Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
auf dass er sie in seine Dienste stellen möge.
Vergere sagt, eine Gruppe von Kriegern, die man die Mandalorianer nennt, seien abgesehen von den Sith die hartnäckigsten Gegner, denen die Jedi je die Stirn geboten haben. Da ich Pragmatiker bin, wüsste ich sie deshalb lieber auf meiner Seite als in meinem Rücken. Und wie all diese Entartungen verkaufen auch diese Mandalorianer ihre Loyalität und ihre geheiligte Kriegskunst gegen Credits. Sie kämpfen nicht für Götter - sie scheinen in dieser Hinsicht nicht gläubiger, als ich es bin -, sondern für Reichtum.
Doch was glauben sie, sich damit erkaufen zu können, das wichtiger ist als Ehre? Warum beflecke ich mich allein schon dadurch. Kontakt zu ihnen aufzunehmen?
Es muss getan werden, auch wenn es mehr Schmerz birgt, als ich zu ertragen vermag.
Weil die Mandalorianer ihre Fähigkeiten so günstig verschachern, weil sie keine Ehre haben, kann ich sie anheuern und für meine Zwecke einspannen.
Dies ist also ein Tapcafé. Hier werde ich vorgehen, ein Ungläubiger zu sein, und mit Entartungen sprechen. Ich kann wie sie aussehen, und ich kann wie sie reden - doch ich darf niemals einer von ihnen werden. Ich verstecke mich nun schon seit so vielen Jahren unter ihnen, dass ich fürchte, es könne geschehen. Ich flehe Yun-Harla an, mich zu führen, damit mein Leben des Blendens am Ende nicht auch mich selbst täuscht - nur für den Fall, dass sie tatsächlich existiert.
Unter dem Tisch, wo kein Ungläubiger es sehen kann, ramme ich mein Messer durch meine Handfläche. Der Schmerz ist eine Huldigung, doch er dient auch der Konzentration. Ich muss bloß noch ein einziges weiteres Jahr erdulden, bevor die Flotte eintrifft.
Ich glaube nicht an die Großen Götter, aber womöglich liege ich damit falsch. Und ich bin Pragmatiker, also halte ich mir alle Möglichkeiten offen.
Und so werde ich jetzt bestellen ... ein Bier. Und ich werde hier sitzen und warten.
BAR JARANIZ, NAR SHADDAA:
ZWEI-ZUM-PREIS-VON-EINEM-NACHT, FÜNFTER MONAT, 24 A. B. Y.
Das Schild über dem von Blasterfeuer versengten Türrahmen verkündete, dass das Jara´ niemals schloss, und ungeachtet unzähliger Bandenkriege, Schießereien und unbedeutenderer bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen Geschäftspartnern war es bislang tatsächlich noch nicht dazu gekommen.
Goran Beviin trat durch die weit geöffneten Türen des Jara´ die aus Gründen, die allein der Inhaber kannte, offen festgeschweißt waren - und blieb stehen, um die ungewöhnlich volle Bar zu scannen.
»Dort drüben.« Der Barkeeper, der gerade damit beschäftigt War, einen aufwendigen Cocktail zu mixen, drehte den Kopf mit einem Ruck in Richtung der nur schwach erhellten Nischen in der hinteren Ecke. Er hielt Fruchtstückchen. Spieße und eine himmel-blaue Spiralflasche mit 200-prozentigem Vosh in seinen Händen. »Der Hübsche in dem schwarzen Anzug. Sucht nach Mando Hilfe.«
Beviin wandte diskret den Kopf, um eine altmodische visuelle Überprüfung mit bloßem Auge durchzuführen. Shab, war der Mann hässlich. Richtig hässlich: ein Gesicht wie ein Speeder-Unfall, aber nur halb so ansehnlich. Beviin dachte daran, ihm zum Wohl der anderen Gäste einen überschüssigen Helm anzubieten. Allerdings waren die ebenso intensiv beschäftigt wie der Barkeeper, studierten die Schaumkronen ihrer Biere oder die Bröckchen in ihren Vosh-Gläsern, von denen feine Dampfschwaden aufstiegen. Es war die Art von Bar, in der die Gäste angestrengt versuchten, einander nicht anzusehen, denn das brachte einem normalerweise eine Vibroklinge ein.
Beviin streckte seine behandschuhte Hand nach einer Flasche Bier aus, in der Absicht, es später zu trinken. Er würde seinen Helm liier nicht abnehmen.
»Wir führen keine Schönheitsbehandlungen durch«, sagte der Barkeeper. »Den Kerl schon mal gesehen?«
»Nein.«
»Kein Gesicht, das man so schnell vergisst.« Auf der anderen Seite der Bar ertönte das laute Jauchzen von Frauenstimmen und Gelächter, und Beviin bemerkte eine Menschenfrau und ein junges Mädchen, beide in vollständigen, stilechten beskar'gam— mandalorianischen Kampfrüstungen -, die dicht aneinander gedrängt über einem Tisch hingen, als würden sie sich einen Jux miteinander machen. Auf dem Tisch standen jede Menge leerer Gläser neben ihren dort abgelegten Blastern. »Mal wieder Ladies Night, wie ich sehe.«
»Hören Sie, ich will hier keinen Ärger.«
»Hab auch keinen im Sinn.«
»Ich meinte die da.« Der Barkeeper legte letzte
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