Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Richter ebenso wenig wie der Senat oder der Jedi-Orden. Ich bin der einzige Mann, der für diese Aufgabe stark genug ist. Ich bin der Einzige, der auch nur versucht, die Korruption zu beenden. Wie hätte ich ohne diese kleine Täuschung erfolgreich sein sollen? Wenn ich so dumm gewesen wäre, mich dir oder jemand anders zu erkennen zu geben, hätten mich die Jedi gejagt und ohne ein Verfahren getötet. Du hättest das fast getan, vor wenigen Momenten.«
Er kann nicht widersprechen. Ihm fehlen die Worte.
Palpatine steht auf, geht um seinen Schreibtisch herum, nimmt einen der kleinen Stühle und stellt ihn neben Anakins Sessel.
»Wenn du wüsstest, wie sehr ich mir gewünscht habe, dir alles zu sagen, Anakin. Die vielen Jahre. Seit dem Tag, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Ich habe über dich gewacht und gewartet, während du an Kraft und Weisheit gewonnen hast. Die ganze Zeit über habe ich gewartet, bis heute – heute kannst du verstehen, wer du wirklich bist und welcher Platz dir in der Geschichte der Galaxis gebührt.«
Taube Worte kommen von tauben Lippen. »Der Auserwählte…«
»Genau, mein Junge. Genau. Du bist der Auserwählte.« Er beugt sich näher, die Augen klar, der Blick ruhig und ehrlich. »Von mir auserwählt.«
Mit einer Hand deutet er zu den vielen Lichtern der Stadtlandschaft jenseits des Fensters. »Sieh nur, Anakin. Milliarden von Wesen allein auf diesem Planeten, und zahllose Billiarden in der Galaxis… Und von ihnen allen habe ich dich gewählt, Anakin Skywalker, als Erben meiner Macht. Für all das, was ich bin.«
»Aber das… das ist nicht die Prophezeiung. Das ist nicht die Prophezeiung des Auserwählten…«
»Siehst du darin ein Problem? Ist es nicht deine Bestimmung, über Prophezeiungen hinauszuwachsen?« Palpatine beugte sich näher und lächelte, warm und freundlich. »Anakin, glaubst du, die Sith hätten nichts von dieser Prophezeiung gewusst? Glaubst du, wir würden einfach schlafen, während sie sich erfüllt?«
»Ihr meint…«
»Du musst Folgendes verstehen. Die Ergebenheit der Jedi dem Schicksal gegenüber… Das ist nicht die Art der Sith. Es ist nicht meine Art, und auch nicht deine. Das war es nie. Man muss das Schicksal nicht einfach hinnehmen.«
Er ertrinkt.
»Ich bin nicht…«, hört er sich selbst sagen, »… auf Eurer Seite. Ich bin nicht böse.«
»Wer hat etwas von böse gesagt? Ich bringe der Galaxis Frieden. Ist das böse? Ich biete dir die Macht, Padmé zu retten. Ist das böse? Habe ich dich angegriffen? Dich mit Drogen manipuliert? Dich gefoltert? Ich richte eine Bitte an dich, mein Junge. Ich bitte dich, das Richtige zu tun. Wende dich vom Verrat ab. Von all jenen, die der Republik schaden. Ich bitte dich, genau das zu tun, was du geschworen hast: der Galaxis Frieden und Gerechtigkeit zu bringen. Und natürlich Padmé zu retten. Du hast auch geschworen, sie zu schützen…«
»Ich… aber… ich…« Es reihen sich keine Worte für die notwendigen Antworten aneinander. Wenn doch nur Obi-Wan hier wäre… Er wüsste, was zu sagen und zu tun ist.
Obi-Wan könnte hiermit fertig werden.
Anakin kann es nicht.
»Ich… ich übergebe Euch dem Jedi-Rat. Er wird wissen, was es zu tun gilt…«
»Das weiß er bestimmt. Er schickt sich bereits an, die Republik zu übernehmen – du würdest ihm genau den Vorwand geben, den er braucht. Und wenn die Jedi kommen, um mich zu töten… Ist das Gerechtigkeit? Bringen sie Frieden?«
»Sie werden nicht… sie würden nicht…«
»Nun, ich hoffe natürlich, dass du Recht hast, Anakin. Bitte verzeih mir, aber ich sehe mich außerstande, deine blinde Loyalität dem Rat gegenüber zu teilen. Und ich schätze, darauf läuft es letztendlich hinaus, auf eine Frage der Loyalität«, sagte Palpatine nachdenklich. »Das musst du dich fragen, mein Junge. Ob deine Loyalität bei den Jedi oder bei der Republik liegt.«
»Es… So ist das nicht…«
Palpatine hob die Schultern. »Vielleicht nicht. Vielleicht ist es mehr eine Frage, ob dir Obi-Wan mehr bedeutet als deine Frau.«
Er sucht nicht mehr nach Worten.
Es gibt gar keine Worte mehr.
»Lass dir Zeit. Denk darüber nach. Ich bin noch hier, wenn du deine Entscheidung triffst.«
In seinem Kopf gibt es nur Feuer. In seinem Herzen flüstert der Drache, dass alle Dinge sterben.
So fühlt sich Anakin Skywalker, in diesem Augenblick.
Obi-Wan Kenobis Lichtschwerttechnik zeichnet sich durch eine zurückhaltende Eleganz aus und vermittelt ein ganz
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