Star Wars™ Feuerprobe
aufmerksam zugehört hatte. »Ich habe nach meiner Unterhaltung mit Luke ein paar Zahlen durch den Computer gejagt. Die Kosten für ihre großen Asteroidenbrecher und die Armee von Mandalorianern, die ihre Konkurrenz herumschubst, übersteigen die Einnahmen aus ihren Operationen im Graben – und falls sie die Piraten ebenfalls bezahlen, wird das Ganze zu einem noch größeren Minusgeschäft.«
»Sie haben ein Geheimnis, das sie schützen wollen«, meinte Luke. »Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Falls niemand erfahren soll, dass die Sith hier im Graben sind, dann können sie es sich nicht leisten, wenn ihre Sicherheitsleute plötzlich Lichtschwerter tragen, und ebenso wenig, dass machtempfängliche Piraten die Bergarbeiter verscheuchen. Dafür brauchen sie jemand anders – also haben sie die Mandalorianer angeheuert.«
Han stand der Mund offen. »Einen Moment mal. Willst du damit sagen, dass Kesh im Graben liegt? Ist das ihr Geheimnis?«
»Ich habe darüber nachgedacht, aber nein«, erwiderte Luke. »Würde sich Kesh hier befinden, dann gäbe es im Graben weder Mandalorianer noch Bergarbeiter. Die Sith würden ein solches Risiko niemals eingehen.«
»So, so«, sagte Kaeg. »Und was ist dieses Kesh?«
»Die Heimatwelt des Vergessenen Stammes der Sith«, erklärte Han. »Aber ihr Standort ist ein großes Geheimnis, vor allem, weil sie so weit von den Hyperraumrouten entfernt liegt, dass der Vergessene Stamm dort fünftausend Jahre lang festsaß.«
»Ich verstehe«, brummte Kaeg. »Dann ist es ja fast schade, dass Kesh nicht hier liegen kann.«
»Warum?«, wollte Leia wissen.
»Weil wir dann wüssten, warum die Qrephs es auf meinen Anteil an der Bergbaugenossenschaft abgesehen haben«, erklärte Kaeg. »Es würde ihnen einen Sitz im GrabenNetz-Ausschuss einbringen.«
Han runzelte die Stirn. »Und warum soll das so wichtig sein?«
»Weil das GrabenNetz nicht statisch ist«, warf Lando ein. »Es wird praktisch ständig erweitert und repariert – und der Netz-Ausschuss entscheidet, wann und wo.«
»Wenn die Qrephs also einen Sitz in diesem Ausschuss hätten, dann könnten sie beeinflussen, welche Transponderbaken repariert werden – und wo neue aufgestellt werden«, meinte Kaeg. »Und selbst wenn sie die Wahl nicht gewinnen, wüssten sie zumindest, was der Ausschuss vorhat.«
Leia zog die Brauen zusammen. »Ich komme noch immer nicht ganz mit«, sagte sie. »Also gut, sie wüssten über die Pläne des Ausschusses Bescheid, aber warum soll ihnen das dabei helfen, die Leute von Kesh fernzuhalten – oder was immer die Qrephs sonst geheim halten wollen?«
»Weil es gefährlich ist, sich über die Grenzen des GrabenNetzes hinauszuwagen«, informierte sie Kaeg. » Zu gefährlich. Ohne Transponder kommt man nur allzu leicht vom Kurs ab – und es ist unmöglich, Hilfe zu rufen.«
»Nur die wenigsten Bergleute im Graben sind bereit, ohne ständigen Funkkontakt zu arbeiten«, fügte Lando hinzu. »Wenn die Qrephs wissen, wo der Ausschuss neue Transponderbaken platziert, können sie diejenigen zerstören, deren Position ihnen nicht gefällt. Auf diese Weise ist so gut wie ausgeschlossen, dass ein Schlepperkapitän zufällig über ihr großes Geheimnis stolpert.«
»Und sollte es doch geschehen, würden der Kapitän und seine Mannschaft einfach verschwinden«, schob Kaeg nach. »Es ist vielleicht nicht dieses Kesh, aber was immer die Qrephs hier verbergen, es dürfte ähnlich bedeutsam sein. Etwas Großes, Unbewegliches. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was es ist.«
»Ganz recht.« Han nickte, dann wanderte sein Blick vom Bacta-Tank zu Luke und Lando. »Ich sage, tun wir’s.«
Leia spürte, wie sich ihr die Brust zusammenzog. Da lag eine ganz bestimmte Vorfreude in Hans Stimme, die sie nur höchst ungern hörte, eine wahnwitzige Entschlossenheit, die sich nur dann in seine Worte schlich, wenn er etwas Tollkühnes und Gefährliches vorhatte und sich von nichts und niemandem mehr davon abbringen ließ. » Was tun?«, fragte sie.
Han blickte in stummer Erwartung einer Antwort weiterhin zu Luke und Lando hinüber.
»Han!«, drängte Leia, wobei sie versuchte, nicht beunruhigt zu klingen. »Was wollt ihr tun?«
Er starrte nur weiter seine beiden Freunde an.
Schließlich zuckte Luke mit den Schultern, und Lando neigte zustimmend den Kopf.
»Ich fürchte, ich habe auch keine bessere Idee«, meinte Calrissian.
»Besser als was ?«, fragte Leia.
Han grinste, dann wandte er sich endlich
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