Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
Fleisch.
Und dann beging der Mann den Fehler, unter Tischhöhe zu greifen.
Ein Adrenalinstoß ließ Beviins Mund trocken werden, und sofort zielte sein Miniblaster auf das Gesicht des Mannes. Die Anzeige war rot und zeigte an, dass der Blaster entsichert war. Es war ein reiner Reflex, von der Art, wie man sie sich in Jahren des Krieges und des Mordens und des bloßen Bemühens, am Leben zu bleiben, aneignete. Er hatte nicht einmal darüber nachgedacht. Seine Hand hatte es einfach getan.
Der Mann blinzelte und schaute zur Seite, doch er schien sich keine übermäßig großen Sorgen darüber zu machen, dass Beviins Blaster nicht der einzige war, der auf ihn zielte. Die Frau in der roten Rüstung hatte ihren ebenfalls gezogen und stand reglos da, als würde sie auf den Befehl zu schießen warten. Wie üblich in Momenten wie diesem war es in der Bar schlagartig bedächtig still, während sämtliche Gäste ganz bewusst vollkommenes, eigen-nütziges Desinteresse an den Tag legten.
»Copaanigaan, burc'ya?«, fragte sie. Brauchst du Hilfe, Kumpel?
Trotz des ausgelassenen Gelages an ihrem Tisch wirkte sie überraschend nüchtern. Sie hatte braunes Haar, zu einem schmalen Zopf geflochten, haselnussbraune Augen, in denen eigentlich ein Funkeln liegen sollte, die jedoch kalt wie die eines
Raubtiers waren. Unter einem komplizierten Muster blauer Tätowierungen zeichnete sich unter den Knöcheln ihrer rechten Hand weiße Haut ab.
Der Mann, mit dem Beviin am Tisch saß, musterte die Tätowierungen auf seltsame Weise, als hätten sie für ihn irgendeine Bedeutung.
Beviin schüttelte den Kopf. »Naysh a'vor'e, vod.« Danke, Schwester, aber nein. »Ich bin in letzter Zeit bloß ein bisschen angespannt.«
Sie wartete zwei Sekunden, bevor sie den Blaster ins Halfter schob und ihren Weg fortsetzte. Sie war einem Bruder zu Hilfe gekommen, auch wenn er ein vollkommen Fremder für sie war. Das lag in der Mando -Natur. Beviin senkte seine Waffe und lehnte sich gegen die Wand der Nische zurück, um auf eine Antwort zu warten.
»Mein Name ist Udelen«, sagte der Mann. Die Stimme klang ruhig, und er schien mehr Interesse an der Frau zu haben, beobachtete sie, bis sie außer Sicht war. Nein, so leicht ließ er sich keine Angst machen. Sein Blick richtete sich wieder auf Beviin. »Ich muss jemanden aus dem Verkehr ziehen.«
»Wie nachhaltig?«
»Dauerhaft.«
»Schulden? Rivalität?«
»Das brauchen Sie nicht zu wissen.«
»Ohne ein paar Einzelheiten kann ich Ihnen keinen Preis für den Job nennen.«
»Nun. dann eben Rivalität.«
»Wollen Sie das näher ausführen?«
»Nein.«
»Das geht dann extra.«
»Sind Sie mit der Politik von Ter Abbes vertraut?«
Mit einer Reihe rascher Blinzler aktivierte Beviin die Bedien—Oberfläche in seinem Helm, und an einer Seite seines Blickfelds ergoss sich eine Kaskade von Symbolen nach unten. »Ter Abbes«, wiederholte er. Der Audiosensor nahm die Worte auf und analysierte sie, um einen Strom GalaxSat-Bilder und polizeiliche Daten auszuspucken, auf die er keinen Zugriff hätte haben dürfen. Ein trostloser Industrieplanet abseits der perlemianischen Haupthandelsroute. Hin und wieder verirrten sich ein paar böse Jungs dorthin, aber auf der Hutten-Kriminalitätsskala war er nicht gerade eine glatte zehn.
Was führte dieser Kerl dann im Schilde? Politik. Mit einem Mal klang das Ganze nicht mehr so sonderlich attraktiv. Gangster, flüchtige Schuldner und die verschiedensten hut´uune waren Freiwild, doch bei Politikern war das etwas anderes.
Gleichwohl, bislang war dieses Jahr eher dürftig gewesen. Er musste etwas essen. Die Kopfgeldjagd war nicht unbedingt die Art von Geschäft, bei der man einen Fünf-Jahres-Plan aufstellte. Es hieß, fressen oder gefressen werden - und dafür musste man nehmen, was man kriegen konnte.
»Was haben Sie genau im Sinn?«, fragte Beviin.
»Ich will, dass ein Politiker verschwindet«, sagte Udelen.
»Einer an der Macht oder nicht?«
»Spielt das eine Rolle? Ich will ihn tot sehen.«
Nun, das war eine Komplikation, die ihm nicht gefiel. Beviin machte es Spaß, Leute festzunehmen, und wenn es sich bei der Festnahme ergab, dass der-oder diejenige ins Gras biss, dann hatte er auch damit kein Problem. Allerdings mochte er es nicht, gewählte Regierungen zu attackieren, nicht, solange sie ihm oder den Mandalorianern im Allgemeinen nichts getan hatten. Das war etwas für Spione. Er hatte seine Grenzen.
Allerdings machte seine Farm zu Hause auf Mandalore ein
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