Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
sein Lichtschwert, zerfetzte Fabris’ übrige Wandteppiche und blockierte die übrigen Geheimtüren mit Haufen schweren Materials. Dann wirbelte er herum, streckte die freie Hand aus und entfesselte einen Machtstoß, der jede Oberfläche im Raum leer fegte, um einen Sturm fliegender Objekte zu erzeugen. Der Hagel aus Glas, Metall und Holz prasselte auf die Leibwächter nieder, die just in diesem Moment durch die Bürotür hereingestürmt kamen. Jax sprang von der Mitte des Raums fort und streckte die freie Hand gen Decke aus. Über ihm schwankte und klirrte der kitschige, überdimensionale Kronleuchter. Die Kerzen flackerten in ihren Halterungen.
»Nein!« , heulte Tyno Fabris von der Tür zu seinem Geheimzimmer aus. »Nicht den Leuchter!«
»Ergib dich, Pavan«, warnte Xizor. »Du sitzt in der Falle. Du kannst nirgendwo hin.«
Jax quittierte das Lächeln des Falleen mit seinem eigenen, das, wie er annahm, genauso wenig freundlich war. »Ich schätze, Ihr habt recht. Es gibt keinen Weg hinaus.« Er deaktivierte sein Lichtschwert und hängte es wieder an den Gürtel, während er dem schwer befestigten Buntglasfenster hinter sich einen raschen Blick zuwarf. Er sah, wie sich die Leibwächter entspannten, hörte, wie Fabris erleichtert seufzte, dass Xizor vor Schadenfreude beinahe glühte. Er sah den Vigo an. »Aber das kann ich ändern.« Jax wirbelte herum und stieß beide Hände vor.
Das verbarrikadierte Fenster explodierte nach außen, zur Straße hin, und mit ihm ein nicht unbeträchtlicher Teil der Wand. Buntes Glas funkelte im Schein der Morgensonne wie fröhlicher Regen.
In dem Moment verblüfften Schweigens, der darauf folgte, warf Jax Xizor und seiner rechten Hand einen grimmigen Blick zu. »Natürlich ist das nichts Persönliches. Hier geht es allein ums Geschäft.« Eine letzte, fegende Bewegung seiner Hände riss Tyno Fabris’ großartigen Kronleuchter aus der Verankerung und ließ ihn in einem Hagel aus Kristall und Flammen zu Boden krachen. Dann kletterte Jax durch das kaputte Fenster und ließ sich von den Armen der Macht auf die Straße weiter unten hinuntertragen.
Einen Moment lang überkam ihn Reue, als er die Verwüstungen sah, die sein Energiestoß angerichtet hatte – auf dem Gehweg und der Straße lagen Blöcke von Mauerwerk sowie Glas- und Holzsplitter verstreut. Die wenigen Leute, die so früh schon unterwegs waren, suchten entweder hastig Deckung oder starrten das Chaos in vollkommenem Unglauben an. Er gewahrte keine Verletzten und hoffte, dass es auch keine Toten gab, als er schließlich loslief.
Keine halbe Stunde, nachdem er den Raumhafen verlassen hatte, tauchte Jax in vollem Lauf wieder auf, und er wirkte kein bisschen weniger Furcht einflößend als zuvor. Er eilte geradewegs zur Laranth , kam über die hastig heruntergelassene Einstiegsrampe an Bord und stürmte zum Cockpit.
Den blickte auf, um in sein wie versteinertes Gesicht zu blicken. Er war sich nicht sicher, was er zu erwarten hatte.
»Macht das Schiff startklar«, sagte Jax. »Wir fliegen nach Toprawa.« Dann drehte er sich um und ging nach achtern.
Den starrte ihm nach. Eine seltsame, ungezügelte Euphorie erblühte in seiner Brust. Jax war zurück – mal wieder. Bald würden sie unter Freunden sein. Er sackte auf dem Kopilotensitz nach hinten und schaute hinüber zu I -Fünf, der mit mechanischer Präzision – und der einen »normalen« Hand seines bunt zusammengewürfelten I -5 YQ -Gehäuses – die Vorflugchecks in Angriff nahm. »Ist es noch zu früh, um zu feiern?«
»Viel zu früh«, sagte I -Fünf und nickte mit seinem noch immer unförmigen Kopf in Richtung des Geschäftsviertels, aus dem Jax gerade gekommen war. »Wie es scheint, hat Jax für einiges Durcheinander gesorgt.«
Den lugte aus dem Sichtfenster, und seine Blicke entdeckten sofort, wovon der Droide sprach: In Richtung des Oyu’baat stieg eine verräterische Rauchsäule in die Höhe.
»Ich würde vorschlagen, dass wir uns besser beeilen«, meinte I -Fünf und warf die Ionentriebwerke an.
So wie jetzt war ihm noch nie zuvor zumute gewesen – nicht nach dem Tod seines Meisters, nicht nach der Nacht der Flammen, nicht nachdem Kajin Savaros beinahe umgekommen war, ja, nicht einmal in der schweren Zeit, nachdem er Laranth und Yimmon verloren hatte. Er war von einem grässlichen, dunklen, bebenden Verlangen erfüllt – doch wonach es ihn verlangte, konnte er nicht recht in Worte fassen. Bislang drehte sich sein ganzes Leben um
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