Star Wars- The Old Republic - Revan
Die Energieklinge prallte von der Panzerung zurück, schnitt davor aber noch durch eine der Stabilisierungsflossen am Schwanzende.
Der Pilot versuchte, den Basilisken in einen steilen Steigflug zu bringen, damit er mit einer Schleife wieder auf Revan herabstoßen konnte – ein schwieriges Manöver bei einer fehlenden Stabilisierungsflosse. Der beschädigte Droide mühte sich, den Steuerbefehl auszuführen, aber er scherte unkontrolliert aus, legte sich auf die Seite und warf den Piloten beinahe ab.
Revan nutzt die Gelegenheit, um auf den Rücken des Basilisken zu springen und sich an der Rückseite des Pilotensitzes festzuklammern. Der Mandalorianer griff über seine Schulter nach hinten, um den blinden Passagier zu packen, aber Revan wich seiner Hand mühelos aus und stach dabei mit seinem Lichtschwert durch die Sitzlehne und den Oberkörper des Piloten.
Der beschränkt empfindungsfähige Basilisk kreischte auf, als er den Tod seines Reiters durch die symbiotische Verbindung spürte, die die Mandalorianer mit ihren mechanischen Reittieren teilten. Ohne Führung oder Ausrichtung verfiel die Programmierung der simplen künstlichen Intelligenz in den primitiven Versuch, den neuen Reiter abzuwerfen, aber das heftige Rütteln versetzte den Basilisken nur in einen todbringenden Sturzflug.
Revan sprang im letzten Moment, bevor er auf den Boden krachte, ab. Sein Sturz wurde vom Schnee gedämpft, er rollte ab, sprang auf und sah sich nach den verbliebenen drei Basilisken um.
Er war nicht überrascht, sie über sich kreisen zu sehen, ein gutes Stück außerhalb der Reichweite eines machtgestärkten Jedi-Sprungs. So wie er in den Mandalorianischen Kriegen gelernt hatte, gegen Basilisken zu kämpfen, hatten deren Reiter ebenfalls gelernt, mit welchen Strategien man am besten gegen Mitglieder des Jedi-Ordens vorging. Wenn sie auf Abstand blieben und ihre Feuer koordinierten, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie Revan zur Strecke gebracht hatten.
Zum Glück kämpfte er nicht allein. Sein Ablenkungsmanöver hatte Veela und den anderen Reitern des Ordo-Clans die notwendige Zeit verschafft. Als die Jendri-Piloten ihren Gegenschlag vorbereiteten, stiegen sechs Ordo-Basilisken in Angriffsformation in die Höhe.
Im Verhältnis eins zu zwei unterlegen, drehten die Jendri-Piloten mit ihren Kriegsdroiden von der feindlichen Staffel ab und ergriffen die Flucht. Anstatt sie zu verfolgen, richteten die Ordo-Piloten ihre Konzentration auf die Streitkräfte am Boden.
Die Schlacht entwickelte sich rasch zu einer verheerenden Niederlage. Selbst bei zahlenmäßiger Überlegenheit waren die Jendri-Streitkräfte der außerordentlichen Feuerkraft eines halben Dutzend Basilisken nicht gewachsen. Das Gemetzel dauerte keine fünf Minuten, bis sich die Reihen der Jendri auflösten.
Revan hielt es nicht für nötig, sich an der Endphase des Massakers zu beteiligen. In dem Augenblick, in dem Veela und die anderen abhoben, wusste er bereits, dass sie die Schlacht gewonnen hatten.
Er sah sich nach Canderous um und entdeckte ihn rittlings auf einem Basilisken, mit dem er unter lauten mandalorianischen Schlachtrufen über das Schlachtfeld kreuzte und seine Feinde niedermähte. Solch wilde Grausamkeit war typisch für die mandalorianische Kriegsführung und doch wusste Revan, dass der Jendri-Clan nach dem Ende der Schlacht keinen Groll gegenüber den Siegern hegen würde. Wenn der Mandalore wiederauferstehen und sie zu den Waffen rufen würde, um an der Seite des Ordo-Clans zu kämpfen, würden sie ohne zu zögern folgen.
Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als ein großer Schatten über ihn hinwegflog, dem eine Sekunde später ein dumpfer Schlag folgte, mit dem Canderous seinen Basilisken ein paar Meter weiter auf den Boden setzte. „Das Ding steckst du besser weg“, sagte er mit einem Nicken zu Revans Lichtschwert, als er absprang.
„Warum? Glaubst du, Veela hat vergessen, dass ich’s habe?“, fragte Revan, schaltete dabei aber die Klinge ab.
„Ich bezweifle, dass irgendjemand außer den Piloten gesehen hat, was passiert ist. Hat keinen Sinn, deine wahre Identität weiter raushängen zu lassen als nötig.“
Revan wechselte das Thema. „Glaubst du, sie versuchen, noch mal anzugreifen?“
„Nein“, meinte Canderous.
„Bist du sicher. Ich hab das Gefühl, die haben uns nicht gern auf ihrem Territorium.“
„Sie sind geflohen“, grinste Canderous. „Jetzt ist es unser Territorium.“ Sein Grinsen verbreiterte sich noch.
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