Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Überresten von Sternjägern und ihren Piloten. Beschädigte Kreuzer steuerten Raumwerften an und kamen an den geborstenen Rümpfen von Schiffen vorbei, die leblos im ewigen Tag des interplanetaren Alls hingen. Entergruppen brachten Raumschiffe unter ihre Kontrolle, die kapituliert hatten, nahmen die überlebenden Besatzungsmitglieder gefangen und statteten die Droiden mit Neutralisierungsbolzen aus.
Auf Coruscants Tagseite stieg der Rauch von einer Million Feuer auf, entfacht von herabgestürzten Schiffstrümmern. Es regneten so viele Fragmente vom Himmel, dass die planetare Verteidigung nicht alle desintegrieren konnte, bevor sie in der Stadt einschlugen. Auf der Nachtseite verschwanden die künstlichen Lichter hinter dem rotweißen Glühen von Kratern aus brennendem Stahl. Jeder Einschlag kostete tausende das Leben. Am Himmel von Coruscant waren nicht mehr die Kriegsschiffe wichtig, sondern die zahlreichen Rettungs- und Bergungseinheiten.
Ein letztes großes Wrack heulte durch die Atmosphäre, kam zu schnell und zu steil herein. Teile lösten sich von ihm und zogen Schweife aus superheißem Gas hinter sich her. Die Turbolaserbatterien der Meteoritenabwehr isolierten ihre Signaturen, und Sternjäger gingen auf Abfangkurs, um all die Trümmer zu zerstrahlen, die dem Feuer der Abwehrtürme entgingen. Weit oben, jenseits der Atmosphäre, auf der Brücke der RSS Integrity, sprach Lieutenant Commander Lord Needa mit einem kniehohen blauen Geist, der seine Existenz den Holokom-Scanlasern verdankte: ein fremdes Wesen, das einen Jedi-Umhang trug, mit großen Augen in einem faltigen Gesicht und mit langen, spitzen und seltsam beweglichen Ohren.
»Sie müssen das planetare Verteidigungssystem deaktivieren, Sir!«, sagte Needa. »General Kenobi befindet sich an Bord! Sein Kode wurde bestätigt. Skywalker ist bei ihm – und sie haben Kanzler Palpatine!«
»Gehört und verstanden ist dies«, erwiderte der Jedi ruhig. »Sagen Sie mir, was Sie brauchen.«
Needa blickte auf einen Schirm und sah, wie sich Rumpfplatten vom abstürzenden Kreuzer lösten. Während er das Schiff noch beobachtete, brach es im Bereich des Hangardecks auseinander. Die hintere Hälfte drehte sich und explodierte an mehreren Stellen. Aber wer auch immer die vordere Hälfte flog: Es musste einer der besten Piloten in der ganzen Galaxis sein. Die Bughälfte schlingerte, richtete sich dann aber auf, und zwar nur mithilfe einiger Manövrierdüsen und der Atmosphäreklappen.
»Zunächst einmal einige Feuerwehrschiffe«, sagte Needa etwas ruhiger. »Wenn noch weitere Rumpfteile verbrennen, bleibt gar nicht genug von ihm übrig, um die Oberfläche erreichen zu können. Und eine verstärkte Andockplattform, die stabilste, die wir haben. Das Wrack kann nicht landen. Dies ist ein kontrollierter Absturz. Ich wiederhole: ein kontrollierter Absturz.«
»Gehört und verstanden ist dies«, erwiderte der holographische Jedi. »Übertragen Sie die Transponder-Signatur.« Als das geschehen war, nickte der Jedi ernst. »Danke, Lieutenant Commander. Einen wertvollen Dienst Sie heute der Republik erwiesen haben – dafür Ihnen der Dank des Jedi-Ordens gebührt. Yoda Ende.«
Auf der Brücke der Integrity stand Lord Needa mit auf den Rücken gelegten Händen und musste sich mit der Rolle des Beobachters begnügen. Militärische Disziplin sorgte dafür, dass sein Gesicht ausdruckslos blieb, doch seine Hände wirkten auffallend blutleer, waren weiß bis zu den Handgelenken.
Hilflosigkeit schmerzte in jedem einzelnen Knochen.
Denn er wusste: Jenes Wrackteil war eine Todesfalle. Niemand konnte damit landen, nicht einmal Skywalker. Jede Sekunde, die vor dem endgültigen Auseinanderbrechen und Verbrennen verging, war ein Wunder und ein Beweis für das enorme Geschick des Piloten. Aber wenn jede Sekunde ein Wunder war, wie viele konnten dann aufeinander folgen?
Lord Needa war nicht religiös, neigte auch nicht zum Philosophen oder Metaphysiker. Von der Macht wusste er nur, was man sich über sie erzählte, und doch: Tief in seinem Herzen bat er jetzt die Macht darum, den Männern in jenem Schiff wenigstens ein schnelles Ende zu gewähren, wenn es schon ein Ende geben musste.
Seine Augen brannten. Die grausame Ironie des Schicksals schnürte ihm den Hals zu. Die Heimatflotte hatte hervorragend gekämpft, und die Jedi hatten Übermenschliches geleistet. Entgegen allen Erwartungen hatte die Republik den Sieg errungen.
Doch der Kampf war geführt worden, um den Obersten
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