Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
richtig ausgerichtet war, konnte sie vielleicht nah genug heran, um mitzuhören, was hier vor sich ging.
Unglücklicherweise waren Villachors Techniker nicht so unachtsam gewesen. Doch während sie sich beifällig wieder ein Stück von Sheqoa zurückzog, streifte ein merkwürdiger Geruch ihre Nase. Er war nicht stark genug, um ihn identifizieren zu können, aber doch so deutlich, um Bink erkennen zu lassen, dass sie ihn schon einmal gerochen hatte – und dass es etwas Wichtiges damit auf sich hatte.
Es wäre zu riskant gewesen, sich gleich wieder so dicht an ihn zu drücken, aber sie hatte ja Zeit. Dieser Geruch haftete Sheqoa an, und er hatte augenscheinlich Befehl, sie in seiner Nähe zu behalten. Sie sollte später also noch ausreichend Gelegenheit haben, sich mit diesem Duft zu beschäftigen. Im Augenblick wollte sie sich aber darauf konzentrieren, was diese plötzliche Änderung in seinem Dienstplan zu bedeuten hatte. Da traten direkt vor ihnen zwei Kubaz beiseite, und einen Moment lang konnte sie deutlich den hängenden Wasserfall sehen, von dem Sheqoa gesprochen hatte. Den Wasserfall – und die große, pelzige Silhouette von Chewbacca, die über der Menge aufragte.
Wer immer Lando beobachtete, er hatte offenbar beschlossen, ihn spaßeshalber mit Bink zu konfrontieren, um herauszufinden, ob die beiden sich kannten. Im Geiste schüttelte sie den Kopf. Von all den Mitgliedern aus Hans Gruppe waren sie und Lando wohl die Letzten, die Sheqoa den Gefallen tun und eine Reaktion zeigen würden. Dennoch, ein netter Einfall. Sie tätschelte Sheqoas Arm und plapperte weiter auf diese fröhliche, sorglose Weise vor sich hin, die er inzwischen von ihr gewohnt sein musste. In Gedanken bereitete sie sich derweil auf ihre nächste Aufgabe vor.
»… drüben bei dem hängenden Wasserfall«, sagte Villachor gerade in sein Komlink, als Han bis auf Lauschreichweite herangeschlendert war. »Bring das Mädchen dorthin und setze es ihm vor die Nase. Mal sehen, ob sie einander erkennen.«
Han merkte, wie ihm der Atem stockte. Ihm war zuvor schon klar gewesen, dass Villachor seine Anstrengungen heute noch intensivieren würde, und wenn nicht er, dann doch zumindest Qazadi und Aziel. Herauszufinden, ob und wie die diversen Personen miteinander in Verbindung standen, die in jüngster Zeit in ihr Leben getreten waren, stellte dabei den logischen ersten Schritt dar.
Doch einen Geist von einer Diebin mit einem professionellen Glücksspieler zu konfrontieren, war vermutlich reine Zeitverschwendung. Sowohl Bink als auch Lando waren mehr als fähig, ihre Mienen und ihr Benehmen zu kontrollieren.
Jetzt war erst einmal Han an der Reihe. Er straffte die Schultern. Es würde schon gut gehen. Er hatte schon Jabba dem Hutt, dem imperialen Kommandanten Nyklas, genannt der Sadist, und jeder Menge anderer Verbrecher und Banditen gegenübergestanden. Villachor war nur der nächste in einer langen, langen Reihe. Zwei weitere Besucher kamen herbei, um ihren Gastgeber zu grüßen und ihm alles Gute zu wünschen. Han wartete, während sie unter den aufmerksamen Augen zweier Leibwächter ihren Dank für die großartige Veranstaltung zum Ausdruck brachten, und als sie schließlich weitergingen, trat er vor. »Nette Show, Master Villachor«, sagte er.
»Danke«, erwiderte der Sektorchef, während er ihn mit einem kurzen Blick von Fuß bis Kopf musterte. »Freut mich, dass es Ihnen gefällt.«
»Wie ich hörte, haben Sie auch eine nette Sammlung von Luft- und Landgleitern«, fuhr Han fort und winkte in Richtung des Garagenkomplexes am nördlichen Ende des Anwesens. »Kann man Sie vielleicht irgendwie dazu bewegen, sie herauszuholen und uns zu zeigen?«
»Ich fürchte nicht«, entgegnete Villachor mit demselben gezwungenen Lächeln, das er jedem hier schenkte. »Nicht, solange das Festival nicht um die Ehrung des Bewegten Fahrzeugs erweitert wird.«
»Das dachte ich mir schon«, meinte Han. Er schob sich einen Schritt näher heran und senkte die Stimme. »Was ist mit den Erpressungsdateien? Werden Sie die heute präsentieren?«
Das Lächeln schwand aus dem Gesicht des anderen, und die beiden Leibwächter senkten die Hände zu ihren verborgenen Blastern. »Wie war das?«, fragte Villachor leise.
»Ganz ruhig«, beschwichtigte ihn Han. »Ich bin nur hier, um zu reden.«
»Dann reden Sie lieber schnell«, schnappte Villachor. Das letzte Wort war kaum mehr als ein Zischen. »Haben Sie den Gegenstand mitgebracht?«
»Nein, und ich werde ihn auch
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