Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Tatsache, dass die Gespenster von einem gewissen Ton Phanan angeführt wurden. Allerdings hat mir kein Gespenst je Bericht erstattet.«
»Nein. Sie haben mir Bericht erstattet, sobald ich sie wissen ließ, dass ich noch lebe. Und Ton Phanan hat sich nicht bei Ihnen gemeldet, weil er schon seit Jahrzehnten tot ist.«
»Er ist wirklich tot?«
Face nickte.
»Also, wer waren Ihre Feldagenten?«
»Dazu komme ich noch. Zunächst haben wir ein neues Problem.« Face nahm einen tiefen Atemzug. »Hier sind die schlechten Nachrichten: Obgleich es derzeit heißt, General Stavin Thaal sei in einer Sicherheitseinrichtung der Allianz in Gewahrsam, ist er in Wirklichkeit kürzlich geflohen. Ich habe die Absicht, ihn noch heute aufzuspüren und wieder einzufangen.«
Maddeus’ Antlitz verhärtete sich zu einer Maske des Unglaubens und Missfallens. »Das ist doch wohl ein Scherz.«
»Nicht im Geringsten.«
Maddeus stand auf und fischte sein Komlink aus der Hosentasche. »Ich besorge mir eine direkte Live-Holokameraverbindung in seine Zelle. Dann werden wir ja sehen, was Sache ist.«
»Die Mühe können Sie sich sparen.« Face erhob sich ebenfalls. »Sie wissen genau, dass er geflohen ist, weil Sie ihm bei der Flucht geholfen haben. General, ich beschuldige Sie, ein Mitglied der sogenannten Lecersen-Verschwörung zu sein. Greifen Sie nicht nach irgendwelchen anderen Geräten, da ich sonst annehmen müsste, dass Sie vorhaben, eine Waffe zu ziehen.«
Maddeus starrte seinen ungebetenen Gast an. Kalter Zorn kroch in seine Stimme. »Wissen Sie, Face, mir ist bereits zu Ohren gekommen, dass es nicht ganz einfach ist, mit Ihnen befreundet zu sein. Jetzt weiß ich, dass das stimmt.«
»Möchten Sie meine Darlegung der Fakten hören? Ich habe den ganzen Morgen über daran gearbeitet.«
»Ich bitte darum.« Maddeus nahm wieder Platz.
Face ging ein paar Schritte vor dem Sofa seines Gastgebers auf und ab. »Sie arbeiten seit gut dreißig Jahren für den Geheimdienst. Es ist nicht leicht, nennenswerte Einzelheiten über Ihre Laufbahn in Erfahrung zu bringen. In Ihrer offiziellen Akte sind etliche Details zensiert – was nicht weiter überraschend ist. Meine sieht ganz ähnlich aus. Wie auch immer, zu den zensierten Details gehört auch, was Sie während des Yuuzhan-Vong-Krieges gemacht haben.«
»Ich habe Widerstandszellen auf eroberten und gefährdeten Planeten aufgebaut. Das weiß jeder.«
»Ja! Aber auf welchen Planeten, und wann genau?« Face hörte auf, hin und her zu laufen, und wandte sich Maddeus zu. »Nicht auf Coruscant. Mein alter Freund Baljos, der hier war, um den Widerstand zu koordinieren, hätte mir davon erzählt. Allerdings waren Sie ganz in der Nähe … Sie tauchen nur deshalb nicht in den offiziellen Unterlagen auf, weil Sie es wie die meisten Geheimdienstoffiziere vorziehen, nicht erwähnt zu werden. Und Sie waren niemals in der Armee, weshalb Sie nicht auf ihrem offiziellen Verteiler auftauchen. Doch als Coruscant im Begriff war zu fallen und der damalige Colonel Thaal die Idee hatte, auf Vandor-3 eine Widerstandszelle zu etablieren, setzten Sie sich dafür ein. Sie meldeten sich freiwillig, ihm dabei zu helfen, die Zelle auf die Beine zu stellen. Was das betrifft, bin ich nicht auf Spekulationen angewiesen – einige der alten Schnapphunde auf Kuratooine fangen allmählich an, gezielte Fragen zu beantworten. Sie sind so was wie ein Schnapphund ehrenhalber, und einen Großteil seines Heldenstatus verdankt Thaal Ihnen. Er revanchierte sich für diesen Gefallen, indem er sich mit Nachdruck dafür einsetzte, dass Sie zum Leiter der GA -Sicherheit ernannt wurden, als es an der Zeit war, Belindi Kalenda in der Versenkung verschwinden zu lassen.«
Maddeus fummelte an seinem Komlink herum. Seine Miene war teilnahmslos.
Face ging wieder auf und ab. »Keine Antwort? Kein Leugnen? Natürlich haben Sie nicht vor, irgendetwas davon zuzugeben. Ich könnte ja alles aufzeichnen. Schließlich könnte alles, was Sie sagen, zu Ihrer Verurteilung führen. Ganz, wie Sie wollen. Wo war ich? Ach ja, bei Ihrer Ernennung zum Leiter der GA -Sicherheit. Thaal wusste, dass Sie beide aus demselben Holz geschnitzt sind, habgierige Pragmatiker, weshalb es Ihnen auch nicht das Geringste ausmachte, als er anbot, Sie bei der Lecersen-Verschwörung mit an Bord zu holen. Alles, was Sie tun mussten, war, die Allianz zu hintergehen und dafür eine fette Belohnung zu kassieren – sagen wir, einen kleinen Planeten oder einen kleinen Kontinent
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