Star Wars- The Old Republic - Revan
zustürmte. Er rückte näher, bis er sich genau über dem Droiden befand, dann packte er das Geländer des Stegs und sprang darüber hinweg. Er landete direkt auf dem flachen, viereckigen Oberteil des Droiden und stach mit dem Lichtschwert hinunter. Die Klinge brannte sich tief in die Panzerung des Droiden, drang aber zu keinen internen Schaltkreisen vor. Der Droide schwankte wütend von einer Seite auf die andere und Scourge wurde abgeworfen. Er rollte ab, um den Sturz abzudämpfen, rappelte sich auf und umkreiste den Droiden. Er wusste, dass seine einzige Chance darin bestand, sich in seinem toten Winkel zu halten, damit er nicht dazu kam, seine Blasterkanonen zum Einsatz zu bringen.
Er schlug noch zweimal auf das gepanzerte Gehäuse ein. Der erste Hieb sorgte für eine versengte Kerbe. Der Zweite – an der exakt selben Stelle angebracht – ging ganz hindurch. Der Angriffsdroide reagierte mit einem Zittern und neigte sich kurzzeitig zur Seite. Bevor Scourge jedoch mit einem zweiten Angriff nachsetzen konnte, trat er mit einem seiner gewaltigen Beine zu, traf Scourge in die Brust und schleuderte ihn krachend zu Boden.
Ein beißender Schmerz fuhr ihm in die Seite und er wusste, dass er sich mindestens eine Rippe gebrochen hatte. Langsam und ruckelnd drehte sich der Droide zu ihm um. Die drei verbliebenen Patrouillendrohnen hielten auch wieder auf ihn zu, nahe genug, um das Feuer zu eröffnen.
Scourge kroch auf Händen und Knien vorwärts. Der Angriffsdroide war groß genug, dass er zwischen seine Beine kriechen und unter seinem Körper in Deckung gehen konnte. Die Blasterschüsse der Patrouillendrohnen prallten wirkungslos an der Panzerung des größeren Droiden ab. Da seine Programmierung unwillkürlich jeden, der auf ihn feuerte, als feindliche Bedrohung identifizierte, erwiderte der Angriffsdroide das Feuer. Seine Blasterkanonen fetzten durch die Patrouillendrohnen und verarbeiteten alle drei zu Kleinschrott.
Im selben Augenblick trieb Scourge sein Lichtschwert von unten in den Angriffsdroiden. Um Kosten zu sparen und seine Beweglichkeit zu verbessern, war die Unterseite des Droiden nicht mit den schweren Panzerplatten ausgestattet, die den Rest seines Äußeren schützten, und die Klinge fuhr tief hinein. Noch zweimal stach Scourge in den verwundbaren Unterbauch, bevor er zur Seite rollte und wieder aufsprang.
Torkelnd versuchte der Droide, sich zu ihm umzudrehen. Zähflüssiges, schwarzes Schmiermittel sickerte an der Stelle, an der Scourge ihn aufgeschlitzt hatte, aus ihm heraus und bildete zu seinen Füßen eine sich rasch ausbreitende Pfütze. Irgendwo in dem Droiden ertönte eine gedämpfte Explosion und eine Rauchfahne quoll empor. Seine Beine sackten zusammen, er fiel langsam nach vorn und blieb still liegen.
Scourge blieb keine Zeit, seinen Sieg zu genießen. Ein Schwarm Patrouillendrohnen, die einzeln oder in Paaren aus den Durchgängen an der Nord- und der Südseite schwirrten, stürmte die Halle. Gleichzeitig sah er zwei weitere Angriffsdroiden aufmarschieren und dem Sith-Lord sank der Mut. Einem Kampf zu entfliehen, den man nicht gewinnen konnte, bedeutete keine Schande; nur ein Narr kämpfte entgegen aller Chancen weiter. Doch selbst, wenn er bereit gewesen wäre, Nyriss’ Zorn auf sich zu ziehen, indem er Sechel im Stich ließ, hatte Scourge Zweifel daran, dass eine Flucht überhaupt möglich war. Es waren zu viele Droiden unterwegs und er näherte sich dem Punkt totaler Erschöpfung. Mit einem grimmigen Lächeln erhob er das Lichtschwert, bereit, so viel Schaden wie nur möglich anzurichten, bevor er starb. Dann wurde es plötzlich völlig dunkel.
Scourge tastete nach seinen Nachtsichtgläsern, denn er wusste, das Licht seines Lichtschwertes würde nicht ausreichen, um dabei kämpfen zu können. Er riss sie vom Gürtel, zog sie sich über und blieb dann überwältigt von dem Anblick, der sich ihm bot, wie angewurzelt stehen. Keiner der Droiden hatte die Gelegenheit genutzt, um weiter zu ihm vorzurücken. Die Angriffsdroiden hatten sich kein Stück bewegt, die Patrouillendrohnen waren zu Boden gefallen.
Erst jetzt bemerkte er, dass nicht nur das Licht ausgefallen war – es herrschte auch vollkommene Stille. Die ohrenbetäubenden Motoren waren zum Stillstand gekommen. Die Fließbänder standen still und selbst die Montagedroiden schienen an ihren Arbeitsstellen erstarrt zu sein. Er drückte auf das Komlink an seinem Handgelenk. „Sechel? Seid Ihr da?“
„Ihr seid am Leben?“, fragte
Weitere Kostenlose Bücher