Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
ernst. »Wir können noch nicht einmal abschätzen, wie viele Opfer es unter der Zivilbevölkerung gibt.«
Er wandte sich dem Kanonenschiff zu und winkte. Es startete sofort und flog den zahlreichen Feuern entgegen, die in der heranrückenden Nacht rot glühten.
»Ein Shuttle ist unterwegs. Wir bringen Euch innerhalb einer Stunde zum Senat, Kanzler. Das HoloNetz ist bereits informiert worden, dass Ihr eine Erklärung abgeben wollt.«
»Das möchte ich tatsächlich.« Palpatine berührte Mace am Arm. »Ihr seid mir immer eine große Hilfe gewesen, Meister Windu. Danke.«
»Es ist den Jedi eine Ehre, dem Senat zu dienen, Sir.« Mace betonte das Wort Senat ein wenig, und sein Gesicht blieb ausdruckslos, als er den Arm von der Hand des Kanzlers fortzog. Er sah Obi-Wan an. »Gibt es sonst noch etwas zu berichten, Meister Kenobi? Was ist mit General Grievous?«
»Graf Dooku war da«, warf Skywalker ein. In seinem Gesicht zeigte sich etwas, das Mace nicht zu deuten wusste: Stolz, aber auch Wachsamkeit und… Kummer. »Er ist tot.«
»Tot?« Mace Windus Blick glitt zwischen Anakin und Obi-Wan hin und her. »Stimmt das?«, fragte er Kenobi. »Ihr habt Graf Dooku getötet?«
»Mein junger Freund ist zu bescheiden. Er hat Graf Dooku getötet.« Kenobi lächelte und berührte erneut die Kopfwunde. »Ich habe… ein Nickerchen gemacht…«
»Aber…« Mace blinzelte. Für die Separatisten war Dooku das, was Palpatine für die Republik war: ein Gravitationszentrum, das eine Spiralgalaxie spezieller Interessen zusammenhielt. Ohne Dooku wäre die Konföderation Unabhängiger Systeme schon lange keine Konföderation mehr. Innerhalb weniger Wochen würde alles auseinander brechen.
Innerhalb von Tagen.
»Aber…«, begann Mace erneut.
Und etwas anderes als ein Aber fiel ihm nicht ein.
Dies war alles so überraschend, dass er fast – nur fast – gelächelt hätte.
»Das sind die besten Neuigkeiten seit…« Er schüttelte den Kopf. »Seit ich mich erinnern kann. Anakin… Wie hast du das geschafft?«
Seltsamerweise wirkte der junge Skywalker ein wenig verlegen. Die Präsenz der neuen Zuversicht löste sich wie ein überladener Deflektor auf, und er mied Maces Blick, sah zu Palpatine. Bescheidenheit war nicht der Grund dafür, vermutete Mace. Er sah ebenfalls den Kanzler an, und seine Freude verflüchtigte sich, wich Verwunderung und Argwohn.
»Es war… sehr außergewöhnlich«, sagte Palpatine, ohne auf Mace Windus sondierenden Blick zu achten. »Ich verstehe so gut wie nichts vom Schwertkampf, aber für mein Amateurauge hatte es den Anschein, dass Graf Dooku… sich seiner Sache ein wenig zu sicher war. Insbesondere nachdem er Meister Kenobi so leicht außer Gefecht gesetzt hatte.«
Obi-Wan errötete ein wenig, während Anakins Wangen regelrecht glühten.
»Vielleicht war der junge Anakin… besser motiviert«, sagte Palpatine und schenkte dem jungen Mann ein wohlwollendes Lächeln. »Dooku kämpfte nur, um einen Gegner zu besiegen. Anakin hingegen kämpfte, um einen Freund zu retten, wenn ich mir diese Bezeichnung erlauben darf.«
Maces Argwohn verdichtete sich. Schöne Worte. Vielleicht entsprachen sie sogar der Wahrheit – aber sie gefielen ihm trotzdem nicht.
Die Mitglieder des Jedi-Rates hatten den engen Beziehungen zwischen Skywalker und dem Kanzler von Anfang an skeptisch gegenübergestanden – sie hatten mehrmals mit Obi-Wan darüber gesprochen, als Skywalker noch sein Padawan gewesen war. Es bereitete Mace tiefes Unbehagen, zu hören, wie Palpatine für einen jungen Jedi sprach, der offenbar nicht darauf vorbereitet war, für sich selbst zu sprechen. »Der Rat wird bestimmt sehr an deinem vollständigen Bericht interessiert sein, Anakin«, sagte er und betonte das Wort vollständigen, damit Skywalker verstand, was er meinte.
Anakin schluckte, und die ruhige Zuversicht kehrte ebenso schnell zurück, wie sie verschwunden war. »Ja. Ja, natürlich, Meister Windu.«
»Und wir müssen berichten, dass Grievous entkommen ist«, sagte Obi-Wan. »Er hat sich als so feige erwiesen wie immer.«
Mace nahm diese Nachricht mit einem Nicken entgegen. »Aber er ist nur ein militärischer Kommandeur. Dooku hat die Koalition zusammengehalten, und ohne ihn wird sie zerbrechen.« Er sah dem Obersten Kanzler in die Augen. »Dies ist eine Chance für den Frieden. Wir können den Krieg jetzt sofort beenden.«
Und während Palpatine antwortete, griff Mace Windu in die Macht.
Für Maces Wahrnehmung in der Macht
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