Star Wars- The Old Republic - Revan
gelangen, wo Sechel sich in das Netzwerk der Fabrik hacken würde, um herauszufinden, wer UDB bezahlt hatte, um den spezialgefertigten Droiden zu bauen, der versucht und dabei versagt hatte, Nyriss zu töten.
„Bleibt dicht bei mir“, wies Scourge Sechel an, zog mit der freien Hand die Nachtsichtgläser ab und hakte sie an seinen Gürtel. „Wenn wir Ärger bekommen, versteckt Euch in einer Ecke und versucht, nicht erschossen zu werden.“
„Das ist mein Spezialgebiet“, versicherte ihm Sechel.
Scourge ging den Korridor hinunter und Sechel folgte ihm mit ein paar Schritten Abstand. Ihr Weg führte sie dreißig Meter geradeaus, dann bog er scharf nach links ab und endete vor einer geschlossenen Tür. Im Gegensatz zu der Tür, durch die sie die Anlage betreten hatten, schien diese hier nicht verstärkt oder verschlossen zu sein. Von der anderen Seite her konnte Scourge deutlich das tiefe, rhythmische Stampfen laufender Maschinen hören.
Er drückte auf die Kontrolltafel an der Wand und seine Muskeln spannten sich instinktiv an, während er geduckte Kampfhaltung einnahm. Die Tür schob sich auf und gab den Weg zur Produktionsebene frei. Eine Welle intensiver Hitze schlug ihm entgegen und raubte ihm für einen Augenblick den Atem. Aber schon eine Sekunde später entspannte er sich wieder, als er erkannte, dass auf der anderen Seite kein Hinterhalt auf sie lauerte.
Die Produktionsebene war riesig – mindestens hundert Meter breit und gut und gern doppelt so lang. Jede Wand wurde von zahlreichen Türen und Durchgängen gesäumt, Dutzende Ausgänge zu anderen Bereichen der Fabrik. Ein Netzwerk aus Metallstegen und Treppenaufgängen zog sich durch die Halle. In der Mitte befand sich die Quelle der enormen Hitze: vier riesige Tiegel voll geschmolzenem Metall, jeder von ihnen zehn Meter hoch und im Durchmesser zwanzig Meter breit.
Ein halbes Dutzend Fließbänder erstreckte sich von den Tiegeln aus, jedes voll mit Tausenden Einzel- und Kleinteilen, die darauf warteten, zu funktionstüchtigen Droiden zusammengesetzt zu werden. Die gigantischen Motoren, die die Bänder antrieben, krachten und wummerten und übertönten alle anderen Geräusche.
Hunderte zweibeinige Montagedroiden standen an den Fließbändern, aber Scourge wusste, dass sie keinerlei Bedrohung darstellten. Montagedroiden waren in ihrer Programmierung äußerst begrenzt und zu nichts anderem als zu einfachsten Arbeiten fähig. Im Gegensatz zu der Patrouillendrohne, die er kurz zuvor ausgeschaltet hatte, würden sie seine Anwesenheit ignorieren und fortfahren, die ihnen zugeteilten Aufgaben zu erledigen. Außer den Montagedroiden schien niemand in der Nähe zu sein. Die Fabrikkontrolleure aus Fleisch und Blut hatten sich wohl alle zur Nacht zurückgezogen. Als er sich in die Macht vertiefte, konnte er keine anderen Lebewesen in seiner Umgebung spüren.
„Und?“, fragte Sechel und versuchte, einen Blick um Scourges wuchtige Gestalt herum zu werfen, um bessere Sicht auf das zu erhalten, was hinter der Tür lag.
Obwohl Sechel direkt hinter ihm stand, war es beinahe unmöglich, seine Stimme über die hämmernden Motoren der Fließbänder hinweg zu hören. Scourge signalisierte ihm Alles sauber und ging voraus.
Das Archivbüro befand sich angrenzend zur Produktionsebene am südwestlichen Ende der Anlage. Um dorthin zu kommen, mussten sie die Halle einmal fast der Länge nach durchqueren und schon nach ein paar Sekunden kam Scourge unter der Rüstung heftig ins Schwitzen. Die Hitze war erdrückend und die Luft schien ihm in der Kehle kleben zu bleiben. Das ohrenbetäubende Hämmern der Motoren dröhnte erbarmungslos.
Er warf einen Blick zurück zu seinem Begleiter. Obwohl Sechel keine Rüstung trug, hing er weit zurück. Offenbar hatte das vornehme Luxusleben dafür gesorgt, dass ihn die körperlichen Anforderungen, vor die einen die unerwartet raue Umgebung der Produktionsebene stellte, gänzlich unvorbereitet trafen. Trotzdem kämpfte er sich tapfer und bei jedem mühsamen Schritt keuchend voran.
Wie sich herausstellte, war die Tür zum Archivbüro verschlossen.
„Beeilt Euch und bringt uns da rein!“, schrie Scourge. Er wollte an die Information und dann wieder verschwinden. Außerdem, und das war im Augenblick noch wichtiger, wusste er, dass das Büro wahrscheinlich über eine Klimaanlage verfügte.
Zu erschöpft, um nicken zu können, lehnte sich Sechel an die Wand und gab den Sicherheitscode ein.
Die Tür blieb zu.
„Versucht es noch
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