Star Wars™ Feuerprobe
diente, das musste sich erst noch zeigen. »Kandidat Bhixen, das war eine beeindruckende Vorstellung«, erklärte Luke. »Glaubst du, dass du bereit bist, Meisterin Solos Schüler zu werden?«
Bhixens Ohren zuckten vor, dann antwortete er mit einer rauen Togorianerstimme, die bereits jetzt tief und voller Selbstvertrauen war: »Ich glaube es nicht, Meister Skywalker. Ich weiß es.« Sein Blick huschte zu Jaina hinüber. »Ich werde Euch stolz machen, Meisterin Solo.«
»Nicht so schnell«, entgegnete Jaina. »Großmeister Skywalker hat gefragt, ob du glaubst, dass du bereit bist, mein Schüler zu werden. Er hat nicht gesagt, dass er es ebenfalls glaubt – und ich habe auch nichts dergleichen behauptet.«
Bhixen sah von Jaina zu dem Sharn-Ei und dann wieder zu Luke. »Dann war mein Test also kein Erfolg?«
»Ganz im Gegenteil, Bhixen«, meinte Luke. »Es war ein großer Erfolg. Wir haben viel über deine Schwächen gelernt.«
Der Togorianer legte die Ohren flach an den Schädel an. »Meine Schwächen?«
»Du hast die Beherrschung verloren«, sagte Luke.
»Aber Jedi Dorvald war nicht Teil der Übung«, widersprach Bhixen. »Ihr habt geschummelt !«
»Und glaubst du, deine Feinde werden dich nicht täuschen?«, fragte Luke sanft. »Die größte Gefahr für einen Jedi ist nicht, verletzt zu werden oder zu sterben, ja, noch nicht einmal zu scheitern. Es ist, was er in seinem Inneren fühlt – sein Stolz, seine Furcht, sein Zorn. Seine Gefühle sind es, die die Dunkle Seite nähren.«
Jaina nickte zustimmend. »Du hast großes Potenzial, Bhixen«, erklärte sie. »Zu viel Potenzial. Wir wollen dich nicht ausbilden, nur damit zu dich der Dunklen Seite zuwendest und zu unserem größten Feind wirst.«
Der Kiefer des Togorianers klappte herunter, und er blickte von Jaina zu den anderen Meistern. Als er lediglich ernste, undeutbare Mienen erblickte, stellte sich sein Fell auf, und er richtete sich mit ungläubigem Blick an Luke. »Dann schickt Ihr mich fort?«
Luke betrachtete den Kandidaten weiterhin wortlos. Er wollte sehen, wie der verdutzte Togorianer reagierte – würde er zu einer erbosten Tirade ansetzen, um eine zweite Chance betteln oder einfach nur auf dem Absatz kehrtmachen und aus dem Raum stürmen? Als Bhixen nichts dergleichen tat, sondern nur auf eine Antwort wartete, sagte Luke schließlich: »Wir sind nicht bereit, dich vorrücken zu lassen, aber ob du die Akademie verlässt oder noch einmal von vorn beginnst, das hängt allein von dir ab.«
»Ich soll von vorn beginnen?«, fragte Bhixen.
»So als wärst du gerade erst an der Akademie eingetroffen«, bestätigte Luke. »Was immer du zuvor nicht gelernt hast, das musst du jetzt lernen. Eine dritte Chance werden wir dir nicht geben.«
Der Togorianer blickte zu Boden. »Natürlich«, erklärte er, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. »Sofern es das ist, was Ihr wünscht.«
»Nein, Bhixen«, warf Jaina ein. »Sofern es das ist, was du wünschst. Ist das hier wirklich, was du möchtest? Noch einmal von vorn zu beginnen? Denke gut darüber nach.«
Der Kandidat zog die buschigen Brauen zusammen und starrte Jaina eine ganze Weile an. Luke hatte den Eindruck, als würde er nach einer List, einem Trick in ihrer Frage suchen, als würde seine gesamte Zukunft davon abhängen, dass er jetzt einer verbalen Falle entging. Doch zu guter Letzt leuchtete ein Funke der Erkenntnis in seinen Augen auf, und sein Gesichtsausdruck wurde weicher. Er atmete tief aus und erklärte: »Ich verstehe. Ich bin zu stolz.«
»So ist es«, nickte Luke. »Und dein Stolz ist die größte Schwachstelle in deiner Verteidigung.«
»Ihr habt recht.« Bhixen drehte sein Lichtschwert in der Hand herum und hielt Luke den Griff hin. »Und ich möchte noch einmal von vorn beginnen.«
»Gut.« Luke nahm die Waffe entgegen. »Das hier bekommst du wieder, wenn du bereit bist. Jetzt lege das Sharn-Ei zurück ins Nest, und dann melde dich beim Quartiermeisterdroiden, damit er dir einen Schlafplatz in der Novizenbaracke zuweist.«
Bhixen ließ sich das Ei von Kam geben, anschließend verabschiedete er sich mit einer förmlichen Verbeugung. Doch bevor er wieder in den Wald aufbrach, machte er noch einen kleinen Umweg, um nach den beiden Schülern zu sehen, die er während der Übung außer Gefecht gesetzt hatte.
Lukes Zuversicht, was die Chancen des Togorianers anging, begann zu steigen.
Da trat der Scharfschützenausbilder, der eben noch mit Betäubungsgeschossen auf Bhixen
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