Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Schultern sanken ein wenig, die Knie beugten sich, und das Lichtschwert ragte schräg vor seinem Gesicht auf. Gegen so viele Gegner konnte er sich allein nicht durchsetzen, aber das war ihm gleich.
Wenigstens saß er nicht mehr in dem verdammten Sternjäger.
Durch eine Fontäne aus Trümmern und abrupt gefrorenem Gas steuerte Anakin seinen Sternjäger in den Hangar. Eine letzte kurze Bewegung des Steuerknüppels lenkte ihn durch die kleiner werdende Öffnung eines sich schließenden Dekompressionsschotts, und Obi-Wans Cockpitdach flog an ihm vorbei.
Der andere Jäger war ein Haufen glühender Trümmer am Ende einer schwarzen Gleitspur. Und Obi-Wan, mit Raureif im Bart und das Lichtschwert erhoben, stand in einem enger werdenden Kreis aus Kampfdroiden.
Anakin landete so, dass die Partikelstrahlen der Sublichtdüsen mehrere Droiden fortschleuderten. Für eine Sekunde war er wieder neun Jahre alt, saß an den Kontrollen eines Sternjägers im Königlichen Hangar von Theed und setzte zum ersten Mal echte Bordkanonen gegen Kampfdroiden ein…
Das hätte er hier gern ebenfalls getan, aber Palpatine befand sich irgendwo an Bord dieses Schiffes. Vielleicht brauchten sie einen der leichten Shuttles in diesem Hangar, um den Kanzler in Sicherheit zu bringen. Einige Dutzend Strahlblitze aus den Kanonen des Sternjägers hätten vom Hangar und seinem Inhalt nicht viel übrig gelassen.
Dies musste per Hand erledigt werden.
Er stieß das Cockpitdach auf, sprang, drehte sich in der Luft und landete auf der Tragfläche. Die Kampfdroiden eröffneten sofort das Feuer, und sein Lichtschwert blitzte. »R2, such einen Computeranschluss!«
Der kleine Droide pfiff, und Anakin erlaubte sich ein kurzes Lächeln. Manchmal glaubte er fast, den akustischen Kode des Droiden zu verstehen. »Mach dir keine Sorgen um uns. Such Palpatine. Na los, ich gebe dir Deckung.«
R2 löste sich aus der Interfacemulde und hüpfte aufs Deck. Anakin sprang vor ihn, in eine Kaskade aus Blasterfeuer, und ließ sein Schwert von der Macht leiten. Funken stoben aus fallenden Kampfdroiden.
»Zum Anschluss!« Anakin musste rufen, um das Heulen der Blaster und das Krachen explodierender Droiden zu übertönen. »Ich helfe Obi-Wan!«
»Das ist nicht nötig.«
Anakin wirbelte herum und stellte fest, dass Obi-Wan direkt hinter ihm stand und gerade den Kopf eines Kampfdroiden durchschnitt.
»Ich weiß deine gute Absicht zu schätzen, Anakin«, sagte der Jedi-Meister mit einem sanftem Lächeln. »Aber ich bin bereits dir zu Hilfe gekommen.«
Dies sind also Obi-Wan und Anakin.
Sie stehen sich näher als Freunde. Näher als Brüder. Zwar ist Obi-Wan sechzehn Jahre älter als Anakin, aber sie sind zusammen zu Männern geworden. Keiner von ihnen kann sich das Leben ohne den anderen vorstellen. Der Krieg hat ihre beiden Leben vereint.
Der dafür verantwortliche Krieg ist nicht der Klonkrieg. Obi-Wans und Anakins Krieg begann auf Naboo, als ein Sith-Lord Qui-Gon Jinn umbrachte. Als Meister, Padawan und Ritter kämpfen sie seit dreizehn Jahren in diesem Krieg. Er ist zu ihrem Leben geworden.
Und ihr Leben ist eine Waffe.
Über die Weisheit des alten Meisters Yoda kann man sagen, was man will, und das gilt auch für das tödliche Geschick des grimmigen Mace Windu, den Mut von Ki-Adi-Mundi und die scharfsinnigen Listen von Shaak Ti. Die Größe all dieser Jedi ist unbestritten, aber sie verblasst neben der Legende, die um Kenobi und Skywalker gewachsen ist.
Sie stehen allein.
Zusammen sind sie unaufhaltsam. Unschlagbar. Sie sind der beste Einsatztrupp des Jedi-Ordens. Wenn die Guten unbedingt gewinnen müssen, ruft man sie.
Obi-Wan und Anakin kommen immer.
Ob Obi-Wans legendäre Klugheit Anakins enorme Kraft schlagen kann… Diese Frage ist überall in der Galaxis Gegenstand von Boxkämpfen auf Schulhöfen, von Wühlduellen in Krippentümpeln und Dreckfehden in Kapselkammern. Meistens enden die Auseinandersetzungen mit dem Eingeständnis beider Seiten, dass es keine Rolle spielt.
Anakin und Obi-Wan würden nie gegeneinander kämpfen.
Sie könnten es nicht.
Sie sind ein Team. Sie sind das Team.
Und sie sind beide davon überzeugt, dass sie es für immer sein werden.
2. KAPITEL
Dooku
D er Sturm aus Blasterstrahlen, die durch den Hangar fauchten und von den Wänden reflektiert wurden, ließ plötzlich nach. Gruppen von Kampfdroiden wichen hinter Schiffe zurück und verschwanden durch Luken.
Obi-Wan schnitt eine Grimasse, als er sein Lichtschwert
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