Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
jetzt sicher, dass die Sache genauso laufen könnte wie auf Chashima und die Möglichkeit besteht, dass du versagst, ganz gleich, wie sehr du gebrauchst wirst. Aber du hast auf Chashima nicht versagt. Vielmehr hast du dort alles verloren, was für dich von Bedeutung war.« Wieder deutete er auf Voorts Unterkunft. »Hierher hat dich das geführt. Es wird Zeit, dass du wieder dorthin zurückkehrst, wo man dich wirklich braucht. Also, wie entscheidest du dich?«
3. Kapitel
CORUSCANT
Sie marschierten durch den Korridor, der die Ankunfts- und Kontrollbereiche des Raumhafens mit den Ausgängen der Anlage verband. Face – als rothaariger Geschäftsmann in einem zerknitterten, schlaff hängenden Anzug getarnt – ging voran. Einen Schritt hinter ihm, schräg versetzt, schob ein gamorreanischer, mit einem Overall bekleideter Gepäckträger auf einem Schwebekarren seine Koffer hinter ihm her.
Voort seufzte. »Die vielen Jahre, in denen ich menschlichen und anderen Studenten Vorschriften gemacht habe, haben mich ganz vergessen lassen, dass die einzige Verkleidung, die man einem Gamorreaner abnimmt, die eines niederen Arbeiters ist.« Er machte sich nicht die Mühe, sein Stimmimplantat zu aktivieren. Face konnte genug Gamorreanisch, um ihn zu verstehen.
Face nickte und kratzte eine juckende Stelle an der Stirn, dort, wo seine rote Perücke an die Kopfhaut grenzte. »Natürlich hätten wir dich genauso gut als Meisterkoch oder Flottenadmiral verkleiden können … aber dann würden sich die Leute an dich erinnern.«
»Das sollten sie auch. Hast du je mein Banthakotelett mit Würzfruchtreduktion probiert? Und wo wir gerade von meinen Fähigkeiten sprechen – werden wir für irgendwas von alldem bezahlt?«
Face grinste. »Du weißt, dass es hierbei nicht ums Geld geht. Die neuen Gespenster machen alle mit, weil sie sich selbst beweisen wollen. Oder weil sie einen Groll gegen irgendwen hegen.«
»Für mich geht es auch nicht ums Geld. Es geht darum, nicht ausgebeutet zu werden. Es geht um freie Wirtschaft. Darum, dass man imstande ist, seinen eigenen Wert auszuhandeln …«
»Wir werden schon unseren Schnitt machen, sobald der Auftrag erledigt ist. Falls der General korrupt ist, stehlen wir sein Lieblingsschiff und verhökern es. Und falls nicht … dann suchen wir uns einen korrupten General, stehlen sein Lieblingsschiff und verhökern das .«
Voort nickte. »Hauptsache, diesbezüglich sind wir uns einig.«
Sie erreichten die Hauptausgangshalle des Raumhafens, einen gewaltigen Raum mit hoher Decke. Die Halle war mit Monitoren und in der Luft schwebenden Hologrammen ausgestattet, die stetig wechselnde Bilder von fernen Urlaubswelten und spektakulären Sternenfeldern zeigten. Gegenüber befanden sich die Türreihen, die hinaus ins Tageslicht führten. Die gleißende Helligkeit jenseits der Türen drohte Voorts Augen zu blenden.
Face hob jedoch die Hand, und die beiden Männer blieben an der Wand stehen, genau an der Stelle, wo der Korridortunnel in die Halle mündete. Männer und Frauen jeder vorstellbaren Spezies gingen an ihnen vorbei. Sie waren entweder unterwegs zu ihren Passagierflügen oder ebenfalls gerade angekommen.
Eine junge Menschenfrau, deren Kleidung dem Overall und der Jacke eines Sternenjägerpiloten nachempfunden war, jedoch aus zerknittertem Goldstoff bestand, mit Haar, das noch auffälliger und von einem noch unnatürlicheren Rot war als das von Face, stieß gegen ihn, gab einen vagen, entschuldigenden Laut von sich und hastete vorüber, um ihren Weg zum Ausgang fortzusetzen.
Voort schaute Face stirnrunzelnd an. »Das habe ich gesehen.«
»Natürlich hast du das.«
»Was hat sie dir zugesteckt?«
Face griff in eine Anzugtasche und zog ein Datapad hervor. Es war klein, die einstmals schimmernde Oberfläche verkratzt und matt. »Das hier. Das Pad ist so manipuliert, dass es in drei Minuten überhitzt und in Flammen aufgeht.«
»Nun, dann solltest du das Ding lieber nicht in den Mund nehmen.«
Face grinste wieder. Er öffnete den Verschluss von einer der Taschen auf dem Karren und schob das Datapad hinein, ehe er die Tasche wieder verschloss. »Übrigens war das Mädchen Myri Antilles.«
Voort spürte, wie seine Knie weich wurden. Er hielt eine Hand in Hüfthöhe hoch. »Wedges Tochter? Die kleine Myri?«
»Wie schnell sie doch erwachsen werden, nicht wahr? Lass dich bloß nie auf eine Partie Sabacc mit ihr ein, sonst gehört ihr am Ende alles, was du besitzt.«
Voort sah der jungen Frau nach.
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