Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
Hand an den Cocktail. »Euer Weibsvolk neigt dazu, ziemlich außer Kontrolle zu geraten.«
Beviin kannte die beiden nicht. Sie schienen sich gut zu amüsieren. und sie machten sich offensichtlich keine Gedanken darüber, dass sie die einzigen Frauen in der Bar waren, die nicht dort beschäftigt waren. Es gab kleine mandalorianische Gemeinschaften in diesem Sektor, doch das Jara´ war einer der Orte, an dem Söldner und Kopfgeldjäger Arbeit suchten, daher konnten die Frauen von überallher stammen. Ihre Rüstungen - dunkelrot. mit dem gleichen Säbelemblem, das in schwarz ihre Brustpanzer zierte - ließ erkennen, dass sie demselben Clan angehörten. und sie sahen wie Mutter und Tochter aus. Ihre Helme hatten sie auf dem Boden aufeinandergestapelt.
»Es gibt nur eins, das einem Mando— Mann Angst macht«, sagte Beviin, »und das ist eine Mando— Frau. Pass bloß auf, dass du ihre Servietten nicht vergisst.«
Sie heulten immer noch vor Lachen, als er sich quer durch die Bar seinen Weg zu den Nischen bahnte. Er hörte das Wort verd'goten. Also hatte das Mädchen endlich ihre Ausbildung zur Kriegerin abgeschlossen: Seit sie dreizehn und damit nach Mando -Verständnis zu einer erwachsenen Frau geworden war, hatte man sie für den Kampf trainiert, so wie man es auch bei Jungen machte. Sie feierten, dass sie jetzt ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft war. Er sollte zumindest ein Bier auf ihren Tisch stellen oder sich der oya manda anschließen, doch zunächst hatte er etwas Geschäftliches zu erledigen. Vielleicht später. Das Mädchen - und sie sah so ungeheuer jung aus, selbst mit diesem undefinierbaren getrockneten Skalp, der von einer ihrer Schulterplatten baumelte - ließ ihn daran denken, dass es höchste Zeit wurde, sich einen Sohn oder eine Tochter zuzulegen, um sie auszubilden.
Vielleicht später.
Der Mann in dem schwarzen Anzug verfolgte ungerührt, wie Beviin näher kam: Die Menge teilte sich wortlos und ohne neugierige Blicke, um ihn durchzulassen. Selbst die Gangsterklientel hier würde das Risiko nicht eingehen, einen Mandalorianer gegen sich aufzubringen. Beviin glitt in die Nische, nahm am Tisch gegenüber seines potentiellen Klienten Platz und legte seine Waffe auf den Tisch. Mit seinem Umgebungssensor fing er den schwachen metallischen Geruch von Blut auf. Früher am Tage musste es in der Bar zu einer Schlägerei gekommen sein.
»Wie ich höre, ist Ihr Volk sehr gut darin, Probleme zu lösen«, sagte der Mann. Er hatte wässrige blaue Augen und eine Visage, die wie der erste Versuch eines Bildhauers wirkte, aus einem Granitbrocken Gesichtszüge herauszumeißeln. Sein Gesicht war nicht etwa von Narben gezeichnet, bloß grob, roh und ohne jegliche Lebenswärme. Er legte beide behandschuhten Hände flach auf die Tischplatte, eine auf jede Seite eines Glases mit einer farblosen Flüssigkeit. »Ich habe ein Problem, das gelöst werden muss.«
»Ich bin Goran Beviin. Und Sie sind?«
»Ich dachte, Kopfgeldjäger wären diskret.«
»Diskret, ja. Dämlich, nein.« Die Angelegenheiten eines Klienten vertraulich zu behandeln, war eine Sache; nicht zu wissen, mit wem man es zu tun hatte, war etwas vollkommen anderes. »Nachdem Sie erst einmal das Risiko eingegangen sind, mir zu sagen, was Sie wollen, bezahlen Sie entweder komplett im Voraus oder geben mir genügend Informationen, um zu überprüfen, dass Sie bezahlen können.«
»Welche Ironie, das von einem Mann zu hören, der sich hinter einem Helm versteckt.«
»Ich bin Mandalorianer.« Beviin gewahrte Bewegungen hinter sich, und die Weitwinkelperspektive seines Helms zeigte ihm die Frau in der roten Rüstung, die an den Nischen vorbei in Richtung der Toiletten ging. »Den meisten Kunden genügt das normalerweise an guten Referenzen.«
Beviin konnte den Akzent des anderen nicht einordnen. Er war vierzig, vielleicht fünfundvierzig, und er war offensichtlich frustriert darüber, dass er Beviins Augen nicht sehen konnte. Die Leute suchten immer nach etwas Aussagekräftigem - ihre Blicke glitten über das Visier, von oben nach unten, von links nach rechts -, hielten instinktiv nach Gesichtsausdrücken Ausschau, die schlicht-weg nicht da waren. Manchmal war es schwieriger, Geschäfte mit Humanoiden zu tätigen als mit anderen Spezies, einfach weil sie ein Gesicht vor sich haben mussten. Wo kam dieser Kerl her? Jedenfalls aus keiner Gegend, wo man an Mando gewöhnt war, das war mal sicher.
Shab, er war wirklich ein grimmig aussehendes Stück
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