Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars™ Feuerprobe

Star Wars™ Feuerprobe

Titel: Star Wars™ Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
Asteroiden nicht mehr zu sehen, den es Stück für Stück verschlang. Ein waberndes Netz aus blauen Streifen hüllte Brecher und Wolke ein: die Antriebsschweife der Transporter, die geschäftig um die Ormni herumschwirrten.
    Die Transporter selbst konnte Leia mit bloßem Auge nicht erkennen – dafür war das kleine ScragHull-Spionageboot, das sie sich von Lando geliehen hatten, zu weit entfernt. Doch auf ihrem schwach beleuchteten Taktikschirm zählte sie die Transpondercodes von Dutzenden Sprengjollen und Rammbarken – Sklavenschiffe, die den Asteroiden auseinanderbrachen und die einzelnen Teile in den Verarbeitungsschlund der Ormni bugsierten. Leia machte zudem vier große Frachttransporter aus, die sich am Heck des Brechers zusammengerottet hatten, dazu fünf Bes’uliik-Sternenjäger auf Patrouille und drei Angriffstransporter, die gerade zu einer neuen Mission aufbrachen.
    Han konnte inzwischen an Bord jedes dieser Schiffe sein, um von der Ormni an einen anderen Ort gebracht zu werden, bevor jemand einen Rettungsversuch unternehmen konnte. Am liebsten hätte Leia mit der Macht hinausgegriffen und nach ihm gesucht, aber während der letzten Sekunden der Schießerei im Blauen Stern hatten sie und Luke beide eine dunkle Präsenz gespürt, die gegen sie arbeitete. Die Möglichkeit, dass die Qrephs mit den Sith zusammenarbeiteten, war nun also wahrscheinlicher denn je, und falls dem so war, würde jeder Einsatz der Macht ihre Feinde unweigerlich auf ihr Nahen aufmerksam machen. Ebenso gut könnten sie gleich die Triebwerke des ScragHull aktivieren. Leia blieb also nichts anderes übrig, als voller Sorge die Ormni zu beobachten, während sie, alle Systeme heruntergefahren, auf den Brecher zudrifteten, und die ganze Zeit über nagte die Furcht an ihr, dass Han bereits fort – oder tot – sein würde, wenn sie ihr Ziel endlich erreichten.
    Natürlich war es nicht das erste Mal, dass sie sich solche Sorgen machte. Während der Rebellion hatten sie und Han ihr Leben fast tagtäglich aufs Spiel gesetzt, als Diplomatin der Neuen Republik waren ihre Kinder entführt und als politische Geiseln benutzt worden. Später hatte sie sich damit abfinden müssen, dass ebendiese Kinder zu Jedi-Rittern wurden und selbst gefährliche Missionen übernahmen. Zweimal hatte sie die Qualen durchlitten, einen Sohn an den Krieg zu verlieren, und jetzt, wo ihre Tochter als »Schwert der Jedi« bekannt war, verging kaum ein Monat, in dem sie nicht betete, dass ihr letztes Kind lebendig von seiner jüngsten Mission zurückkehren möge.
    Leia war also daran gewöhnt, sich zu sorgen, und sie wusste, wie sie mit ihren Ängsten umgehen musste – oder wie sie sie zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Doch diesmal war es anders. So wie die Jedi auf die Macht vertrauten, vertraute Han auf das Glück – nur dass das Glück nicht wie die Macht war. Letztere war allumfassend, ewig und endlos. Das Glück hingegen war launisch, es kam und ging, lächelte auf den einen hinab und machte einen Bogen um den anderen. Glück beruhte auf Mathematik, den Regeln der Wahrscheinlichkeit. Und die Mathematik besagte, dass es unmöglich war, jedes Risiko ungeschoren zu überstehen. Han war sein ganzes Leben lang Risiken eingegangen, und sollte dies der Tag sein, an dem ihn sein Glück zu guter Letzt im Stich ließ, dann würden die Qrephs und Mirta Gev teuer dafür bezahlen. Dafür würde Leia sorgen – selbst wenn es den Rest ihres Lebens dauern würde, die Mörder ihres Mannes zu finden.
    »Vorsicht«, warnte Luke. Er saß neben ihr im gedämpften blauen Licht des Cockpits und behielt das Signal des Peilsenders im Auge, den sie an Gevs Transporter angebracht hatten, als sie mit Han geflohen war. Das Schiff befand sich noch immer an Bord der Ormni  – zumindest das konnten sie mit Sicherheit sagen. Doch wo Han war, das wusste keiner von ihnen. »Hass führt zur Dunklen Seite. Ebenso wie Rache – auch wenn man sie nur plant.«
    »Wer sagt, dass ich Rachepläne schmiede?«, fragte Leia.
    Luke blickte sie im schwachen Licht nur geduldig an.
    »Tut mir leid«, sagte sie, als sie erkannte, dass ihr Zorn in die Macht hinausgesickert sein musste. »Ich würde es nicht gerade Rachepläne nennen – aber es ist schwer, nicht darüber nachzudenken.«
    »Das verstehe ich«, meinte Luke. »Aber du weißt, dass es nichts bringen kann. Han war schon in schlimmeren Situationen, und zwar mehr als einmal.«
    »Dieses Mal fühlt es sich anders an. Die Qrephs sind uns immer

Weitere Kostenlose Bücher