Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
Mission dabei zu sein, doch bislang war er nicht an Bord gekommen, obwohl sie in wenigen Minuten starten würden.
Dann veränderte sich die Atmosphäre im Schiff unversehens. Jax konzentrierte all seine Sinne auf die Ursache dieser Veränderung – der Kapitän, ein Mensch namens Breck, hatte sich aufgerichtet und hielt eine Hand an den Ohrhörer seines Komlinks, ehe er den Kopf schief legte, sich zurücklehnte und Jax über die Schulter einen Blick zuwarf. Die Härchen in Jax’ Nacken richteten sich schlagartig auf. Irgendetwas stimmte nicht.
Der Kapitän drehte sich wieder nach vorn, gab ein oder zwei Worte von sich und wandte sich dann an seinen Navigator. »Systeme runterfahren. Wir bleiben unten.«
Jax war verblüfft. Er stand auf. »Was meinen Sie mit ›Wir bleiben unten‹?« Doch er wusste bereits, was es bedeutete, bevor Captain Breck ihm antwortete.
»Das war der Boss«, erklärte der Mann ihm. »Er hat der Operation den Stecker gezogen. Wir fliegen nicht zur Kantaros-Station.«
»Hat er gesagt, warum?«
Der Kapitän schüttelte den Kopf. »Nein, und ich habe ihn nicht danach gefragt.«
»Dann tue ich das.«
Jax verließ erst das Cockpit und kurz darauf das Schiff.
»Was geht da vor?« Durch das transparente Sichtfenster der Laranth verfolgte Den Dhur die Aktivität auf dem Landefeld – oder vielmehr: den Mangel an Aktivität. Die drei Schmugglerschiffe der Schwarzen Sonne, die eben noch ihre Triebwerke auf Touren gebracht hatten, fuhren sie jetzt wieder herunter. Nach einem Moment der Stille senkte sich die Einstiegsrampe des größten Schiffs, und Jax kam heraus. Er überquerte das Landefeld mit langen, ausgreifenden Schritten. Sein Gesichtsausdruck war furchterregend, woran sich auch ohne das falsche kybernetische Auge nichts geändert hätte. Den jedenfalls jagte Jax’ Miene eine Heidenangst ein. Er wich vom Sichtfenster zurück. »Irgendetwas stimmt nicht, Fünf.«
»Das fällt dir erst jetzt auf?«
»Ich mein’s ernst, verdammt noch mal! Irgendwas ist schiefgegangen. Richtig schief.«
»Offensichtlich.«
Den drehte sich zu dem Droiden um, der in seine neue, nicht übermäßig glanzvolle I -Fünf-Rolle »geschlüpft« war. »Wie kannst du nur so heiter sein angesichts dessen – na ja, was immer hier los ist?«
»Ich bin nicht heiter. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich vor allem hilflos. Aber denk mal darüber nach, was es bedeuten könnte, dass Jax – anscheinend rasend vor Wut – das Schiff verlassen hat, das ihn eigentlich zur Kantaros-Station bringen sollte.«
Den dachte darüber nach, was das bedeuten könnte, und wollte gerade zugeben, dem Droiden nicht folgen zu können, als ihm klar wurde, dass er es doch konnte. »Xizor hat seinen Teil der Abmachung gebrochen.«
»So lautet meine Vermutung.«
»Und was machen wir jetzt? Sollen wir ihm folgen?«
»Ich bezweifle, dass Jax diese Geste in seinem gegenwärtigen Gemütszustand so verstehen würde, wie sie gemeint wäre. Ich denke, es ist am besten, wenn wir einfach abwarten.«
Den ballte die Hände auf der Abdeckung der Kontrollkonsole zu Fäusten. »Er könnte in Schwierigkeiten stecken, Fünf. Möglicherweise hat er vor, sich einen Vigo der Schwarzen Sonne zur Brust zu nehmen – einen, der ihn schon mal fast umgebracht hat.«
»Damals war Jax nicht derselbe Mann, der er heute ist, und Xizor wäre ein Narr, wenn er etwas anderes glaubt.«
Zu dieser Tageszeit war das Tapcafé geschlossen. Als Jax vor dem Gebäude eintraf, hielten sich nur wenige Leute auf der Straße auf. Die verriegelte Tür war für ihn kein Hindernis. Eine Handbewegung genügte, damit sie sich öffnete, um ihm Zutritt zum verdunkelten Erdgeschoss zu gewähren. Zwei verblüffte Angestellte, die gerade dabei waren, die Tischplatten zu polieren, schauten überrascht auf, als er quer durch den Schankraum zur Treppe hinter der Bar marschierte, machten jedoch keine Anstalten, ihn aufzuhalten. Er nahm zwei Stufen auf einmal und stieß am oberen Ende der Treppe auf ersten Widerstand in Gestalt von zwei von Fabris’ Schlägern – der Devaronianer und die Zabrak. Sie kamen auf ihn zu, ihre Hände bereits an den Waffen.
»Stopp!«, befahl die Zabrak.
Ihr Partner zog seinen Blaster. Jax machte eine fegende Handbewegung, und der Blaster segelte über die Brüstung in den Raum unten. Die Zabrak griff als Nächstes nach ihrer Waffe – Jax’ zusammengeballte Faust sorgte dafür, dass die Macht den Blaster zu einem unkenntlichen Metallklumpen
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