Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
repräsentiert andere interessierte Gruppierungen. Seid ihr … Das heißt, wollt ihr euch jetzt mit ihm treffen? Ich könnte euch zumindest erst eure Unterkünfte zeigen, damit ihr einen Platz für – euren Baum habt?« Ihre Worte klangen fragend.
Jax blickte auf den Miisai hinab – das Einzige in seinem Besitz, für das er überhaupt einen Platz brauchte. Abgesehen von der Kleidung, die er am Leib trug, hatte er jetzt noch genau vier andere Besitztümer: zwei Lichtschwerter – die Sith-Klinge, die ein anonymer Jemand ihm gegeben hatte, und die neue, die er zusammen mit Laranth konstruiert hatte –, das Pyronium, das Anakin ihm vor so langer Zeit »zur Verwahrung« anvertraut hatte, und das Sith-Holocron, das sein Vater ihm vermacht hatte. Diese Dinge trug er allesamt bei sich. »Ich nehme ihn mit, danke.«
Sie nickte, auch wenn sie amüsiert wirkte.
»Das nehme ich ebenfalls mit, danke«, sagte Den und hob I -Fünfs Kopf in die Höhe. Die breiten Winkel seines Mundes bogen sich zu einem Lächeln nach oben, doch seine Augen strahlten nicht.
Mit einem Mal wurde Jax bewusst, dass er mit seinem Kummer nicht allein war. Wie konnte er nur das Gefühl haben, dass dem so war? Er wandte sich an Aren Folee. »Wir brauchen einen Droidentechniker, falls sich einer entbehren lässt – um uns mit I -Fünf zu helfen.«
Sie musterte den Kopf des Droiden einen langen Moment. »Ich dachte mir schon, dass das nach einer I -5 YQ -Einheit aussieht. Er wirkt ungewöhnlich – neugierig.«
»Lange Geschichte«, erklärte Jax ihr. »Aber Fünf ist mehr als bloß ein Droide. Er ist mein Gefährte und Freund, und das seit …« Er stellte fest, dass er außerstande war, den Satz zu beenden.
»Ich verstehe«, sagte Aren.
Obgleich es unmöglich war, dass sie diese besondere Beziehung zwischen Mensch und Maschine tatsächlich verstand, wusste Jax, dass ihr Kummer und Verlust nicht fremd waren. Zweifellos hatte sie beides in den letzten Jahren am eigenen Leib erfahren, wenn man bedachte, dass das Imperium die Ranger genauso wenig leiden konnte wie die Jedi und ebenfalls versucht hatte, sie auszulöschen.
»Folgt mir.« Sie bog links in den abzweigenden Tunnel, der sogar noch breiter als der erste und besser beleuchtet war. Der Boden unter ihren Füßen war poliert: blassgraue Steine mit grünen Einschlüssen. »Zufällig ist Degan Cor ein mechanisches Genie«, fuhr Folee fort. »Er hat die Systeme der meisten Schiffe nachgerüstet, die wir hier im Bergheim haben. Er ist zwar kein Fachmann für Dienstleistungs- und Menschassistenzdroiden wie eure YQ -Einheit, doch er weiß eine Menge über künstliche Intelligenz im Allgemeinen. In der Oberwelt betreibt er eine Schiffs- und Fahrzeugreparaturwerkstatt.« Sie blickte zum Felsendach über ihren Köpfen auf. »Außerdem ist er so was wie der Mann für kaputte Hyperantriebe. Ich weiß zwar nicht, ob wir hier irgendwelche Bauteile für euren I -Fünf herumliegen haben, doch ich bin mir sicher, dass ihm schon irgendwas einfällt, um euch zu helfen.«
Degan Cor war ein großer, schlaksiger Mann in den besten Jahren, mit dunklen Augen von nicht bestimmbarer Farbe und so schwarzem Haar, dass es schien, als würde es das Licht absorbieren. Er trug einen Mech-Techniker-Overall unter einer langen Weste mit vielen Taschen, deren Inhalt ein Geheimnis blieb. Nicht in einer Million Jahren hätte Den ihn für einen Widerstandsführer gehalten – vermutlich einer der Gründe, warum er dennoch ein so probater Widerstandsführer war. Er hatte zwar keine Bauteile für I -5 YQ herumliegen, doch er bot Den an, seine Werkstatt zu nutzen, und stellte ihm eine Art Assistenten zur Verfügung, der ihm dabei helfen sollte, einen Körper für den demolierten Droiden zusammenzubasteln.
Den war dankbar für alle Unterstützung, die er bekommen konnte. I -Fünf zu reparieren war sein vorherrschender Gedanke, und ihm war das nur recht. Es war allemal besser, als sich mit dem zu befassen, das seine Schaffenspläne zu verdrängen drohte. Er hatte ein Bild im Hinterkopf: ein dunkler, von Rauch und unbeständigem Licht erfüllter Gang, eine schiefe Leiter, ein ruinierter Körper … Den schüttelte sich und versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was der toprawanische Widerstandsführer sagte – irgendetwas über ihren Verlust. Ja, über ihren Verlust. Über Jax’ Verlust. Über den Verlust der Peitsche. Einen Moment lang überwältigte Den die schiere Bedeutung hinter diesen Worten: Laranth tot,
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