Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
außergewöhnlich, selbst für einen Cereaner. Und keiner von uns, mit Ausnahme vielleicht von Laranth …« Er hielt inne und leckte sich über die Lippen. »Ich glaube, dass nicht einmal Laranth wusste, wie machtsensitiv er tatsächlich ist.«
»Dennoch …«
»Und da ist noch etwas«, sagte Jax. »Als Vader auf dem Schiff die Macht einsetzte, um ihn unter seine Kontrolle zu bringen, schien Yimmon das Bewusstsein zu verlieren. Oder vielmehr: es verlieren zu wollen . Für mich fühlte es sich so an, als würde er einfach verschwinden oder … oder sein Bewusstsein ausschalten, bevor Vader die Kontrolle über ihn übernehmen konnte. Einen Moment lang dachte ich, Vader stecke dahinter, doch es schien ihn genauso zu überraschen wie mich. Er musste rasch reagieren, um Yimmon am Zusammenbrechen zu hindern. Wenn Yimmon tatsächlich eine Methode kennt, sein Bewusstsein zu unterdrücken oder Vader den Zugriff darauf zu verwehren, ist er vielleicht zumindest imstande, uns etwas Zeit zu verschaffen. Doch wie lange er durchhalten wird, kann ich beim besten Willen nicht sagen.«
»Wie soll es also weitergehen?«, fragte Degan.
»Als Erstes müssen wir die Peitsche warnen. Tuden Sal muss wissen, was passiert ist, da die Möglichkeit besteht, dass er das gesamte Netzwerk auseinandernehmen und neu aufbauen muss, und das wird einige Zeit dauern – Zeit, die er vielleicht nicht hat. Dann müssen wir Yimmon finden.«
Der Widerstandsführer nickte. »Wir werden eine sichere Leitung zu den Kontakten auf Coruscant zur Verfügung stellen. Aber was, wenn es nicht gelingt, Yimmon zu finden?«
»So darf ich nicht denken«, erklärte Jax ihm. »Ich muss daran glauben, dass ich ihn finden kann . Dass ich ihn finden werde . Und das bald. Sie sagten, ich könne ein Schiff bekommen. Ich werde eins brauchen, um nach Coruscant zurückzukehren. Solange wir nichts anderes in Erfahrung bringen, muss ich davon ausgehen, dass Vader Yimmon dort hinbringen wird.«
Degan nickte.
»Wie lange wird es dauern, diesen alten Sternenjäger zu reparieren?«
»Ein paar Tage.«
»Dürfte ich …«
»Natürlich«, sagte Aren. »Unter einer Bedingung – dass Sie ernsthaft in Erwägung ziehen, nach Toprawa zurückzukehren und sich den Rangern anzuschließen – ganz gleich, was mit Thi Xon Yimmon passiert.«
Den atmete im selben Moment tief durch wie Jax. Der Jedi nickte. »Ich werde es in Erwägung ziehen. Ernsthaft. Fürs Erste jedoch muss ich das Hyperkom benutzen, um zu sehen, ob ich der Peitsche eine Botschaft zukommen lassen kann.«
6. Kapitel
Er musste etwas essen. Das tat er, ohne wirklich zu schmecken, was er sich in den Mund schob. Er trank beträchtliche Mengen von dem heißen Shig , weil dieser ihm vorgaukelte, sein Verstand sei wachsam und würde ordentlich arbeiten. Außerdem musste er schlafen, auch wenn er diesen Drang so lange unterdrückte, wie er nur konnte. Als er bemerkte, dass Den dasselbe tat, öffnete er den Mund, um ihn zurechtzuweisen, schloss ihn aber direkt wieder. Wer war er, dass es ihm zustand, seinen Kameraden diesbezüglich zu belehren?
Der müde Geist wandert umher, und wenn es einen unschönen Ort gibt, an den er gehen kann, wird er sich mit Sicherheit dorthin begeben. Momentan wanderte sein Geist eine ausgesprochen verstörende Gedankenstraße entlang. Er hatte Tuden Sal auf Coruscant eine kurze, verschlüsselte Nachricht geschickt, doch bislang stand eine Antwort noch aus. Jax wusste nicht, ob Sal die Botschaft bekommen hatte oder nicht – oder ob er noch lebte, um sie überhaupt entgegennehmen zu können .
Mutmaßungen anzustellen war sinnlos. Stattdessen beschloss Jax, es mit Meditation als Gegenmittel zu probieren. In dem kleinen, aber bequemen Quartier, das Aren ihm neben dem von Den gegeben hatte, saß er vor dem Miisai-Baum und folgte seinen zarten Zweigen, als würde er durch eine Straßenschlucht auf Coruscant navigieren. Er folgte dem Fluss der Macht.
Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.
Eigentlich hatte er angenommen, dass Erschöpfung ab einem gewissen Punkt zu einer Art von Frieden avancieren würde. Jetzt jedoch erkannte Jax, wie töricht es war, den Schlaf seit dreißig Stunden zu meiden. Sein Verstand musste klar und ruhig sein. Wenn er Yimmon finden wollte, brauchte er jede Fähigkeit und jedes bisschen Energie, das er aufbringen konnte – Fähigkeiten, die gegenwärtig herunterfuhren wie Schiffssysteme.
Es gibt keine Unwissenheit, es gibt Wissen.
Er war nicht bloß auf Wissen
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