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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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nach der Maske des Mandalore. Sie glauben, du hättest sie irgendwo auf Rekkiad versteckt.“
    In Revans Kopf flackerte ein Bild auf: Er und Malak auf dem Gipfel eines Gletschers, mitten in einem tosenden Schneesturm. Bevor er es begreifen konnte, verschwand es und zog sich wieder in die dunklen Winkel seines Unterbewusstseins zurück. Dennoch reichte das kurze Aufblitzen der wiederauftauchenden Erinnerung aus, um ihm zu bestätigen, was Canderous gesagt hatte.
    „Ich glaube, sie könnten recht haben“, murmelte Revan.
    Canderous schwieg und erwartete offenbar, er würde fortfahren, aber er konnte nichts mehr hinzufügen. Die Erinnerung war fort. „Du weißt, was die Maske meinem Volk bedeutet“, sagte er dann. „Ohne sie sind wir verloren, Vagabunden, die ohne Ziel durch die Galaxis streifen. Die Maske wiederzufinden, wäre vielleicht der Schlüssel zur Wiederherstellung der mandalorianischen Ehre – und Macht.“
    Revan wusste das alles. Aus diesem Grund hatte er die Maske versteckt, nachdem er Mandalore den Ultimativen getötet hatte – ein letzter Akt zur Demoralisierung eines geschlagenen Feindes. Er hatte gehofft, die Mandalorianer würden Generationen benötigen, um sich vom Verlust ihres meistverehrten Kultursymbols zu erholen. Ohne die Maske wären die kriegerischen Clans zu sehr damit beschäftigt, untereinander um die Macht zu kämpfen, um auch nur an die Eroberung von Planeten der Republik zu denken. Doch wenn die Maske wiedergefunden werden sollte …
    „Wer immer sie findet, wird als neuer Anführer der Clans gefeiert werden“, fuhr Canderous fort. „Mandalore wird wiedererstehen und die Mandalorianer werden folgen.“
    Revan wusste, dass Canderous aus Loyalität dieses Wissen mit ihm teilte. Sie hatten zu viele Kämpfe zusammen bestritten, als dass er dieses Geheimnis für sich hätte behalten können. Und doch verstand er, warum Canderous ihm nur zögerlich davon erzählt hatte. Er war immer noch ein Mandalorianer und er fürchtete um die Zukunft seines Volkes.
    Die Wunden der Mandalorianischen Kriege schmerzten noch immer in den Köpfen der Jedi und der Republik. Das lauernde Gespenst einer mandalorianischen Armee, die sich unter einem kriegerischen Anführer vereint, durfte nicht ignoriert werden. Selbst wenn der Jedi-Rat es erneut ablehnen würde, etwas zu unternehmen, würde der Senat seine Flotten entsenden, um die potenzielle Bedrohung zu zerschlagen, bevor sie beginnen konnte.
    Desorganisiert und dezimiert wie sie augenblicklich waren, schien Widerstand seitens der Mandalorianer unwahrscheinlich. Nach der unvermeidlichen Niederlage würde der Senat wahrscheinlich das Kriegsrecht über die überlebenden Clans verhängen und sie dazu zwingen, ihre Waffen niederzulegen und die Traditionen und Bräuche ihrer Kriegerkultur aufzugeben. Falls die Republik von dieser Sache erfuhr, würden die Mandalorianer wie Canderous sie kannte, für immer aufhören zu existieren.
    „Glaubst du, die Mandalorianer würden die Republik wieder angreifen, wenn die Maske gefunden wird?“, fragte Revan.
    „Kommt drauf an, wer sie findet“, antwortete Canderous offen und ehrlich. „Manche der Clanfürsten wünschen sich nichts sehnlicher, als unsere Niederlage zu rächen. Andere würden lieber versuchen, unsere Gesellschaft wiederaufzubauen. Bevor wir anfingen, die Planeten der Republik zu erobern, waren wir große Krieger. Es wäre möglich, unsere Ehre wiederherzustellen, ohne gegen die Vertragsbedingungen zu verstoßen, denen wir zugestimmt haben.“
    Die Bedingungen, die ich euch aufgezwungen habe , dachte Revan. Die Ironie darin, dass Canderous all das mit dem Architekten der größten Niederlage der Mandalorianer besprach, war nicht zu übersehen. Fast ein Jahrzehnt zuvor war Revan einer der wenigen gewesen, die sich bereit zeigten, etwas gegen die angreifenden Clans zu unternehmen. Aber er war nicht mehr derselbe wie damals. Er klammerte sich nicht mehr an so vereinfachende Ideale wie Richtig und Falsch oder Gut und Böse. Gerade er verstand besser als jeder andere, dass Hell und Dunkel auf seltsame und komplizierte Art miteinander verflochten waren. Und irgendwo in seinem Urverstand wusste er, dass all das mit seinen Visionen eines dunklen, sturmgepeitschten Planeten zu tun hatte.
    Die Mandalorianer besaßen das Potenzial, eine nur allzu reale Bedrohung zu sein, aber seine Visionen hatten ihn davon überzeugt, dass außerhalb der Grenzen des bekannten Raums etwas noch viel Gefährlicheres lauerte.

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