Star Wars- The Old Republic - Revan
„Ein gutes Gefühl, mal wieder in den Kampf zu fliegen.“
„Woher hast du den Bock?“, fragte Revan.
„Gehört ’nem jungen Typen namens Grizzer. Er ist noch nicht kampferprobt, deshalb hat Veela mir gesagt, ich könnte ihn benutzen, falls wir Ärger bekommen.“
„Wann hat sie dir das gesagt?“
„Letzte Nacht.“
„Du meinst, du hast ihr Zelt mit ihr geteilt?“
Canderous zuckte mit den Schultern.
„Was sagt Grizzer dazu?“
„Veela ist die Clanchefin. Er tut, was sie sagt.“
„Und was wird sie jetzt sagen, wo sie weiß, dass ich ein Jedi bin?“, überlegte Revan laut.
„Ich nehm an, wir werden’s gleich erfahren“, sagte Canderous, als Veelas Basilisk heranrauschte, um neben ihnen zu landen.
Die Anführerin des Ordo-Clans sagte kein Wort, als sie von ihrem Sitz hinunterstieg. Ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten, als sie auf die beiden Männer zuging.
„Geh den Verwundeten helfen“, sagte sie zu Revan. „Ihr Jedi seid doch gut darin, oder?“
Er nickte.
„Danach solltet ihr euch beide ausruhen. Morgen besteigen wir den ersten Speer. Seid bei Morgengrauen aufbruchbereit.“ Sie sprach ruhig, fast beiläufig, aber ihre Augen funkelten mit einer Intensität, die Revan vor die Frage stellte, ob er nicht einen gewaltigen Fehler gemacht hatte.
KAPITEL 12
„MIR WURDE NICHT GESAGT, dass mit Eurer Rückkehr zu rechnen ist“, sagte der Wachposten am Eingang.
„Vielleicht hielt Darth Nyriss es nicht für nötig, dich in meinen Terminplan einzuweihen“, erwiderte Scourge mit galletriefender Stimme.
Der Wachmann nickte und betätigte den Summer, um Scourge hereinzulassen.
Hastig bewegte sich Scourge durch die Flure der Festung und hoffte, den Wachmann mit seiner Zurechtweisung so weit erschreckt zu haben, dass er seine Ankunft nicht meldete. In Wahrheit wusste Nyriss nichts von seiner Rückkehr. Nach dem Ende seiner Mission, Darth Xedrix zu töten, hätte er sie umgehend kontaktieren sollen, aber er hatte nichts von sich hören lassen und sich schleunigst auf den Rückweg nach Dromund Kaas gemacht, um Sechel ausfragen zu können, bevor jemand bemerkte, dass er wieder auf dem Planeten gelandet war. Er war spät nachts eingetroffen, und mit etwas Glück würde er Sechel schlafend in seinem Zimmer vorfinden.
Scourge betrat den Raum, schloss still die Tür hinter sich und schlich durch die Dunkelheit zu dem Bett, in dem Sechel unter seiner Decke schlief. Scourge streckte den Arm aus und legte seine behandschuhte Hand fest über Sechels Mund.
Sechel wachte ruckartig auf, zappelte und schrie gedämpft in Scourges Handfläche. Der Sith-Lord drückte noch fester zu und beugte sich weit vor. „Schreit um Hilfe und Ihr seid tot“, flüsterte er Sechel ins Ohr. „Habt Ihr verstanden?“ Als er den Berater nicken spürte, zog Scourge seine Hand langsam zurück.
„Lord Scourge?“, fragte Sechel leise. „Seid Ihr das? In der Dunkelheit ist fast nichts zu erkennen.“
„Kein Licht“, warnte Scourge, da er nicht wollte, dass der Lichtschein unter der Tür jemanden dazu brachte, genauer nachzuforschen.
„Ich nehme an, Eure Mission war erfolgreich“, sagte Sechel. Scourge konnte den Ausdruck im Gesicht des Beraters nicht sehen, aber er spürte ein ganz schwaches Zittern in dessen Stimme.
„Ihr werdet meine Fragen beantworten“, sagte Scourge.
„Selbstverständlich, mein Lord“, antwortete Sechel und verfiel dabei wieder in den kriecherischen, devoten Tonfall, in dem er schon bei ihrer ersten Begegnung gesprochen hatte.
„Unterwürfigkeit wird Euch heute Nacht nicht retten“, versicherte Scourge. „Eure einzige Hoffnung, dieses Verhör zu überleben, liegt in der Wahrheit.“
Er zog eine kurze, scharfe Klinge aus dem Gürtel und drückte sie gegen Sechels Wange. „Meine erste Frage ist eine leichte: Hat Nyriss mich benutzt?“
„Mein Lord, weshalb solltet Ihr glauben … mmpf! “
Scourge presste eine Hand auf Sechels Mund und würgte seine Worte ab. Dann zog er die Klinge langsam über die Wurzel eines der fleischigen Tentakel, die an Sechels Wangen baumelten.
Der kleinere Mann kreischte auf vor Schmerzen, aber seine Schreie wurden von Scourges Handschuh geschluckt. Scourge drückte gleichmäßig mit der Klinge zu, sodass die scharfe Schneide sauber durch den Tentakel schnitt und ihn abtrennte. Blut lief aus der Wunde.
Scourge wartete ab, bis Sechels Zuckungen aufhörten, bevor er die Hand zurückzog. Es war Sechel zugutezuhalten, dass er schlau genug war,
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