Überall explodierte Gestein, dann ließ eine leuchtende Überladung den Bildschirm weiß werden, und das Bild der Sternenranger verschwand, bevor man richtig ausmachen konnte, ob das kleine Scoutschiff zerstört worden war oder nicht.
Jag wartete und starrte weiter auf den Schirm. Als sich das Bild auch nach einigen Sekunden nicht klärte, wandte er sich an den Kommandanten des Kampfverbands, Admiral Vitor Reige, und zog erwartungsvoll eine Augenbraue hoch.
»Ich werde Ihnen so schnell wie möglich einen Statusbericht liefern, Staatschef.«
Reige, ein groß gewachsener, hakennasiger Mann mit dunklem Haar und durchdringenden blauen Augen, warf seinem Adjutanten einen raschen Blick zu, der unverzüglich die Brücke überquerte, um die Anfrage an den Kapitän der Blutflosse weiterzugeben. Das war zwar ein frustrierend langsamer Weg, um eine einfache Antwort zu erhalten, doch beim Militär stand die Befehlskette über allem.
»Vielen Dank, Admiral Reige.« Jag war sich ziemlich sicher, dass der Admiral dem rechtmäßigen Staatschef des Imperiums weiterhin treu ergeben war. Allerdings war Gilad Pellaeon persönlich Reiges Mentor gewesen, und es war unmöglich, sich nicht zu fragen, welche Auswirkungen die Freundschaft zwischen Pellaeon und Daala wohl auf das Urteilsvermögen des Admirals haben mochte. »Und es wäre schön, wenn Sie mir den Flugbericht dieses Sternenrangers besorgen könnten. Wo auch immer dieses Schiff hinwill, ich bin sehr daran interessiert zu erfahren, wie es ihm gelungen ist, durch die Blockade zu schlüpfen.«
»Genauso wie ich, Staatschef«, sagte Reige. »Im Moment kann ich jedoch nur mutmaßen, dass das Schiff mit Tarntechnologie ausgestattet ist.«
»Tut mir leid, Admiral – ich wünschte wirklich, das wäre alles, was dahintersteckt«, warf Tahiri Veila ein.
Tahiri, die auf der Seite gegenüber von Reige neben Jag stand, war unbewaffnet und trug grellrote Handfesseln um beide Gelenke. Obgleich Jag zuversichtlich war, dass Tahiri tatsächlich die Absicht hatte, ihr Versprechen zu halten, sich dem Mordprozess zu stellen, kündete ihr Auftreten unverhohlen von ihrem Status als imperiale Gefangene – und noch dazu war es Tahiris eigene Idee gewesen. Auf eben diesem Schiff hatte sie Gilad Pellaeon ermordet. Deshalb hatte Tahiri angeboten, die Fesseln als Zugeständnis an die Gefühle von Vitor Reige und den vielen anderen an Bord zu tragen, die Pellaeon wie einen Vater geliebt hatten. Bislang schien die Strategie aufzugehen. Es gab zwar jede Menge mürrischer Blicke und gemurmelter Beleidigungen, aber davon abgesehen schien die Mannschaft zu akzeptieren, dass sie lediglich so lange auf Bewährung war, bis ihr ein ordentlicher Prozess gemacht werden konnte.
Nach einem angespannten Schweigen nahm Reige den Kommentar widerwillig zur Kenntnis, indem er ihr den Kopf zuwandte. »Ich nehme an, Sie haben eine andere Erklärung dafür, Gefangene Veila?«
»Die Macht hat eine«, entgegnete Tahiri. »Eine mächtige Präsenz ist in das Trümmerfeld eingedrungen – eine, die ich hier zuvor noch nicht wahrgenommen habe.«
»Eine mächtige Präsenz ?«, spöttelte Reige. »Und was genau wollen Sie damit sagen?«
»Sith«, erklärte Jag, der zu ignorieren versuchte, wie sich sein Magen zusammenzog. Er wandte sich an Tahiri. »Willst du das damit andeuten?«
Tahiri zögerte. Ihre Augen waren auf den Brückenschirm gerichtet, als das Bild wieder normal wurde. Zwei der kilometerlangen Felsmassive waren zu einer Ansammlung heiß glühender Gesteinsbrocken reduziert worden, und von dem Sternenranger war nichts zu sehen.
Schließlich sagte sie: »Ich fühle tatsächlich eine gewisse Dunkelheit, aber ob es sich dabei um einen Sith handelt …« Ihr Blick schweifte zum vorderen Sichtfenster, jenseits dessen der zertrümmerte Mond kaum mehr zu sein schien als eine winzige Flammenkugel am Konvergenzpunkt eines steten Stroms von Turbolaserfeuer. »Alles, was ich sagen kann, ist, dass die Macht stark in denen ist, die dort draußen sind, wer auch immer sie sein mögen. Sehr stark.«
»Und noch am Leben.« Die Bemerkung ertönte direkt hinter Tahiri, wo Jags Chiss-Adjutant und -Leibwächter Ashik stand. »Spürst du das ebenfalls?«
Tahiri nickte. »Ja, das tue ich.«
»Höchst beeindruckend,
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