Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
Vom Netzwerk:
sprechen?«
    »Ein Jedi kennt keine hämische Freude, Anakin.«
    »Ich freue mich nicht hämisch, Meister«, sagte er mit einem kurzen Blick auf Palpatine. »Ich… genieße nur den Moment.«
     
    So fühlt es sich derzeit an, Anakin Skywalker zu sein.
    Der Oberste Kanzler erwidert deinen Blick mit der Andeutung eines Lächelns und einem anerkennenden Nicken, und für dich bringt der kleine, triviale kameradschaftliche Sieg eine Wärme und eine Entspannung, die den Drachengriff des Entsetzens an deinem Herzen lockert.
    Vergiss, dass du gefangen bist; du und Obi-Wan, ihr seid oft in Gefangenschaft geraten. Vergiss die auf den Kampf gegen Jedi spezialisierten Droiden; du hast es mit schlimmeren Gegnern zu tun bekommen. Vergiss General Grievous. Was ist er im Vergleich mit Dooku? Er kann nicht einmal die Macht nutzen.
    Für dich läuft die Situation auf Folgendes hinaus: Du gehst zwischen den beiden besten Freunden, die du je hattest, und dein Droidenfreund, an dem dir so viel liegt, summt direkt hinter dir…
    Du bist auf dem Weg, die Klonkriege zu beenden.
    Was du getan hast – was im Generalsquartier geschehen ist, und wichtiger noch: warum es geschehen ist –, verbrennt in Coruscants Atmosphäre, zusammen mit Dookus enthaupteter Leiche. Es erscheint dir bereits so, als wäre es jemand anders passiert, als ob du jemand anders gewesen wärst, als du es getan hast, und dir scheint, dass jener Mann – der vom Drachen heimgesuchte Mann mit dem Reaktorherzen und einem Geist so kalt wie die Oberfläche des toten Sterns – nur ein von Dookus offenen, starrenden Augen reflektiertes Bild gewesen ist.
    Und als die Reste des Kommandoturms in der Atmosphäre verglühen, die Coruscant umgibt, sind auch jene toten Augen verbrannt, und der Drache mit ihnen.
    Und du bist, zum ersten Mal in deinem Leben, richtig frei.
    So fühlt es sich an, Anakin Skywalker zu sein.
    Derzeit.

7. KAPITEL
Obi-Wan und Anakin 2
     
    D ies ist Obi-Wan Kenobi im Licht: Als er zusammen mit Anakin und Kanzler Palpatine auf die Brücke geführt wird, braucht er nicht den Blick umherschweifen zu lassen, um die Konsolen zu sehen, deren Kontrollen von ängstlichen Neimoidianern bedient werden. Er braucht nicht den Kopf zu drehen, um die Droidekas und Superkampfdroiden zu zählen oder die Positionen der gefährlichen Leibwächterdroiden festzustellen. Er macht sich nicht die Mühe, zu den kalten gelben Augen aufzusehen, die ihn durch die Totenkopfmaske aus Panzerplast anstarren.
    Er braucht nicht einmal in die Macht zu greifen.
    Er hat die Macht bereits in sein Inneres greifen lassen.
    Sie fließt über ihn und um ihn herum, als wäre er in einen kristallklaren Wasserfall getreten, verloren im Grün eines vergessenen Regenwalds. Als er sich dem funkelnden Strömen öffnet, fließt es mit und durch ihn und wieder aus ihm heraus, ohne die geringste Einwirkung seines bewussten Willens. Der Teil von ihm, der sich Obi-Wan Kenobi nennt, ist nicht mehr als ein Kräuseln, ein kleiner Strudel in dem See, in den er sich endlos ergießt.
    Es gibt hier noch andere Teile von ihm. Hier gibt es nichts, das nicht Teil von ihm wäre, von den Kratzern an R2-D2s Kuppel bis zum fransigen Rand von Palpatines Umhang, von den spinnennetzartigen Haarrissen in einem Transparistahlsegment der Panoramawand bis hin zu den Raumschiffen, die sich jenseits davon noch immer unter Beschuss nehmen.
    Denn dies ist alles Teil der Macht.
    Irgendwie, auf geheimnisvolle Weise, hat sich die Wolke gehoben, die seit fast anderthalb Jahrzehnten die Macht verdunkelt, und er findet sich in der Klarheit wieder, an die er sich aus seiner Schulzeit im Jedi-Tempel erinnert, als die Macht rein, sauber und perfekt war. Die Dunkelheit scheint sich zurückzuziehen und zu schrumpfen, um ihm diesen Moment der Klarheit zu gönnen und die Rückkehr zur vollen Kraft des Lichts zu ermöglichen, wenn auch nur für einen Moment. Den Grund dafür kennt er nicht, aber er ist auch gar nicht imstande, sich danach zu fragen. In der Macht befindet er sich jenseits von Fragen.
    Das Warum ist bedeutungslos; es ist ein Echo der Vergangenheit oder ein Flüstern aus der Zukunft. Für das unendliche Jetzt haben nur Was, Wo und Wer Bedeutung.
    Er ist die sechzehn Superkampfdroiden, die in laserreflektierendem Chrom glänzen und deren Arme aus schweren Blastern bestehen. Er ist jene Blaster und gleichzeitig ihre Ziele. Er ist die acht Zerstörerdroiden, die mit elektronischer Geduld im Innern ihrer Energieschilde warten. Er ist die

Weitere Kostenlose Bücher