Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Kolonie corellianischer Raubwespen gestolpert zu sein. Die Droiden fielen von der Decke herab, erst nur einige wenige, dann immer mehr, wie die ersten Tropfen eines sommerlichen Wolkenbruchs. Innerhalb kurzer Zeit wurde ein Platzregen daraus, der den von Stein eingefassten Durastahl erbeben ließ und in Obi-Wans Ohren donnerte. Hunderte von Droiden landeten, rollten sich ab und standen auf. Ebenso viele blieben an der hohen Decke verankert und richteten ihre Waffen auf den Jedi-Meister.
Obi-Wan blieb die ganze Zeit über ruhig stehen.
»Tut mir Leid, vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt«, sagte er. »Es gibt keine Option drei.«
Grievous schüttelte den Kopf. »Werdet Ihr dieser armseligen Neckereien nie müde?«
»Ich ermüde kaum«, erwiderte Obi-Wan. »Und ich sehe keine bessere Möglichkeit, mir die Zeit zu vertreiben, während ich darauf warte, dass Ihr Euch entweder für die Aufgabe oder den Tod entscheidet.«
»Diese Entscheidung wurde getroffen, noch bevor wir uns hier begegnet sind.« Grievous wandte sich ab. »Tötet ihn.«
Von einem Augenblick zum anderen wirbelten knisternde Energiestäbe durch die Luft, zu schnell, als dass ihnen ein menschliches Auge folgen konnte. Doch sie trafen keinen Jedi, sondern nur leere Luft.
Die Macht hatte Obi-Wan zusammenbrechen lassen, als hätte er plötzlich das Bewusstsein verloren. Dann brachte sie das Lichtschwert vom Gürtel in seine Hand und aktivierte es, während sie seinen Fall in eine Rolle verwandelte. Durch die Rolle beschrieb das Lichtschwert einen Bogen und trennte so einem Leibwächter das Bein ab. Als die Macht Obi-Wan wieder auf die Füße setzte, gab sie dem lädierten Leibwächter gleichzeitig einen Stoß, der ihn zur Seite in die Klinge stürzen ließ.
Einer erledigt.
Die drei anderen setzten den Angriff fort, aber etwas vorsichtiger. Ihre Energiestäbe waren länger als Obi-Wans Lichtschwert, und sie schlugen damit aus sicherer Distanz zu. Er wich vor ihnen zurück, und seine hin und her huschende Klinge hielt die knisternden Entladungen von ihm fern.
Drei MagnaWächter, jeder von ihnen mit einer Waffe ausgestattet, die an beiden Enden ein für Lichtschwerter undurchdringliches Energiefeld erzeugte. Und alle drei verfügten über lichtschnelle Reflexe und hyperkomplexe heuristische Kampfalgorithmen, die es ihnen erlaubten, aus Erfahrung zu lernen und ihre Taktik an jede Situation anzupassen – solche Widersacher konnte Obi-Wan nicht besiegen. Aber es war auch gar nicht Obi-Wan, der sie besiegen würde. Es war nicht Obi-Wan, der gegen sie kämpfte. Er war nur eine Hülle ohne Selbst. Die Macht, von seinem Geschick geformt und von der Klarheit seines Geistes gelenkt, kämpfte durch ihn.
In der Macht fühlte er die Zerstörung der MagnaWächter: Sie war irgendwo über und hinter ihm, und nur wenige Sekunden entfernt.
Mit einer Rückwärtsrolle durch die Luft sprang er ihr entgegen und ließ sich von der Macht zu einem leeren Droidensockel in der Decke emportragen. Die MagnaWächter setzten ihm nach, aber er war schon weg, als sie die Stelle erreichten, sprang höher hinauf in das Durcheinander aus Trägern, Kabeln und zimmergroßen Containern, aus denen der Oberbau des Kontrollzentrums bestand.
Hier, sagte die Macht in seinem Innern, und Obi-Wan verharrte, balancierte auf einem Träger und blickte mit gerunzelter Stirn auf die Killerdroiden hinab, die wie boshafte Durastahlprimaten von Balken zu Balken sprangen. Zwar spürte er sie, aber er wusste nicht, woher die Zerstörung der MagnaWächter kommen würde… bis ihm die Macht einen Träger in Reichweite seines Lichtschwerts zeigte und Jetzt flüsterte.
Die Klinge flackerte und durchtrennte den Träger. Die Schnittkanten glühten weiß, und ein schiffsgroßer Frachtcontainer, den der Träger gestützt hatte, löste sich aus seinem Haltegerüst. Überlastetes Metall knirschte und kreischte, und der Container schmetterte mit der fatalen Endgültigkeit eines Meteoriteneinschlags auf die drei MagnaWächter herab.
Zwei, drei und vier.
Oh, dachte Obi-Wan mit distanzierter Anerkennung. Das hatte gut funktioniert.
Nur noch zehntausend weitere Gegner. Mehr oder weniger.
Einen Augenblick später warf ihn die Macht durch einen Sturm aus Blasterstrahlen, als alle Kampfdroiden im Kontrollzentrum das Feuer auf ihn eröffneten.
Obi-Wan ließ Absicht, Wunsch und Leben los, konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf einen Faden der Macht, der ihn zu Grievous zog: nicht dort, wo Grievous
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