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Star Wars™ Feuerprobe

Star Wars™ Feuerprobe

Titel: Star Wars™ Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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vertraten die Meinung, dass der übertriebene Einsatz von Gewalt nur unbeabsichtigte Konsequenzen nach sich zog. Nach einem Augenblick sagte sie: »Ich glaube nicht, dass Sie den Befehl hatten, unser gesamtes Kommunikationssystem zu unterbrechen.«
    »Ich hatte den Befehl, erfolgreich zu sein«, entgegnete Savara. »Ich habe getan, was nötig war – nicht mehr und nicht weniger.«
    »Wirklich? Für mich sieht es aus, als hätten Sie kaltblütig achtundzwanzigtausend Lebewesen ermordet – und das wird jede Menge ungewollte Aufmerksamkeit auf den Graben lenken.« Dena begegnete Savaras hartem Blick, als sie fortfuhr: »Hätte ich den Alarm auslösen können, hätte diese Katastrophe vielleicht nach einem einfachen Industrieunfall ausgesehen. Stattdessen haben Sie es in den größten Massenmord verwandelt, den diese Galaxis seit dem Rückzug der Yuuzhan Vong gesehen hat.«
    Ein Funke des Zweifels leuchtete in Savaras Augen auf, aber sie klang weiterhin selbstsicher. »Na und? Anstatt der paar Hundert, die du erwartet hattest, sind also achtundzwanzigtausend gestorben. Falls du denkst, du wärst deshalb unschuldig, dann nur zu, erschieß mich. Aber dann wünsche ich dir viel Spaß dabei, dich vor Lando Calrissian und seinen Jedi-Schoßhunden zu rechtfertigen. Ich bin sicher, sie werden äußerst nachsichtig mit dir sein.«
    Einen Augenblick lang zog Dena diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht. Sie drückte den Abzug des Blasters nach hinten, bis die Waffe sich mit einem Klicken entsicherte, und ein unheimliches Prickeln erfüllte sie, als sie sah, wie das Blut aus Savaras Gesicht wich. Doch sie wagte es nicht zu schießen – noch nicht –, denn sie hatte keine Ahnung, wie sie Lando und seinem Jedi-Freund Luke Skywalker den Mord erklären sollte. Gewiss würden die beiden sich freuen zu hören, dass Dena die Saboteurin zur Strecke gebracht hatte. Doch sie würden auch Fragen stellen – viele Fragen –, und sie bezweifelte, dass sie Luke Skywalker auf Dauer täuschen könnte. Sie sah sich also genau dem Dilemma gegenüber, das Savara ihr beschrieben hatte. Falls sie alles gestand und erklärte, dass sie nur mit ein paar Toten gerechnet hatte, maximal mit ein paar Hundert , würden Calrissian und seine Jedi-Freunde ihr dann verzeihen? Würden sie ihr helfen?
    Dena wusste zu wenig über diese Leute, um sich sicher sein zu können. Ihre Schöpfer hatten ihren Speicher mit einer glaubhaften Familiengeschichte gefüttert, und sie hatten ihr mehr Wissen mit auf den Weg gegeben, als ein Bergbauleiter in ihrer Position je brauchen würde. Sie hatten ihr sogar eine eigens programmierte Persönlichkeit geschenkt, damit sie zu einem der wichtigsten Angestellten der Sarnus-Raffinerie aufsteigen konnte. Doch nichts konnte echte Erfahrungen ersetzen. Aller Neuroprogrammierung, beschleunigter Lernprozesse und synaptischer Stimulationen zum Trotz blieb die Tatsache, dass Dena noch nicht einmal seit einem Jahr unter Menschen lebte. Sie hatte einfach noch nicht genug Verhaltensdaten gesammelt, um die wahrscheinliche Reaktion in einer emotional so aufgeladenen Situation vorherzuberechnen. Wären Lando und sein Freund so dankbar für ihre Hilfe, dass sie über ihre eigene, untergeordnete Rolle bei dieser Gräueltat hinwegsehen würden? Oder würden sie in ihrem Streben nach Vergeltung auch sie zur Rechenschaft ziehen?
    Die einzige tatsächliche Information, die Dena zur Verfügung stand, war die Ironie in der Stimme ihres Gegenübers, und die ließ sich nur allzu leicht interpretieren. Savara Raine hätte ihr nicht vorgeschlagen, ihr einen Blasterstrahl durch den Kopf zu jagen, wenn sie glauben würde, dass diese Vorgehensweise eine Aussicht auf Erfolg hätte. Im Gegenteil. Sie hatte die Herausforderung nur ausgesprochen, um Dena klarzumachen, dass sie keine anderen Verbündeten hatte. Ganz gleich, wie sehr sie ihre Schöpfer und deren jugendliches Schoßhündchen auch hassen mochte – ganz gleich, wie verzweifelt sie Lando und seinem Jedi-Freund auch helfen wollte – sie brauchte die Qrephs. So hatten sie sie erschaffen.
    Der Gedanke war ihr kaum durch den Kopf gegangen, da schob Savara den Miniblaster beiseite. Mit der anderen Hand packte sie Dena bei der Kehle und drückte sie nach hinten gegen das Regal, so heftig, dass es beinahe umgekippt wäre. »Solltest du je wieder eine Waffe auf mich richten, bist du tot«, sagte Savara. »Hast du das verstanden?«
    Dena überlegte, ob sie den Blaster wieder heben sollte, aber

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