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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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vertilgte ihre Kraft, nahm sie in sich auf und löschte alle Spuren seiner Opfer vollkommen aus. Doch das Ritual beschränkte sich nicht nur auf die todgeweihten Sith-Lords. Sie waren nur das Auge des Sturms, das Zentrum eines Strudels, der sich über den gesamten Planeten ausbreitete. An diesem Tag starben alle Männer, Frauen und Kinder auf Nathema. Alle Tiere des Feldes, Vögel und Fische, alle Insekten und Pflanzen, jedes Lebewesen, das die Macht berührte, wurde verschlungen. Nach Ende des Rituals war Nathema kein Planet mehr. Es war nur noch eine ausgesaugte Hülle. Lord Vitiate hatte Millionen geopfert und ihre Lebensenergie geraubt, um unsterblich zu werden. Ihr Tod machte ihn außerdem stärker als alle Sith vor ihm und er war nicht länger als Lord Vitiate bekannt. Dieser Tag war die wahrhaftige Geburt des Imperators.“
    Scourge fragte sich, ob Nyriss wohl von ihm erwartete, über die Geschichte schockiert zu sein. Falls dem so war, würde sie eine herbe Enttäuschung erleben. „Der Imperator hat sich dessen bemächtigt, was ihm rechtmäßig zustand“, sagte er. „Die Starken nehmen von den Schwachen. Das ist unser Weg. Es in einer Größenordnung von Millionen zu tun, ändert daran nicht das Geringste – es beweist nur, dass er es verdient, Imperator zu sein.“
    „So dachte ich auch“, sagte Nyriss mit gespenstischem Lächeln. „Und dann sah ich Nathema mit eigenen Augen.“ Den restlichen Teil ihrer Reise über sagte sie nichts mehr und überließ Scourge der stillen Frage, woher sie die Zuversicht nahm, dass er sich auf ihre Seite schlagen würde.
    Die ersten Anzeichen für das, was ihn erwartete, spürte er, als die Fähre aus dem Hyperraum trat. Durch die Cockpitscheibe sah er einen grau-braunen Planeten vor ihnen auftauchen. Während er ihn anschaute, spürte er etwas Seltsames und Beunruhigendes, etwas Unnatürliches. Es dauerte etwas, bis er erkannte, was nicht stimmte, und selbst als er es dann tat, konnte er die Bedeutung nicht ganz begreifen. Er spürte die Macht nicht.
    Das Gefühl war ihm vollkommen fremd. Die Macht war allgegenwärtig. An bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten trat sie stärker hervor und das Gleichgewicht zwischen Dunkler und Heller Seite verlagerte sich ständig. Aber in irgendeiner Art, Form oder Gestalt war sie stets da.
    Jetzt spürte er jedoch überhaupt nichts. Er hatte sich so an die ständige Präsenz der Macht im Hintergrund gewöhnt, dass ihr absolutes Nichtvorhandensein geradezu überwältigend wirkte und ihm die Sprache raubte.
    „Macht Euch bereit“, sagte Nyriss. „Wir gehen hinunter auf die Oberfläche.“
    Das Nichtvorhandensein war immer ausgeprägter zu spüren, als sich die Fähre Nathema weiter näherte und schließlich landete.
    „Kommt mit mir“, befahl Nyriss und erhob sich aus ihrem Sitz.
    Immer noch schweigend folgte Scourge ihr die Einstiegsrampe hinunter und hinaus auf den Planeten selbst.
    Sie hatten im Raumhafen einer Stadt aufgesetzt. Oder dem, was einmal eine Stadt gewesen war. Den Raumhafen umringten Gebäude, Gleiterplattformen und Straßen, wie man es vom Zentrum einer großen Planetenmetropole erwartet hätte. Doch es herrschte gespenstische Stille. Das unaufhörliche Gemurmel der Massen und das ständige Summen des vorbeisausenden Verkehrs auf den Straßen fehlten.
    Nicht einmal Wind wehte und die Luft schmeckte schal in Scourges Mund. Die Temperatur war weder warm noch kalt und doch spürte er, wie er anfing zu frösteln.
    „Ihr spürt die Kälte des Nichts“, erklärte ihm Nyriss. „Die Macht ist Energie. Sie verleiht unseren Emotionen und unserem Geist Feuer. Doch hier wurde sie entzogen.“
    Sie führte ihn durch die verlassenen Straßen und Scourge schaute sich in fasziniertem Entsetzen um, während er versuchte, das Ausmaß dessen, wovon er Zeuge wurde, zu erfassen. Die Gebäude schienen beinahe völlig intakt zu sein. Es waren keine Schäden oder Verwüstungen zu sehen, die man normalerweise mit dem zeitgleichen Tod von Millionen in Verbindung brachte. Es gab jedoch andere Anzeichen für das, was hier geschehen war.
    Überall verstreut lagen zertrümmerte Fähren und Gleiter, die Überreste der Fahrzeuge, die abgestürzt waren, als das Ritual ihnen ihre Piloten nahm. Und wohin Scourge auch schaute, überall lagen kleine Haufen Kleidung: Jacken, Hosen und Stiefel, die das überlebt hatten, dem ihre Eigentümer zum Opfer gefallen waren. Normalerweise wurden solche Überbleibsel über die Zeit von Aasfressern

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