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Star Wars- The Old Republic - Revan

Star Wars- The Old Republic - Revan

Titel: Star Wars- The Old Republic - Revan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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zerpflückt, aber hier auf Nathema waren sogar Insekten und Ungeziefer ausgestorben.
    „Wo sind die Droiden?“ fragte Scourge.
    Er erschrak über den Klang seiner Stimme. Sie hörte sich tonlos und matt an, so als wären sogar Schallwellen von dem Ritual verzerrt worden.
    „Schaltkreisüberlastung durch das Ritual“, erklärte Nyriss mit einer Stimme, die ebenso leer und ausgewaschen klang wie seine. „Der Schaden war irreparabel. Nicht einmal von ihren Kernspeichern ist etwas geblieben.“
    Scourge blickte nach oben und bemerkte noch etwas Ungewöhnliches. Die Sonne, die auf sie herabschien – ein Stern, der grell orange gestrahlt hatte, als sie sich dem Planeten genähert hatten –, schimmerte nun in einem blassen Braunton. Tatsächlich war alles um sie herum entweder braun oder grau, so als wären die Farben ausgewaschen worden.
    Scourge kannte sich mit dem Tod gut aus. Sich in Massaker und Massenmord hineinzudenken, bereitete ihm keine Probleme. Tod und Zerstörung entfesselten starke Emotionen wie Furcht, Leid und Hass; sie schürten die Stärke der Dunklen Seite. Was sich auf Nathema zugetragen hatte, war jedoch etwas anderes und es beunruhigte ihn auf intensive und tiefgreifende Weise.
    Der Imperator hatte alles verschlungen. Leben, Klang, Farbe, sogar die Macht – nichts war geblieben. Hier ging es nicht um Eroberung, Herrschaft oder die Vernichtung eines Feindes – alles Dinge, die Scourge begrüßte. Alles auf Nathema war einfach ausgelöscht worden, so gründlich getilgt, dass jeder Sinn oder Zweck dahinter verlustig ging. Es war ein Vakuum der Existenz, ein Gifthauch über der natürlichen Ordnung.
    „Ich habe genug gesehen“, erklärte er.
    Nyriss nickte und sie drehten sich um und begaben sich zurück zum Schiff.
    Endlich verstand Scourge, weshalb Nyriss und die anderen den Imperator stürzen wollten. Die Vernichtung des Feindes – sogar die Vernichtung eines Planeten – war nachvollziehbar. Aber hier ging es nicht einfach nur um Vernichtung. Es ging um völlige Auflösung, Entwerdung. Das Gefüge der Macht an sich war zerrissen worden. Jeder, der dazu fähig war, einen ganzen Planeten in eine nihilistische Abscheulichkeit zu verwandeln, musste völlig wahnsinnig sein. Nachdem er die Schrecken von Nathema gesehen hatte, glaubte er tatsächlich, dass der Imperator der Republik den Krieg erklären könnte, was sie den Jedi aussetzen und vielleicht zur völligen Ausrottung ihrer Spezies führen würde.
    Als sie die Fähre erreichten, hatte Scourge ein flaues Gefühl im Magen. Er hatte sein ganzes Leben im Zusammenspiel mit der Macht verbracht und ihr beraubt zu sein, machte ihn körperlich krank. Die Fähre bebte, als sie abhoben, und er musste einen Brechreiz unterdrücken.
    Als sie die Atmosphäre des verfluchten Planeten durchbrachen, kehrte ein Anflug von Normalität zurück. Scourge fühlte, wie die Macht hereinströmte und die Leere in ihm füllte, fühlte, wie ihre Kräfte ihn erfrischten und seine Stärke belebten. Gleichzeitig fühlte er aber auch noch etwas anderes: die Präsenz von jemandem, der stark in der Macht war – und diese Ausstrahlung ging weder von Nyriss noch von ihm selbst aus.
    Nyriss fing an, auf die Schiffssteuerung einzutippen, um das System nach einem weiteren Schiff abzutasten, und Scourge wusste, dass auch sie es fühlte.
    „Da“, sagte sie und legte einen Finger auf eine Anzeige. „Ein Schiff ist soeben in diesem System aus dem Hyperraum getreten.“
    „Könnte der Imperator jemanden geschickt haben, um uns zu folgen?“, fragte Scourge.
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte sie mit Blick auf die Schirme. „Seine Signatur passt zu keiner Bauart, die ich kenne.“
    Aus ihrer Stimme war deutlich herauszuhören, wie verwundert sie war. Falls das Schiff sie nicht hierher verfolgt hatte, waren die Chancen, dass es dennoch zum gleichen Zeitpunkt wie sie hier auftauchte, verschwindend gering. Aber Scourge war auf den Wegen der Macht viel zu bewandert, um an Zufälle zu glauben. Es musste eine Verbindung zwischen ihnen und dem unerwarteten Besucher geben.
    „Sieht aus wie irgendeine Art Frachter“, murmelte Nyriss. „Ich glaube nicht, dass sie uns gesehen haben.“
    Scourge erkannte, dass ihnen zwei Optionen blieben. Die erste bestand aus einem raschen Sprung in den Hyperraum, um zu entkommen, bevor sie entdeckt wurden.
    Nyriss entschied sich für die zweite Option. Sie streckte eine Hand aus, aktivierte die Ionenkanone der Fähre, visierte das unbekannte

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