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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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beiden Leibwächterdroiden und jeder einzelne der zitternden Neimoidianer. Er ist ihre Kleidung, ihre Stiefel und sogar jeder Tropfen nach Reptilien riechender Feuchtigkeit, mit der sie ihre Körpertemperatur regeln. Er ist die Energiefesseln an seinen Handgelenken und der Energiestab in den Händen des Leibwächterdroiden hinter ihm.
    Er ist beide Lichtschwerter, die der andere Leibwächterdroide General Grievous reicht.
    Und er ist der General selbst.
    Er ist die Duraniumrippen des Generals. Er ist das Schlagen seines fremden Herzens und der Pulsschlag des Sauerstoffs, der durch seine fremden Adern gepumpt wird. Er ist das Gewicht der vier Lichtschwerter am Gürtel des Generals und die habgierige Erwartung, die beim Anblick der erbeuteten Waffen in den Augen des Generals aufblitzt. Er ist sogar der Plan für die eigene Hinrichtung im Gehirn des Generals.
    Er ist all diese Dinge, aber wichtiger noch: Er ist weiterhin Obi-Wan Kenobi.
    Deshalb kann er einfach nur dastehen. Deshalb kann er warten. Er muss nicht angreifen oder sich verteidigen. Es wird zu einem Kampf kommen, aber er bleibt völlig gelassen. Er gibt sich damit zufrieden, den Kampf beginnen zu lassen, wann er beginnt, und ihn enden zu lassen, wann er endet.
    Auf die gleiche Weise wird er sich leben oder sterben lassen.
    So kämpft ein großer Jedi.
     
    General Grievous hob die beiden Lichtschwerter, eins in jeder Duraniumhand, und bewunderte sie im Licht der Turbolaserblitze. »Einzigartige Trophäen«, sagte er. »Die Waffe von Anakin Skywalker, und die von General Kenobi. Ich freue mich darauf, sie meiner Sammlung hinzuzufügen.«
    »Das wird nicht geschehen. Ich habe hier die Kontrolle.«
    Die Antwort kam von Obi-Wans Lippen, aber eigentlich sprach gar nicht Obi-Wan. Er hatte nicht die Kontrolle; er brauchte sie auch gar nicht. Er hatte die Macht.
    Es war die Macht, die durch ihn sprach.
    Grievous trat vor. Obi-Wan sah Tod im kalten gelben Glühen hinter den Augenöffnungen der Totenkopfmaske, und es bedeutete ihm überhaupt nichts.
    Es gab keinen Tod. Es gab nur die Macht.
    Er brauchte Anakin nicht aufzufordern, Kanzler Palpatine behutsam aus der Gefahrenzone zu bringen – ein Teil von ihm war Anakin und machte das bereits. Er musste R2-D2 nicht auffordern, seine Kampf-Subprogramme zu starten und Energie in Düsen, Greifarm und Kabelschleuder umzuleiten – ein Teil von ihm war der kleine Astromech und hatte das bereits vor dem Betreten der Brücke erledigt.
    Grievous ragte vor ihm auf. »Wie zuversichtlich Ihr seid, Kenobi.«
    »Nicht zuversichtlich, nur ruhig.« Aus dieser Nähe sah Obi-Wan die haarfeinen Risse und die Körnung in der knochenbleichen Maske, und er fühlte die Vibrationen der elektrischen Stimme des Generals. Er erinnerte sich an die Frage von Meister Jrul: Was ist das Gute, wenn nicht der Lehrer des Bösen? Was ist das Böse, wenn nicht die Herausforderung des Guten?
    »Wir können dies ohne weitere Gewalt hinter uns bringen«, sagte er. »Ich bin bereit, Eure Kapitulation zu akzeptieren.«
    »Das glaube ich gern.« Die Totenkopfmaske neigte sich zur Seite. »Hat dieser groteske Ich-bin-bereit-Eure-Kapitulation-zu-akzeptieren -Unfug jemals funktioniert?«
    »Manchmal. Wenn nicht, kommen Personen zu Schaden. Gelegentlich sterben sie.« Der Blick von Obi-Wans blaugrauen Augen hielt dem des Generals mühelos stand. »In diesem Fall meine ich mit Personen auch Euch. Nur damit das klar ist.«
    »Mir ist eine Menge klar. So ist mir zum Beispiel klar, dass ich Euch töten werde.« Grievous warf den Umhang zurück und aktivierte beide Lichtschwerter. »Hier. Jetzt. Mit Eurer eigenen Waffe.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte die Macht durch Obi-Wans Lippen.
    Die Elektrosehnen und -muskeln in Grievous’ Gliedmaßen ermöglichten es ihm, sich so schnell zu bewegen, dass ihm das menschliche Auge nicht folgen konnte. Wenn er den Arm schwang, schien er aufgrund der enormen Geschwindigkeit zu verschwinden, und mit ihm das Lichtschwert – es ließ sich mit einem Quantenvorgang vergleichen. Kein Mensch konnte auch nur annähernd so schnell sein wie Grievous, nicht einmal Obi-Wan. Aber das brauchte er auch gar nicht.
    Er bewegte sich als Erster.
    In der Macht war ein Teil von ihm Grievous’ Absicht zu töten, und der Übergang von Absicht zu Aktion ließ Obi-Wan ohne einen Gedanken reagieren. Er brauchte weder Plan noch Taktik.
    Er hatte die Macht.
    Jener funkelnde Wasserfall durchströmte ihn und trug alle Gedanken an Gefahr, Sicherheit,

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