Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
mit Eurer angeschlagenen körperlichen Verfassung?«
»Ah. Ich beschleunige die Heiltrance, so gut ich kann.«
»Was ist mit Maras Leiche?«
»Ich habe sie dagelassen, wo sie war.«
»Sie hat sich nicht in Luft aufgelöst? Sie hat ihre sterbliche Hülle zurückgelassen?«
»Ich glaube schon. Überrascht dich das?«
Lumiya schien über etwas nachzudenken und senkte ihren zuvor so durchdringenden Blick. »Ich habe immer gedacht, sie würde irgendwie eins mit der Macht werden.«
»Nun, wer weiß das schon. Und ich kann dir versichern, dass es ihnen niemals gelingen wird, das Gift zu mir zurückzuverfolgen. Aber spielt das überhaupt eine Rolle? Eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft werden sie es ohnehin alle erfahren.«
»Und bis dahin wird es für sie zu spät sein, irgendetwas gegen Euch zu unternehmen.« Lumiya drehte sich um und wollte gehen, doch dann überlegte sie es sich noch einmal anders. »Mein Schiff wurde bemerkt. Ben hat Euch auf Kavan nicht gesehen, und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bin ich die Hauptver-dächtige hinsichtlich Maras Tod. All das versetzt mich in die Lage, Euch den letzten Dienst zu erweisen, der mir möglich ist.«
»Der da wäre?«
Lumiya war am nervtötendsten, wenn sie versuchte, gütig zu sein. Das verriet Jacen, dass sie etwas wusste, das er nicht wusste.
»Ich werde Euch Zeit verschaffen, die Galaxis noch fester in Euren Griff zu bekommen«, sagt e sie, »indem ich Luke glauben mache, das alles wäre mein Werk.«
»Denkst du nicht, dass du dich lieber vor ihm verstecken soll test?«
»Nein. Man könnte sagen, das ist mein Schicksal.«
»Das hört sich wie ein Todeswunsch an.«
»Mein Werk und mein Leben sind vorüber, Jacen. Ich würde eine Ruhepause wirklich begrüßen.«
Der Tod schien in letzter Zeit ein sehr alltägliches Gut. zu sein. Das behagte Jacen nicht. Ihn überkam der plötzliche Drang, das Leben zu umarmen. Tief in ihm und ungeachtet des Jungen in seinem Innern, der nach wie vor damit rechnete, dass ein Blitzschlag seinen Wandel zur Sith-Reife markieren würde, schlummerte ein Gefühl von Zuversicht, grün und frisch. Das erstaunte ihn.
»Übrigens treibt sich Alema immer noch irgendwo herum«.
sagte Lumiya. »Falls Ihr sie entdeckt, wird sie vermutlich nach dem Sith-Schiff verlangen, um ihre Blutfehde gegen Eure Eltern fortzusetzen. Ich hege keinen Zweifel daran, dass Ihr ihr in Kürze begegnen werdet.«
Jacen fragte sich, ob Sith Testamente hinterließen; Lumiya schien sich jedenfalls ihre Gedanken gemacht zu haben, was nach ihrem Tod geschehen sollte. Sie musterte ihn eine Weile lang mit zur Seite gelegtem Kopf, ihre Augen verstörend grün und denen von Mara nicht unähnlich, und dann ging sie in den eisigen Nebel davon.
Er meditierte ungefähr eine Stunde, um den Heilungsprozess zu beschleunigen, dann hob er ab, um Kurs auf Coruscant zu setzen - ein Kurs, der direkt an Hapes vorbeiführte.
BRUNNENPALAST, HAPES
»Luke ... Luke? Luke.«
Tenel Ka musste seinen Namen dreimal wiederholen, bevor er es schaffte, seinen Kopf zu heben, um sie anzusehen. Es war, als wollte ihn das elegante Brokatsofa verschlingen, und vielleicht wäre das für ihn am besten gewesen.
Ein Flor der Benommenheit schottete Luke von allen anderen ab, und es erforderte dreimaliges Wiederholen, um zu ihm durchzudringen - ein erstes Mal, damit er nicht weiter daran dachte, dass er Mara nicht einmal Lebewohl gesagt und geschlafen hatte, als sie ging; ein zweites Mal, damit er aufhörte, sich den Kopf darüber zu zermartern, was die letzten Worte gewesen waren, die er zu ihr gesagt hatte; und ein drittes Mal, damit er nicht länger ihre hingekritzelte Notiz vor seinem geistigen Auge sah, die er zusammengeknüllt und dazu benutzt hatte, ein Loch in seiner Cockpitkonsole zu stopfen, und die er nun liebevoll glatt gestrichen hatte und für den Rest seines Lebens bei sich tragen würde.
Bin für ein paar Tage jagen! Sei nicht sauer auf mich, Bauernbursche!
»Luke, Jaina ist hier.«
»Vielen Dank, Tenel Ka ...« Solange er derart benommen war. hatte Luke das Gefühl, funktionieren zu können. Er würde seine Gedanken sammeln, sich vergewissern, dass der Rest der Familie zurechtkam, und dann würde er handeln - sobald er wusste, was er tun sollte. »Ich kann dir gar nicht genug danken.«
»Luke, ich habe all meine Wachen ausgeschickt, um den Sternenhaufen zu durchkämmen.«
Jaina kam schnell herein, mit grimmigem Gesicht und etwas geschwollenen Augen. Sie
Weitere Kostenlose Bücher